50. Breaking the Rules - Die Regeln brechen (Kunimi x OC) (Part 2)

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Huhu:)
Da melde ich mich wieder :)
Mein kleiner/großer Ideenteufel hat endlich gewonnen und mich überzeigt ne Fortsetzung zu den beiden zu schreiben. Hier bitte schönxD
Übrigens habe ich mir auch gedacht, so mit der nahenden Hälfte von OS 60, ein kleines Special zu veranstalten. Bestünde Interesse?
Geplant war, dass wir ein paar Leute aus unserem liebsten Haikyu Universum in die Welt der Märchen entführen :) Dafür wollte ich von euch wissen, über wen ihr gerne lesen würdet, bzw welches Märchen:) Bei Ideen könnt ihr euch gerne an mich wenden, wenn nicht, denke ich mir schon was aus :)
Uuuund ich dachte nach der Hälfte mache ich mal ne zweite Runde. Heißt: Wer sich ne Fortsetzung zu dem ein oder anderen OS wünscht nur zu, sagt mir bescheid :) Ich gebe mein bestes was zu zaubern!
Soo viel Spaß mit dem heutigen OS und hoffentlich bis bald!

glg Yuria

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„WARUM?!", brüllte sie ihm entgegen. Tränen standen in ihren sonst so warmen braunen Augen. Wie konnte es nur wieder so eskalieren?
Eigentlich wusste es Kunimi schon, aber es erstaunte ihn trotzdem immer wieder, wie schnell die beiden sich aufwiegelten und richtig stritten.
Es hätte eigentlich ein schöner Abend werden sollen. Er hatte ihr von dem grandiosen Jobangebot erzählen wollen. Und wenn das wirklich klappen würde und er wechselte, konnte er endlich ihrer Bitte nachgeben und ihre Beziehung öffentlich machen. Wenn er ehrlich zu sich selbst war, wollte er diesen Schritt ja auch. Ihn belastet diese geheime Beziehung schon ziemlich und er wollte einfach den nächsten Schritt mit ihr gehen.
Dadurch, dass sie sich nur bedingt in der Öffentlichkeit hatten zeigen können, hatten sie das letzte halbe Jahr eh mehr gemeinsam in einer Wohnung verbracht als getrennt. Warum also nicht kosten sparen und zusammenziehen?
„Du willst einfach nur nicht zu mir stehen, oder? Dein beschissener Ruf und die Regeln sind dir wichtiger als unsere Beziehung! War es dir von Anfang an!", schimpfte sie weiter und fing an zu weinen.
Es brach ihm das Herz, sie so zu sehen, aber einer musste der Vernünftige bleiben. Kunimi konnte es nicht riskieren seinen Job zu verlieren oder sie ihren, nur weil er seine Gefühle nicht im Griff hatte.
„Am Ende hast du eh nur mit mir gespielt. Wäre ja auch zu schön, wenn der ach so tolle Senpai es ernst mit seiner dummen, naiven Kohai meint! Pah was habe ich nur gedacht. Weißt du was? Ich gehe! Ja genau, ich gehe jetzt endgültig! Ich habe keine Lust mehr auf die Scheiße!"
Wie vom Donner gerührt, starrte er ihr hinterher, als sie aus seinem Wohnzimmer eilte. Ihr Schluchzen war dabei nicht zu überhören. Erst als er hörte, wie sie fluchend in ihre Schuhe schlüpfen wollte, kam wieder Leben in ihn. Hatte sie jetzt gerade wirklich ihre Beziehung beendet?
„Kotomi!" Lauter als er es wollte, klang seine Stimme als er im Flur auf sie zuging und sie festhalten wollte. Das konnte doch nicht wahr sein!
„Lass mich!", zischte sie brüchig und sah auf in seine Augen.
„Ich kann das nicht mehr, Akira! Jeden verfluchten Tag so tun, als wärst du mir egal. Jeden Abend mit Zweifeln, ob du mich wirklich liebst neben dir einzuschlafen und ohne dich wieder aufzuwachen. Es zerfrisst mich. Es laugt mich aus, ich kann das nicht mehr. Ich liebe dich dazu viel zu sehr, um das weiter mitzumachen."
Ihm stockte der Atem als er realisierte, was sie da gerade gesagt hatte. Sie selbst schien es erst jetzt auch zu begreifen.
Unfähig etwas zu sagen, stammelte er leise und unverständlich vor sich hin.
„Siehst du, selbst jetzt schweigst du. Jetzt wo ich dir alles gesagt habe", flüsterte sie und lächelte traurig. „Machs gut, Akira."
Sanft zog sie sich aus seinem Griff und öffnete die Tür.
Kunimi starrte ihr immer noch nur hinterher, unfähig etwas zu sagen geschweige denn zu tun.

Vier Wochen waren vergangen, seit Kotomi sich von ihm getrennt hatte. Erst hatte er geglaubt, dass sie sich schon wieder ein bekommen würde, aber Fehlanzeige. Es schien endgültig.
Sein Leben war ohne sie wirklich einsam geworden. Nie hatte er damit gerechnet den kleinen Quälgeist so sehr zu vermissen. Aber sie war nun mal sein Quälgeist gewesen.
Kotomi hatte ihn so oft in dem letzten halben Jahr den letzten Nerv geraubt und ihn zur Weißglut gebracht, mit ihren dämlichen Versuchen seine Aufmerksamkeit zu erregen. Trotzdem war sie immer für ihn dagewesen. Hatte ihn ermutigt und ihn unterstützt. So viele Kleinigkeiten waren ihm erst jetzt, da sie nicht mehr an seiner Seite war, aufgefallen.
Und mit jedem Tag wurde ihm die Wahrheit schmerzhafter bewusst.
Er liebte sie.
Jedes Mal, wenn sie an ihm vorbeiging, keimte etwas Hoffnung in ihm auf. Doch es passierte nichts. Sie war ihm so nah und dennoch unerreichbar für ihn.
Er hatte auch schon versucht auf sie zuzugehen und mit ihr zu reden, doch das hatte sie nur mit einem leeren Lächeln abgetan. Kotomi tat einfach so, als wären sie Fremde. Das versetzte ihm einen unglaublich großen Stich.
Umso einfacher war ihm die Entscheidung gefallen. Er glaube fest daran, dass wenn sie sich nicht mehr jeden Tag sehen musste, seine Gefühle schon verschwinden würden. Irgendwie würde er sie schon vergessen können. Vergessen müssen.
So fiel ihm der Gang zu seinem Vorgesetzten mit dem kleinen Brief in der Hand gerade schon leicht. Es hatte etwas Befreiendes zu wissen, dass er hier rauskommen würde. Die traurigen Gefühle und Gedanken versuchte er ganz weit nach hinten zu schieben. Dafür sollte jetzt kein Platz in seinem Kopf sein.
Selbstbewusst und mit kühlem Blick, so wie er nun mal war, gab er seinem Chef seine Kündigung. Dieser nahm es mit einem seltsamen Blick zur Kenntnis.
„Das ist wirklich sehr schade. Mit Ihnen verlieren wir einen durchaus fähigen Mann mit viel Potenzial. Wenn Sie es sich noch anders überlegen, sind Sie jederzeit hier wieder willkommen, Kunimi-san."
Tief verneigte er sich vor seinem Vorgesetzten, als Ausdruck des Respekts und Dankes.
„Vielen Dank, Nakamura-san. Ich weiß es sehr zu schätzten."
Schnell wurden noch ein paar belanglose Worte ausgetauscht, ehe er sich höflich verabschiedete. Er wollte heute nicht länger als nötig hier sein. Er hatte sich mit Kindaichi verabredet und hoffte da endlich mal den Mund aufzubekommen und mit ihm über seinen Kummer zu reden.
Kunimi vertrat zwar die Devise, dass es nichts brachte, wenn man darüber sprach, aber er wusste nicht mehr weiter und war willig es mal auszuprobieren. Was konnte es schon schade?
Er hob den Blick vom Boden und sah zum Aufzug, dessen Türen sich gerade begannen zu schließen. Warum auch immer legte er einen kleinen Zahn zu und konnte die Türe mit dem Fuß im letzten Moment stoppen und betrat den Aufzug.
Im selben Augenblick, als die Türen sich schlossen und er aufsah, wusste er mit wem er hier stand.
Der Geruch ihres Parfüms erfüllte den kleinen Raum. Mit aufgerissenen Augen sah sie ihn an und er schluckte schwer. Es war so lange her, dass sie allein gewesen waren.
So viele Worte lagen ihm auf der Zunge, so vieles was er sagen wollte, aber immer noch nicht konnte.
„Koto-"
Mit einem lauten Quietschen ruckelte der Aufzug plötzlich und ließ ihn innehalten. Konnte das wirklich wahr sein?
Der Aufzug war wirklich steckengeblieben.
Als dann auch noch das Licht anfing zu flackern und schließlich ausfiel, vernahm er einen heiseren Schrei von der anderen Seite.
„Alles gut bei dir?", fragte er besorgt und tastete sich zu ihr durch. Kurz berührte er sie, bevor sie anscheinend zurückzuckte.
„Ja, alles gut", erwiderte sie kalt. Diesen Tonfall hatte er bei ihr noch nie gehört.
Die Gefühle übermannten ihn. Er glaubte, dass war das erste Mal in seinem Leben, dass er so intensiv etwas fühlte.
Zorn, über sein eigenes Unvermögen ehrlich zu ihr und sich selbst zu sein. Wut, auf diese völlig dämliche Situation. Verzweiflung und Ungewissheit, weil er wusste, dass er sie wahrscheinlich für immer verloren hatte und mit dieser Wahrheit nicht leben wollte. Aber auch dieses riesengroße Verlangen sie einfach in seine Arme zu schließen und zu sagen, dass alles gut werden würde. Von ihr zu hören, dass alles gut werden würde. Einfach ihr nah zu sein.
Es fraß ihn von innen auf, ohne dass er die Chance hatte seine Emotionen aufzuhalten.
„SCHEIßE!" Mit voller Wucht schlug er seine Faust gegen die Wand des Aufzugs und schrie dieses eine Wort aus voller Kehle. Alles platzte im Schutz der Dunkelheit aus ihm raus.
„Bitte! Bitte rede mit mir Kotomi! Sieh mich an, nimm mich wahr! Ich war so dumm! Einfach viel zu dumm, um zu begreifen, was du mir bedeutest. Mein Leben ohne dich ist so farblos, langweilig. Ich will nicht, dass du mich so verlässt. Auch wenn es egoistisch ist, ich will dich einfach nur bei mir haben. Neben dir einschlafen und aufwachen. Mit dir lachen, Spaß haben."
Er hielt kurz inne und versuchte sich zu beruhigen. Sein Körper zitterte genauso, wie seine Stimme. Dafür, dass er sonst so gefasst war, strömte alles nur so aus ihm heraus. Eine völlig neue Erfahrung, die irgendwie befreiend wirkte. Verzweifelte lachte er auf und fuhr sich mit beiden Händen über sein Gesicht und strich sich die Haare nach hinten.
„Aber ich kann verstehen, wenn ich dich zu viel verletzt habe. Nur bitte, verschwinde nicht so wortlos aus meinem Leben. Nicht nachdem du mir gesagt hast, dass du mich liebst. Denn..."
Wieder unterbrach er sich selbst und holte tief Luft. Diese nächsten Worte brauchten seine ganze Kraft. Er wollte sie so voller Überzeugung sagen. Sie mussten sie erreichen. Es war vielleicht seine letzte Chance.
„Denn ich liebe dich auch, Kotomi."
Die Stille, die folgte, drohte ihn zu zerreißen. Vielleicht war er auch zu weit gegangen. Aber es war die Wahrheit, nicht mehr oder weniger. Genau das war es, was er tief in sich fühlte.
Für ihn vergingen gefühlt Stunden, als endlich Bewegung in sein Gegenüber kam. Er starrte in der Dunkelheit in die Richtung, in der ihr Gesicht vermutete. Für alles in der Welt würde er ihr jetzt gerne in diese warmen, hellen braunen Augen sehen.
Kunimi war nicht darauf gefasst, dass sie ihn ansprang. Eng drückte sie sich an ihn. Er spürte das Beben ihres Körpers und schlang fest seine Arme um sie. Sehnsüchtig fanden sich ihre Lippen.
Eine Explosion regte sich in seinem Inneren. Eine unglaubliche Welle des Glücks überschwemmte ihn und er gab sich ihr ihn.
Der Kuss löste so viel in ihm aus. Es war unglaublich, ihm war nie bewusst gewesen, dass Gefühle so tief gehen konnten. Dass er selbst so viel empfinden konnte.
Ihre Hände lagen an seinen Wangen und gaben eine unglaubliche Wärme ab und ihr Duft nebelte ihn ein. Ließ alles um ihn herum verschwimmen und nur noch sie existieren.
Er liebte Kotomi.
„Oh Gott, wie dumm ich war. Es tut mir leid, ich liebe dich wirklich", murmelte er an ihren Lippen, nur um sie sofort wieder zu vereinen.
Geschickt drehte er sie beide und drückte sie mit dem Rücken an die Aufzugwand. Ein leises Keuchen entfloh ihr und sofort glitt seine Zunge in ihren offenen mit. Der Kuss nahm ganz andere Höhen an und beide realisierten nicht, dass das Licht wieder ansprang und der Aufzug sich in Bewegung setzte.
Leidenschaftlich liebkosten sich ihre Münder und ihre Hände wanderten über den Körper des anderen. Die pure Sehnsucht hatte ihn gepackt. Es waren nur ein paar Wochen gewesen, aber Kunimi wusste, dass er nie wieder ohne diese Frau sein wollte. Egal was passierte.
Als sie sich, um nach Luft zu schnappen, kurz voneinander lösten, sah er ihr endlich in diese wunderschönen karamellfarbenen Augen. In ihnen stand so viel geschrieben. Auch ohne, dass sie es aussprach, wusste er was in ihr vorging.
„Ich liebe dich doch auch, du Sturkopf", flüsterte sie und strich mit ihrem Daumen über seine Wange. Es zu hören, tat trotzdem unglaublich gut.
Fest zog er sie wieder an seine Brust und brummte erleichtert, bemerkte dann aber, dass er sie endlich sehen konnte. Ein Klingeln kündigte das Aufspringen der Aufzugtüren an.
Panisch wollte sie sich von ihm losreißen und Abstand zwischen sie bringen, doch ließ er sie nicht. Kotomi sollte nicht einen Millimeter von seiner Seite weichen.
„Aber die Regeln und die anderen", keuchte sie überrascht und er schüttelte bestimmt den Kopf.
„Sind mir egal und erst recht nicht wichtiger als du", antwortete er ihr und lächelte sie selig an.
Ein Rotschimmer legte sich auf ihre Wangen, als er ihr auch noch einen Kuss auf die Stirn drückte.
„Nie wieder stelle ich etwas über dich oder unsere Beziehung."
Das aufgeregte Gemurmel vor dem Aufzug ließ ihn seinen Blick von seiner Geliebten lösen. Mit aufgerissenen Augen sahen sie ziemlich viele Leute an. Manche sahen peinlich berührt zur Seite. Er begriff, was die beiden für ein Bild abgeben mussten. Kunimi zweifelte auch nicht daran, dass sein sonst so ordentliches Erscheinungsbild völlig zerzaust wirkte.
Erhobenen Hauptes griff er nach ihrer Hand und trat mir ihr aus dem Aufzug. Kurz verneigte er sich vor den Leuten und ließ die Meute dann hinter sich.
„Aber Kunimi-san! Dein Job und die anderen!", protestierte Kotomi vehement hinter ihm.
Abrupt blieb er stehen, sodass sie in seinen Rücken stolperte.
„Akira, oder hast du Idiot vergessen, wie ich heiße, mmh?", berichtigte er sie und sah gespielt böse zu ihr.
In ihrem Gesicht spielte sich wieder so viel ab. Er glaubte den Unglauben zu erkennen, aber da war auch diese große Freude und vor allem dieses warme Funkeln in ihren Augen. Genau dieser Funken gab auch ihm ein unbeschreibliches Gefühl.
Lachend, als sie sich endlich wieder gefangen hatte, nickte sie.
„Natürlich nicht, du sturer Esel! Wie könnte ich das denn?"
Eigentlich wollte sie noch etwas sagen, doch unterbrach er sie wieder mit einem Kuss. Er hatte absolut keine Ahnung, woher das alles kam. Es war so untypisch für ihn.
Aber war das jetzt denn wichtig?
„Nur damit es in deinen Kopf geht. Ich habe gerade gekündigt, damit ist es mir egal, was der Rest hier denkt. Wir beiden fahren jetzt zu dir, packen ein paar Sachen ein und dann lässt du dich von mir zum Essen einladen", bestimmte er herrisch.
Breit grinsend gab sie ihm einen Klaps auf den Oberarm.
„Abgemacht, ich such aber aus wohin und dann erzählst du mir, was aus meinem Regel liebenden, emotionslosen Freund geworden ist."
Wenn er das nur selbst wüsste. Aber eigentlich kannte er die Antwort.
Sie war passiert.

120 Ways of love (OS Sammlung) (boy x reader /oc)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt