Wortloser Abschied

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Nachdem ich mich wieder zusammen reissen konnte meine Klappe zu halten schaute ich zu Daniel, ich hoffte ihm etwas anzusehen was mir verriet wie er es aufgenommen hatte. Das einzige was ich sehen konnte war das er mitgenommen und leicht durcheinander wirkte. Was ich aber auch verstehen konnte. Gerade als ich ihn fragen wollte ob er nichts dazu zu sagen habe kommt er auf mich zu. Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und schaut mir tief in die Augen. Ich erwiedere seinen Blick. Wir stehen einfach nur da und schauen uns an. Meine Hände fahren durch seine Haare und ich ziehe in zu mir herunter. Seine Lippen treffen auf meine. Zärtlich und ganz langsam küssen wir uns, als wäre es der erste Kuss, den man bis zu dem Moment geniesst an dem sich die Lippen nicht mehr berühren. Unsere Nasenspitzen berühren sich und ich spüre wie sich die Luft um uns herum verändert. Sie ist nicht länger angespannt sondern scheint zu funken.

Bei einem Blick in seine Augen merke ich das er es auch bemerkt. Mit dem wissen das die Luft um uns herum gleich beginnen wird zu brennen pressen wir unsere Lippen aufeinander. Leidenschaftlich und ohne Ende küssen wir uns. Ich spüre seine Zunge an meiner und ziehe noch fester an seinen Haaren, der Kuss wird noch intensiver. Er beginn vorwärts zu laufen, wir werden von der Wand als ich mit dem Rücken gegen sie pralle aufgehalten. Er drückt mich gegen sie und ich fühle die Kälte der Wand an meinem Rücken und die Wärme vor mir von Daniel, dieses Gefühl von Hitze und Kälte jagt mir eine Gänsehaut ein. Ich muss in den Kuss hinein lächeln als ich mich an unsere erste begegnung erinnere, ich war auch dort zwischen ihm und der Tür.

Keuchend lösen wir uns von einander und schauen uns gierig an. Er will sich erneut auf mich stürzen aber ich halte ihm meine Hand an die Brust. Ich halte mir den Finger vor den Mund um ihm zu zeigen das er ruhig sein soll. Verwirrt schaut er mich an. Als ich aus dem Fenster schaue sehe ich wie jemand vor der Hütte herum läuft aber dann doch weggeht. Erleichtert atme ich aus und erkläre Daniel weshalb ich ihm sagte er soll ruhig sein. "Denkst die Person kommt wieder?" "Nein denke ich nicht." "Weshalb?"

"Es war ein Einheimischer, ich habe ihn erkannt, er führt den kleinen Laden im Dorf. Sie denken hier in den Wäldern leben Menschen, gefährlich Menschen. Deshalb kommt nie jemand her. Er ist der einzige hier, weil es um diese Zeit Pilze in der Nähe von hier gibt und daher vorne durch laufen muss, weil die Brücke die den anderen Zugang gewesen ist, vor langer Zeit bei einem Sturm zerstört wurde. Aber noch niemand aus dem Dorf hat sich näher an diese Hütte gewagt. Weil erzählt wird das sie hier drin ihr Versteck haben. Nicht einmal die Jugendlichen die auf dumme Ideen kommen würden hier her kommen, nicht einmal als Mutprobe für irgendetwas, dann würde sie lieber ihr ganzes Leben lang ausgeschlossen verbringen." "Woher weisst du das?" "Weil ich mich hier versteckt habe." Sage ich kühl zu ihm. Er nickt nur und belässt es dabei, wofür ich ihm sehr dankbar bin.

Er macht einige Schritte auf mich zu und drückt mich gegen die Holzwand der Hütte, welche unter der ungewohnten Belastung zu quitschen beginnt. Unsere Lust aufeinander steigt ins unermessliche, ich stosse mich von der Wand ab und wir fallen lauthals auf den Boden. Daniel zuckt kurz vor Schmerz zusammen aber fasst sich gleich wieder. Er krallt sich an mich und legt mich auf den Rücken. Eilig zieht er mir meine Sachen aus, ungeduldig reisse ich ihm sein Shirt auf und zerre ihm seine Hose herunter.

Mit einem geschickten stoss verbinden wir unsere Körper und beginnen mit dem spiel. Schweissperlen bilden sich zwischen unseren Körpern und verursachen noch mehr hitze. Er beisst mich am Hals und ih kratze über seinen Rücken, es macht uns immer wilder. Stundenlang treiben wir es auf dem Fussboden. Übersäht mit kratzspuren und bald sichtbaren blauen Flecken liegen wir nebeneinander auf dem Boden. Den ganzen Tag bleiben wir noch dort liegen und reden.

Über unsere Kindheit, die Erlebnisse die wir zusammen hatten, wie wir unsere Zukunft vorstellen. Er ist eingedöst und ich denke weiterhin über das was noch kommt nach. Wenn ich an unsere gemeinsame denke, sehe ich das gute, aber ich weiss das sie mich nie in ruhe lassen werden. Desshalb kann ich das nicht zulassen, auch wenn ich wünschte es wäre anders. Aber mein Entscheid steht fest.

Meine Gedanken kreisen weiterhin umher aber werden dann von Daniel unterbrochen nachdem er sich gestreckt hat und sich an mich kuschelt. Es tut gut seine Wärme und Nähe zu spüren. Aber genau wie sie hält nichts für immer.

Wir bleiben den ganzen Tag in der Hütte, als wir am Abend wieder im Bett liegen bemerke ich das wir gar nichts gegessen haben. Im selben Moment beginnt mein Magen zu knurren aber ich ignoriere ihn. Nach einer Weile wache ich dann wieder auf und habe noch mehr hunger. Ich schleiche mich aus dem Bett und versuche Daniel nicht aufzuwecken. In meiner Jackentasche suche ich nach den Zigaretten, bisher habe ich ihm noch nichts davon erzählt. Aber bald wird es auch nicht mehr nötig sein. Das Päckchen gefunden nehme ich es heraus und schleiche mich nach draussen. Die Luft ist angenehm kühl, ich zünde die Zigarette an und nehme einen langen Zug. Die Augen halte ich geschlossen und stossen de Rauch aus meinen Lungen.

Kritisch beobachte ich die Dunkelheit im Wald um mich herum und rauche genüsslich dazu. Ich spüre wie der hunger verschwindet, ein weiterer Tag überstanden. Ich werfe die geraucht Zigarette in den Wald hinein und gehe wieder in die Hütte zurück. Daniel schläft immernoch, was mir sein schnarchen verrät. Um sicher zu gehen stehe ich eine Weile neben dem Bett und gehe dann zurück in den Keller herunter. Ich zünde eine der grossen Kerzen auf dem Pult an und lese and der stelle weiter an der ich das letzte mal aufgehört habe. Stundenlang lese ich das Buch. Dann das nächste. Jedesmal wenn ich es fertig gelesen habe, habe ich es angezündet.

Ich sah zu wie meine Vergangenheit in flammen aufging. Fest entschlossen schliesse ich den Keller ab und nehme den Schlüssel mit. Ich packe meine Sachen zusammen und gebe Daniel einen Kuss auf die Stirn. Es erinnert mich daran das ich auch Liam verlassen habe. Ich will nur noch weg von hier, auch wenn ich mich am liebsten an ihn schmiegen würde. Den geschriebenen Zettel lege ich ihm vor die Tür.

Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt