Das Ende naht

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Und wo sollen wir sie treffen? Fragt mich Marco. "Bei der alten Fabrik." "Und in welche? Es gibt dort so viele. Und wann bekomme ich Sam zurück?" "Ich weiss es nicht. Sie hat nur gesagt das sie dort auf uns warten wird und hat aufgelegt. Ob sie Sam mitnimmt kann ich dir nicht sagen." "Weisst du überhaupt etwas?" Schnauzt er mich an. "Ja, das Ihr alle widerlich seid und in der Hölle verrecken sollt für das was Ihr macht." Er lacht mich an. "Aber das gleiche hast du doch auch gemacht. Und zwar mehr als nur einmal. Jahre wenn ich mich richtig erinnere oder? Also wenn du das so siehst müsstest du ja mit uns in die Hölle kommen." "Ich werde auch sterben. Aber ich kann selber entscheiden wann. Im Gegensatz zu dir." Wir steigen in den Wagen und schweigen. Mehr als eine Stunde müssen wir fahren. Lange sagen wir nichts und dann beginnt er wieder. "Sie wird mich nicht töten", sagt er sichtlich überzeugt. "Warum denkst du das? Nachdem du Adriana das Leben zerstört hast wird sie dich wohl kaum am Leben lassen." ""Doch das wird sie. Ich kenne sie ein bisschen. Und ich habe erfahren was sie mit Liam gemacht hat. Die Leiche war nicht mehr zu identifizieren. Nur die Nachricht die sie mir hinterliess machte mir klar das er es war. Und der Zettel haben es vereinfacht. Ich denke mir wäre nicht einmal aufgefallen wer gefehlt hätte. Aber eben. Sie wird mich nicht so einfach sterben lassen. Sie wird es geniessen mir beim leiden zuzusehen und irgendwann wird sie einen Fehler machen und dann werde ich sie erledigen und verschwinden. Dieses Mal werde ich es aber selber machen, damit sie sicher auch nicht mehr aufsteht und eine Bedrohung darstellt."

"Bedrohung? Du Adriana erledigen? Ich bitte dich. So viele deiner Leute hat es doch versucht und wie viele sind davon jetzt noch am Leben? Keiner oder? Warum kommst du auf die lächerliche Idee das ausgerechnet du sie töten kannst?" "Es stimmt schon das keiner mehr am Leben ist, von denen ich gesagt habe sie sollen sich darum kümmern. Aber ich bin klüger als sie. Ich weiss auf was ich mich einlasse. Ich habe sie schliesslich erzogen. Genau wie dich auch. Mich wundert es nur das du ständig die Seite änderst. Das überrascht mich wirklich." "Du hast sie aber anderes gelernt. Und das nutzt sie jetzt zu ihrem Vorteil und glaub mir, du unterschätz sie sehr. Das habe ich auch getan. Überrascht es dich nicht viel mehr das sie dich jetzt hat? Als das ich mich ständig um Entscheide?" "Nein, nicht wirklich. Du hast schon immer ein bisschen zu den Menschen gehört die gerne auf der Seite der Gewinner war. Der Seite der starken. Ich dachte nur nie das du mal auf Adrianas Befehle hören wirst. Findest du das nicht, dass das ein bisschen unter deiner Würde ist?" "Ich habe schon immer auf sie gehört. Sie hat in mir die Kraft erweckt zu kämpfen damit ich irgendwann da raus komme. Und das bin ich auch. Selbst wenn ich es Ihr nie gesagt habe bin ich dafür unendlich dankbar." Marco wirkt nachdenklich und schaut aus dem Fenster. "Ich wusste schon vor langer Zeit das sie mein Ende sein wird, das sie irgendetwas gegen mich in der Hand haben wird. Nur wann und was war die Frage." "Wann wurde es dir klar?" "Als ich einer von meinen Männern Ausgraben musste. Sie hinterliess mir nur eine Nachricht. Da wusste ich das es Ernst war. Es wurde zu unserem Spiel um Leben und Tod."

"Warum hast du es als Spiel gesehen? Und was meinst du mit ausgraben?" Ich schaue Ihn an.  Marco schaut immer noch aus dem Fenster, er scheint sehr in Gedanken vertieft zu sein. Und das reden scheint er irgendwie zu brauchen. Also lasse ich Ihn reden und vielleicht erfahre ich noch etwas.     "Sie hat mich gejagt und ich sie. Irgendwann hat man den anderen es ist nur eine Frage der Zeit und sie hat gewonnen. Sie war schneller als ich. Wir hatten keine Regeln. Leben und Tod hat bei uns noch nie ein grosse Rolle gespielt." Kurz schaut er mich an. Ich schaue auf die Strasse, weiche seinem Blick aus. Dann redet er weiter. "Mit ausgraben meine ich das ich einen meiner Leute aus einem Loch in der Erde mit Glasscheibe als Deckel ausbuddeln konnte. Leider kamen wir zu spät und er war schon Tod als wir Ihn endlich gefunden hatten. In seiner Hand zerknittert haben wir dann eine Nachricht von Ihr gefunden." "Was stand darin?" "Eigentlich nur das sie unser Spiel amüsiert und er uns sagen sollte wo sie war wenn er es bis dann schaffen würde." "Sie hat Ihn lebend in dieses Loch geworfen?" "Ja, sie hat Ihn lebendig begraben. Wir haben dann nur noch seine Leiche gefunden."

"Würdest du es nochmal machen wenn du könntest? Oder würdest du was anderes machen?" "Wie meinst du das?" "Ja anders halt, nie damit anfangen, in Behandlung gehen, irgendetwas anders machen als du es bis jetzt getan hast. Etwas das du bereust?" "Wenn ich noch einmal von vorne anfangen könnte würde ich wahrscheinlich nichts anders machen. Ich bin eigentlich zufrieden so wie es ist. Und auch wenn ich weiss das ich bald sterben werde, obwohl ich daran immer noch Zweifel habe. Das sie kalt ist weiss ich aber ich denke nicht das sie mich töten wird wenn Sam dabei sein wird. Sie wird Ihr sicher kein Trauma verschaffen wollen. Und als so grausam Sam ohne Vater aufwachen zu lassen glaube ich jetzt auch nicht. Selbst unter Ihrem starken Charakter steckt ein Herz." "Bereust du nichts in deinem Leben? Gar nichts?" "Es gibt nur etwas. Aber ich weiss das du das nicht wissen willst darum..." "Sag es mir. Ich will wissen was so jemand wie du bereut. Das es nach den Jahren nur etwas gibt." "Ich wollte immer nur sie. Von dem ersten Moment an, in dem ich sie das Erste Mal gesehen haben hatte ich nur noch sie im Kopf. Als sie dann älter wurde habe ich so gehofft sie würde schwanger werden und ein Kind zur Welt bringen. Aber das wurde sie nicht. In all den Jahren, ich kann mir bis heute nicht erklären wie das möglich ist." "Wenn du ein Kind wolltest hättest du doch jede andere nehmen können. Warum warst du auf sie versessen?" "Ich bin es noch immer. Ich wollte von Ihr ein Kind das wenn ich sie irgendwie verlieren würde das ich trotz allem noch etwas von Ihr gehabt hätte..." "Warum?" "Ich liebe Sie seit dem sie mir gesagt hat das ich Ihr nicht weh tun soll." Wir fahren auf der Kiesstrasse zu denn Fabriken. Und da steht Adriana. Die Haare wehen Ihr um den Kopf sie fixiert uns und zeigt mit der Waffe auf mich. Ich stelle den Wagen ab und steige aus. Marco steht ein wenig hinter mir. Sie würdigt mich keines Blickes, schaut nur Ihn an. Mit dem Lauf zeigt Adriana Marco an das er ein paar Schritte von mir weg machen soll. Er zögert einen Augenblick. Hat er doch Angst das Sie Ihn gleich hier und jetzt erschiesst?

Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt