Bekanntes Gesicht

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Ein tiefes Lachen ist von Ihm zu hören dann knallt er die Tür wieder zu. Alleine in der Dunkelheit, ohne eine Antwort auf meine Frage. Wo war ich eigentlich? Langsam stand ich auf und halte mir meinen Kopf. Die schläge hallen immer noch darin. Eine Hand strecke ich an die Wand neben mir. Sie ist kalt und nass. Rau und steinig. Grosse Steine die aufeinander gestapelt wurden, also ein altes oder älteres Gebäude. Vielleicht auch ein altes Gebäude das renoviert wurde. Vermutlich war ich in einem Keller, ich hatte ja genug gesehen. Es ist ironisch, ich hatte so viele Leute in Keller gesperrt, manche daraus befreit und jetzt war ich eingesperrt. Aber niemand würde mich rausholen. Ich hatte niemanden, keine Familie, keine Freunde. Wenn ich so darüber nachdachte war mein Leben einsam. Warum war mir das nie vorher aufgefallen? Die einzige die mich rausholen könnte wäre Adriana, aber ich wusste sie würde es niemals tun.

Sie hatte schliesslich ja keinen Grund. Ich habe sie die ganze Zeit angelogen und Ihr etwas vorgespielt, eine Persönlichkeit gegeben die sie nicht ist. Ich habe Ihr meine Liebe vorgespielt. Anfanfs jedenfalls war das so...aber in den letzten Monaten habe ich Sie wirklich geliebt, ich habe die Umstände ausgeblendet. Es gab nur Sie und mich sonst niemanden. Ich habe nie daran gedacht das Sie sich eines Tages vielleicht wieder daran erinnern konnte. Als ich bei Ihr im Krankenhaus war sagte mir der Arzt das Sie wahnsinniges Glück hatte, überhaupt überlebt zu haben. Solche Verletzungen führten in 90 Prozent der Fälle zum Tod. Aber sie hatte überlebt. Sie war stärker als alle andedren.

Ich habe gedacht Sie würde sich nie erinnern, nichts in Frage stellen. Mir einfach glauben und mit dem Leben was ich ihr erzählt habe. Darüber das sie sich nicht an ihre Kindheit erinnern kann, sie niemanden kennt. Wenn ich an diese Zeit zurück denke stellen sich mir einige Fragen. Warum hat sie mir überhaupt vertraut? Sie ist ja schliesslich im Krankenhaus aufgewacht und hat niemanden gekannt, und dann komme ich und erzähle ihr sie hatte einen Unfall und kann sich dehalb an nichts erinnern. Hatte sie eine andere Wahl als mir zu glauben? Hat es für sie einfach logisch geklungen?

War nach der Wahrheit zu suchen für sie einfach zu schwierig? War die Vorstellung was sie vielleicht heraus finden würde zu schmerzhaft? Deshalb hat sie mir mal geglaubt? Hatte sie das jemals? Oder hat sie einfach damit gelebt? War sie schon immer unsicher? Wie lange hatte sie schon gezweifelt? Warum habe ich es nie bemerkt? Dafür wurde ich ja schliesslich Ausgebildet, solche Veräderungen zu bemerken. Und etwas dagegen zu unternehmen.

Ich friere so unendlich. Meine Gedanken quälen mich. Noch nie habe ich so gelitten. Ich wünschte mein Leid hätte ein Ende. Aber ich wusste das es nicht so war. Er würde mich leiden lassen, wie er es bei allen getan hatte. Bei seinen Verhörungen war er unerbitterlich. Auch wenn die Verdächtigen gestanden haben hat er immer weiter gemacht. Auf sie eingeredet Ihnen ihre Tat nochmal vor Augen gehalten, erzählt wie es den Angehörigen geht. Oftmals haben Mörder die keine Gefühle gezeigt haben in diesem Raum eine Träne vergossen. Ohne Gande hatte er immer weiter gemacht. Ich hoffe so sehr das er nicht das gleiche mit mir machen würde. Das würde ich nicht aushalten. Niemals. Ich würde zusammenbrechen wie ein kleines Kind.

Sollte ich es selbst beenden? Sofort schüttelte ich den Gedanken ab. Ich musste Liv die Wahrheit sagen. Das war ich ihr schuldig. Nur kannte ich die Wahrheit nicht ganz und ich habe keine Ahnung wo Liv ist. Falls ich die Wahrheit heraus finden würde oder der Chef mir sie erzählen würde, habe ich keine Chancen mehr hier lebend raus zukommen. Aber wenn die ich Wahrheit kenne werde ich sowieso sterbeb, also kann ich auch einen Fluchversuch wagen.

Vielleicht schaffe ich es raus, finde Liv und kann es ihr sagen. Antworten auf all ihre Fragen geben und mich entschuldigen. Würde sie überhauot zuhören? Ich konnt mir die Frage nicht beantworten.

Das nächste mal wenn Chef da war würde ich ihn einfach Fragen. Schlimmer als der Tod kann auch er nicht sein. Hoffentlich.

Viele Dinge wurden über den Chef erzählt. Schreckliche Dinge. Alle wissen das er becor er zum FBI ging auf der schiefen Bahn war. Was genau er angestellt hatte wusste jedoch niemand. Was merkwürdig genug war. Aber niemand hat sich getraut ihn zu Fragen, was ja auch verständlich ist. Bei so vielen Gerüchten wie bei ihm, immer wieder habe ich mir die Frage gestellt ob daran etwas wahr ist. Aber wirklich etwas heruas gefunden habe ich nie. Vielleicht war das meine Chance selber Antworten zu bekommen.

Neue Kraft macht sich in mir breit, ich hämmere wie wild gegen die Wand und schreie herum. An die Tür konnte ich ja nicht weil ich noch angekettet war, was ich aber erst bemerkte als ich auf die Tür zurannte und kerzen gerade auf den fiel. Als ich langsam heiser wurde öffnete endlich jemand die Tür. "Hör auf hier so herum zu brüllen verdammt nochmal!" Das Licht von draussen blendet mich und ich muss erst ein paar mal blinzeln bevor ich wieder etwas erkenne. Der schwarze Umriss vor mir wird langsam schärfer, doch als ich in das Gesicht starrte wünschte ich es nie gesehen zu haben.

"Na kleiner? Hat es dir die Sprache verschlagen?" Ich wollte etwas sagen aber brachte keinen Ton heraus. "Ich weiss du hast sicherlich viele Fragen. Warum? Wieso das ganze? Warum du? Weshalb Liv? Warum ich hier bin?" Bei der aufzählung grinst er hämisch. Ein Schauer läuft mir den Rücken runter. "Was hast du damit zu tun, Marc?" "Nicht viel, ich räume nur weg was im Weg steht. Aber es hat dich nicht zu interessieren." "Doch das hat es. Ich nehme ja an das du mich auch aus dem Weg räumen willst." "Warum denksch du das?"

"Sonst wärst wohl kaum du hier um nach mir zu sehen", erwiedere ich wütend. Er lächelt mich an und will sich undrehen. "Hey, sag. Chef ich habe ihm einen Vorschlag zu machen." "Was für einer?" "Geht dich nichts an." "Na schön", sagt er und schlägt die Tür hinter sich zu.

Ich setzte mich auf den kalten Boden und denke darüber mach wie ich ihm meinen Vorschlag unterbreiten sollte. Es war gar kein richtiger Vorschlag, viel mehr war es eine Frage. Und ich wusste das ich leiden würde. Schrecklich leiden.

Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt