Der Tote

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Als wir am Morgen aufstehen hören wir Polizeisirenen. Ich strecke mich auf dem Bett und Liam streicht mir über den Bauch. Er küsst mich leicht. "Morgen Schönheit", sagt er zu mir. Ich wünsche Ihm auch einen guten Morgen und laufe ins Bad. Ich schaue in den Spiegel und ich fühle mich komisch. Mein Spiegelbild macht mir etwas bewusst. Ich glaube ich bin jemand anders, nicht die Person die ich jetzt bin. Irgendetwas entscheidendes fehlt einfach, aber ich komme nicht darauf was es sein könnte. Das kühle Wasser fühlt sich gut an als es meine Kehle hinunter läuft. Dann höre ich Liam laut fluchen.

"Was ist los Liam?" Er ist aufgestanden, und steht vor dem Fenster. Als er sich umdreht sieht er bedrückt aus. Weil er nicht antwortet gehe ich zu Ihm und will aus dem Fenster schauen. "Nicht", sagt er und versperrt mir den Weg mit dem Arm. Ich schaue Liam mit einem vernichtenden Blick an und er senkt seinen Arm langsam. Ich gehe an Ihm vorbei und ziehe den Vorhang zur Seite. Die Polizei und das FBI steht um einen Mann der am Boden liegt, sein Kopf ist von einer grossen Blutlache umgeben und überall liegen Glassplitter herum.    

"Hast du etwas mitbekommen?" Frage ich Ihn neugierig. "Nicht wirklich, du etwa schon?" Ich schüttle langsam den Kopf. Ich drehe mich vom Fenster weg und gehe meinen Gedanken nach.

Verdammt, das war ich. Ich habe einen Menschen getötet. Warum habe ich das getan? Er beobachtet uns ja nur...ob er etwas weiss? Oder etwas herausfinden will? Sie darf sich nicht erinnern....seit dem Telefonat das Liam geführt hatte geht mir das nicht mehr aus dem Kopf. Habe ich doch etwas damit zu tun? Weshalb konnte ich so gut zielen? Und seit wann lässt mich so etwas kalt? Ich empfinde nicht wirklich etwas.

"An was denkst du?" Fragt mich Liam und umarmt mich von hinten. Ich überlege ob ich es Ihm sagen sollte. Das es ein Unfall war...aber aus einem mir unerklärlichen Grund, liess ich es bleiben. "Nichts besonderes", gab ich Ihm als Antwort.

"Hat es dich schwer getroffen? Also ich meine das jemand vor unserem Hotel getötet wurd?" "Dinge geschehen und Menschen sterben." Sagte ich und löse mich aus seiner Umarmung.

Ich lief ins Bad und duschte heiss. Sehr heiss. Nach einer Weile kam Liam zu mir unter die Dusche. "Ich darf doch?", fragte er mich und ich drehte mich um, um mir den Rücken einseifen zu lassen. Ich stütze meine Hände an der Wand ab weil mir vom heissen Wasser schwindelig wurde. Dampf umgab uns. Liam begann meinen Rücken zu küssen und streichelte mich mit seinen Händen an meinem ganzen Körper.

Ich drehte mich langsam um, die Augen geschlossen. Er kam näher zu mir und als ich seine Erektion an mir spürte öffnete ich leicht den Mund. Ich mache die Augen auf und starre in seine dunkelbraunen Augen, obwohl sie mehr schwarz waren als etwas anderes. Man sah Ihm die Lust förmlich an. Wild und etwas zu hart küsst er mich auf den Mund. Er hält eine Hand um meinen Hals und zieht Ihn gegen sich. Ich werde an die kalte Wand der Dusche gepresst. Zwischen seinen Stössen presst er mit zusammen gebissenen Lippen das er mich liebt. Ich kann nichts darauf antworten, es auch nicht geniessen. Ich stehe bloss an der Wand und lasse mich benutzen.

Auf einmal kommt mir dieses Gefühl bekannt vor. Benutz zu werden. Doch woher? Reflexartig stosse ich Liam weg von mir, vielleicht etwas zu fest, denn er kracht lauthals gegen die andere Seite der Dusche. "Was sollte das denn bitte?" Fragte er mich nachdem ich die Dusche stürmisch verlassen hatte. "Es war einfach nicht angenehm", sagte ich Ihm weil mir gerade nichts anderes in den Sinn gekommen ist. "Und warum hast du nichts gesagt? Das wäre wesentlich angenehmer gewesen als gegen Dusche geschmissen zu werden." Er war sauer. "Können wir es nicht lassen, bitte?" "Nein ich will wissen was das jetzt sollte. Erklär es mir. Sonst hast du ja auch nichts gegen Sex." "Habe ich ja auch nicht.." "Was war es dann?" Er kommt aus der Dusche und trocknet sich ab. Schaut mich erwartungsvoll an. "Also?" "Ich weiss doch auch nicht, vielleicht liegt es an der Leiche." "Okay, das kann ich ja verstehen. Aber das nächste mal bitte eine Warnung okay?" "Ja.." 


Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt