Spielchen

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Nachdem ich auch sein zweites Knie zerrtrümert habe scheint er endlich zu mekren wie ernst ich es meine. Ob er das ganze nur als Spass gesehen hat, das jemand ihm einen Streich spielen wollte. "Was willst du?" Fragt er. "Ein Spiel spielen, habe ich doch gesagt", sage ich und grinse ihn dabei ganz frech an. "Ich will aber keines spielen also lass mich gehen du verrückte." "Was du willst spielt hier keine Rolle, du wirst mein Spiel wohl oder übel mitspielen müssen. Also beginnen wir..." Nicht einmal den Satz konnte ich zuende sagen.

"Dann viel spass beim alleine spielen", wagt er mir ins Gesicht zu sagen. Ich laufe hinter den Stuhl auf dem er gefesselt ist. "Ja genau, verschwinde in das Loch zurück aus dem du gekommen bist!" Schreit er herum als ich aus seinem Blickfeld verschwinde. Was er aber nicht weiss ist das ich immer noch hier bin. Ich nehme ein paar Nägel aus dem Karton, sie stechen mich als ich mit der Hand hinein greife. Fluchend beschimpft er mich noch immer, einen der Nägel halte ich fest und drücke ihn Marco in die Schulter. Er schreit laut und zieht an den Fesseln. "Ich bin immer noch hier...", flüstere ich ihm ins Ohr. Seine Nackenhärchen stellen sich auf.


"Fahr zur Hölle!" Ich kann nicht anders als zu lachen. "Wo sind sie?" Offensichtlich irritier ich ihn, den seine Wut verfliegt denn er starrt mich fragend an. "Was?" Ich starre ihn an, blicke tief in seine verdorbenen Augen. Wie viele nackte Körper er wohl schon gsehen hat? Wie oft hat es ihn angemacht sie zu sehen wie sie leiden? "Du weist wer ich meine", finster blicke ich ihn an. "Nein, wenn ich schon hier bin und sterben werde mannst du mir wenigstens sagen was du verdammt nochmal von mir willst und was du meinst. Das bist du mir schuldig oder?" Sagt er genervt. "Schuldig bin ich dir gar nichts, aber wenn ich sie töten will brauche ich dich." Nachdenklich schaue ich ihn an. "Na eben und tot nütze ich dir nichts", sagt er.


"Naja...eigentlich brauche ich dich doch nicht." Als ich ihn an grinse vergeht sein schmales lächeln. "Natürlich du bescheuertes Miststück!" Ich hole aus und gebe ihm eine Ohrfeige. Mit dem Büchlein das ich ihm vorher aus der Tasche genommen habe, wedle ich vor seiner Nase herum und schüttle den Kopf. Er wollte etwas sagen aber als ich meine Hand hebe, schweigt er doch. Ich muss mir ein Lachen verkneifen. "Wo haltest du sie fest?" Frage ich ihn ruhig. Nach einer Weile wird mir dabei langweilig ihn anzustarren. Ich nehme den Hammer und einen der Nägel und schlage ihm den Nagel in die Hand. Laut schreit er auf und kneift vor Schmerz die Augen zusammen.


Nach weiteren schlägen hat er verstanden das er die Klappe aufmachen soll. Ich durchblättere das Büchlein und könnte kotzen. Als er mich beobachtet und sieht wie es mich schockiert beginnt er zu Lachen. Wütend laufe ich die Schritte zwischen uns zu ihm und knalle ihm das Büchlein um die Ohren. Erst als er Blut auf den Boden spuckt lasse ich von ihm ab. Sauer starre ich an. Ich verliere meine behherrschung und schreie ihn an.


"Du wierderwertiges Stück..." Ich lasse das Buch auf den Boden fallen und nehme eine Handvoll Nägel aus dem kleinen Karton. Er scheint verstanden zu haben was ich vorhabe und schüttelt verstört den Kopf. Gerade als er etwas sagen will schlage ich ihm den Hammer auf den Arm. Ein zweites mal, ein bisschen fester. Es ist ein leises knaken zu hören. Marco beisst seine Zähne zusammen. "Ich warte." "Dann kannst du lange warten." Sagt er angestrengt und mit Pausen. Am liebsten würde ich ihn jetzt auf der Stelle töten, aber es wäre zu einfach. Er musste leiden, so wie ich. Lange habe ich mir überlegt wie ich ihn töten könnte, es gibt so viele Möglichkeiten, aber auf eine Art und Weise kam mir keine gut genug vor.


Noch immer bin ich unschlüssig. Am Ende des Raumes steht eine kleine Holzkiste. Ich drehe an der kleinen, verzierten Kurbel und sie öffnet sich. Eine aus Porzellan gefertigte Ballerina beginnt ihre Kreise zu drehen. Kindliche Musik läuft dazu, ein wirres Spiel beginnt. Ich bewege mich mit der Musik und schwinge den Hammer um mich. Immer näher komme ich ihm und man sieht wie er seine Augen schliesst weil er denkt das der Hammer ihn innert Sekunden treffen wird. Es hätte mich durchaus gereizt aber ich liess es bleiben. Erst öffnet er nur ein Auge um zu sehen wie weit ich noch von ihm weg bin, aber als er sieht das ich die Hände in die Hüfte gestellt habe schaut er mich ungläubig an.


"Doch keinen Mut...?" Es scheint mehr eine Frage als eine Feststellung zu sein. Aber ich gehe nicht weiter darauf ein. Die kindliche Musik erfüllt weiterhin den Raum und ich summe still für mich mit. "Weisst du warum Männer bessere Mörder sind?" Er überrascht mich mit dieser Frage und amüsiert frage ich nach. "Nein, warum denn?" "Weil wir euch in allem überlegen sind. Wir haben mehr kraft und sind geschickter. Und natürlich viel sind wir viel mehr auf die Gewalt aus und skrupelloser als ihr." Ich lasse das was er gesagt hat eine Weile auf mich wirken und entgegne ihm; "Trotzdem bist du derjenige von uns beiden der wehrlos ist und blutet. Und du vergisst eines." "Ach was denn?" Es ist ihm offenbar peinlich das ich jetzt die Macht über ihn habe und geht dem erstmal aus dem weg. "Wir Frauen sind unberechenbar", es scheint ihn sprachlos zu machen den er antwortet nicht. Die einzige Reaktion die ich erkenne sind wie seine Pupillen sich erweitern und dann sich wieder zusammenziehen.


"Erinnerst du dich an die Mordserie damals?" "Der Täter wurde nie gefasst, warum beginnst du damit?" "Warum gehst du davon aus das es ein Mann war?" "Es war abscheulich, sogar für mich zuviel. Warum?" Ich lache und laufe hinter ihn, hebe die Rose unter seinem Stuhl auf und flüstere ihm etwas ins Ohr. "Kannst du dich auch an den einzigen Zusammenhang der Fälle erinnern?" "Ich verstehe nicht worauf du hinaus willst..." Als ich mich wieder vor in hin stelle halte ich beide Hände hinter dem Rücken und grinse ihn breit an. "Eine Rose, so rot als wäre sie in Blut getaucht." Antwortrt er kühl. Mein grinsen wird noch breiter und ich strecke ihm die Rose entgegen. Er starrt sie nur an als ich die in eine der Blutpfützen auf dem Boden tauche und ihm damit über die Wange streiche. Ein roter Streifen bleibt zurück.


Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt