Der passende Augenblick

67 4 0
                                    

Einige Tage habe ich nichts von ihm gehört und ich dachte schon er hätte mich doch nur verarscht. Aber als ich an einem Abend gerade in die Wohung wollte überraschte er mich und sagte das wir jetzt los müssten, das der Augenblick jetzt am besten sei. Ich sah ihn fassungslos an. Er schob mich in die Wohnung und sagte ich solle meine Sachen packen. Als ich in eine Tasche Kleider gepackt habe steht er im Türrahmen und grinst mich an. "Die wichtigen Sachen." Ich schaue ihn verwirrt an und verstehe dann was er meint. Aus dem Badezimmer hole ich meine grosse Klinge und auf dem Küchentisch deponiere ich dann alle kleineren Klingen, die Pistole und die kleine Spritze. Die wird ihm sicher schmecken. Dreckig und voller vorfreude verziehe ich mein Gesicht. Ich hoffe er ist stärker als er aussieht und bleibt ein Paar Tage am Leben. Sonst würde es ja keinen Spass machen wenn er schnell sterben würde. Leiden soll er, bis er fleht ihn endlich zu töten. Aber diesen Wunsch werde ich ihm natürlich nicht erfüllen. Am liebsten würde ich ihn sofort erschiessen, aber das wäre zu einfach. Zu schnell. Diesen schönen Tod hatte er nicht verdient.

Als wir vor dem grossen Gebäude angehalten haben stellt er den Motor ab. Er schaut mich an und beginnt etwas zu sagen. Ich bin in Gedanken ganz wo anders. Bin total abgelenkt. Das einzige was ich mitbekomme ist wie er mir sagt das er sie jetzt holen wird und ich im Auto warten soll. Die Waffe legt er mir in den Schoss und sagt ich solle alle erschiessen die hinein wollen oder heraus kommen wenn er es nicht wäre. Ich hinterfrage nichts auch wenn ich nicht weiss was er vor hat. Er könnte mich verraten. Die Tür knallt zu und ich sehe wie er immer kleiner wird, je weiter er sich von dem Auto entfernt. Es kommt jemand heraus und er geht zusammen mit ihm hinein. Kennen sie sich? Naja, die hauptsache ist das er mit der kleinen wieder heraus kommt und wir verschwinden können ohne das uns jemand sieht. Ich frage mich noch immer wie er das bitte anstellen will. Denn Blick lasse ich schweifen aber entdecke niemanden. Es scheint alles ruhig zu sein. Vielleicht ein wenig zu ruhig.


Die Türe schlage ich vielleicht ein bisschen zu fest zu. Adriana scheint total abgelenkt zu sein. Warum auch immer. Ich verstehe nicht warum sie mit gekommen ist, sie vertraut mir nicht. Was ich verstehen kann, ich weiss nicht ob ich ihr geglaubt hätte wenn die Situation umgekehrt wäre. Aber ich bin froh das sie da ist. Sie hat ein unglaubliches Talent. Ihre Vergangenheit macht sie stark, unnahbar und unglaublich kalt. Es ist manchmal fast unheimlich wie sie jemanden ohne mit der Wimper zu zucken umlegen kann. Und dann geht ohne sich noch einmal umzudrehen. Als ich fast an der grossen Holztüre bin öffnet sie sich. Kurz überrollt mich Panik die aus dem nichts in mir zum vorschein kommt. Sofort halte ich die Tür auf und schaue um die Ecke um zu sehen wer es ist. Zum Glück jemanden den ich kenne. Er begrüsst mich freundlich und zusammen gehen wir herunter. Alles ist mir so vertraut. Es ist so...seltsam hier zu sein. Nach allem was war. Bilder und Erinnerungen aus verschiedenen Abschnitte aus meinem Leben quälen mich. Nicht alle sind schlecht. Einige sind gut. Richtig gut. Ich schüttle den Kopf. Ich muss die kleine holen und hier wieder verschwinden. Es tut mir nicht gut hier zu sein. Das Verlangen steigt wieder. Aber das sollte es nicht. Nie wieder. Ich weiss wie es ist.

"Lange hast du dich nicht mehr blicken lassen, warst du so beschäftigt?" Fragt Luke mich. "Eh nein, ich war ein bisschen die Welt bereisen. Hat gut getan mal eine Pause zu machen." "Und jetzt bist du wegen wem hier? Immer noch wegen Elena?" Ein grausames Grinsen breitet sich in seinem Gesicht aus. "Nein, eigentlich suche ich Sam, weisst du wo sie ist?" "Sie ist noch nicht zurück, aber sollte in einer Stunde hier sein. Wieso?" "Ich muss sie für den Chef nach hause bringen", sage ich wahrscheinlich zu schnell. "Ah okay, stimmt ja, er ist erst morgen wieder da. Bis sie da ist kannst du ja noch zu Elena", sagt Luke und zwinkert mir zu. Ich schüttle belustigt den Kopf. "Du bist doch noch dabei oder?" Kritisch und fragend schaut er mich an. Verdammt das wollte ich nicht. "Natürlich, aber mir ist eher nach etwas neuem." Zustimmend nickt er vor sich hin. "Klar, kann ich verstehen. Du hast Glück, gestern kam eine Neue, leider hatte noch keiner Zeit sie zu probieren. Ich lasse dir den Vortritt. Sie es als Geschenk." Luke verabschiedet sich und klopft mir auf die Schulter. Scheisse, ich hatte so gehofft das es niemand neuen geben würde.

Ich wollte mich schon auf den Weg in die Zentrale machen um dort auf die Tochter des Chefs zu warten, aber ein Schrei unterbricht meine Schritte. Eigentlich sollte ich einfach weiter gehen, nicht darauf hören. Aber er zieht mich magisch an. Also laufe ich in die andere Richtung, je weiter ich mich dem Raum der Neulinge nähere desto lauter werden die Schreie, man hört wie si an die Tür hämmert. Ich bleibe vor der Türe stehen, lausche ihrer kreischenden Stimme. Alle Härchen an meinem Körper stellen sich auf. Meine Hände beginnen leicht zu zittern. Ich mache fäuste. Nein. Nicht noch einmal. Mit dem Rücken zur Tür bleibe ich stehen. Sie hämmert immer fester gegen die Tür. Mir reicht es. Ich kann mein Verlangen und meine Lust nicht mehr kontrolieren. Ich reisse die Tür auf und schmeisse sie quer durch den Raum. Sie knallt auf den Boden und die Tür ins Schloss. Meine Hände zittern, mein Blick voller Begierde und merke wie ich immer härter werde. Bevor sie aufstehen kann stehe ich über sie und sag ihr das sie sich ausziehen soll. Ich kann es nicht erwarten, scheine beinahe zu explodieren. Sie weint unerbitterlich aber macht nicht was ich ihr sage. Fest aber nur einmal schlage ich ihr ins Gesicht und sage es ihr noch mal. Dann macht sie es. Sie sitzt vor mir und weint. Sie sieht wunderschön aus ohne einen Makel scheint sie zu sein. Alles in mir strebt nach ihr, nur der Teil in mir der ich mal war schreit das ich aufhören soll. Das ich ihr sagen soll das sie sich anziehen und gehen kann. Weil ich genau weiss wie es sich anfühlt weil ich es selbst Jahre über mich habe ergehen lassen müssen. Aber in der Zeit in der Adriana mich verlassen hat zeigte mir man ales. Wenn ich es gemacht habe, ihnen gehorcht habe, haben sie mich in ruhe gelassen. Ich bin dann irgendwan auf den Geschmack gekommen. Meine Lust ist zu gross, schiebe den Gedanken beiseite und mache meine Hose auf.

Ohne GnadeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt