Kapitel 36
Melody
Was für eine verdammte scheiße! Melody stand angelehnt an der Bar und sah dabei zu, wie die Polizisten ihren Job machten und den gesamten Club auf links drehten, um doch noch irgendwo anders Drogen zu finden, als in den Abstellkammern, die für das Reinigungspersonal vorgesehen waren.
Sie hatte sich selbst einen alkoholfreien Cocktail gemixt und versuchte irgendwie zu entspannen, während sie den Blicken der Männer standhielt, die sich wohl fragten, ob sie tatsächlich die Managerin oder nur eine bessere Puffmutter war. Melody hatte bereits vor zwei Jahren gelernt, dass es viele Leute gab, die sich in ihrer Engstirnigkeit nicht vorstellen konnten, dass ein solcher Club genau so funktionierte wie er es tat, nämlich mit Kunden beider Geschlechter, die hier einfach einen Platz gefunden hatten sich kennenzulernen und ihre sexuellen Begierden auszuleben. Für manche Menschen mussten hier einfach Prostituierte arbeiten, vor allem die Männer hier konnten sich nicht vorstellen, dass Frauen freiwillig hier herkamen und Geld dafür zahlten einen Sexpartner zu finden und wenn sie das konnten, dann betrachten diese Männer auch diese Frauen wahrscheinlich als Huren. So war die Welt nuneinmal und sie hatte gelernt, damit zu leben und sich nicht allzu sehr darüber aufzuregen. Es brachte ja eh nichts und es war auch nicht so, als müsste sie diesen Menschen irgendetwas beweisen.
„Dürfte ich Sie bitten von der Bar wegzutreten, wir müssen das noch durchsuchen", sprach einer der Beamten mittleren alters sie an und versuchte nicht einmal zu verbergen, dass er ihr ungeniert auf die Titten glotzte. Allgemein wurde viel geglotzt von dem Durchsuchungsteam aber die meisten hatten den Anstand zumindest zu versuchen, sich professionell zu benehmen.
„Sicher", sagte sie, nahm ihr Glas mit sich zu einem der etwas höhergestellten Sitzgruppen und gab sich gelassen, während sie den Leuten bei er Arbeit zusah.
„Scheiße, Sie haben hier wirklich nur das gute zeug, oder?", fragte der Beamte von gerade über den halben Club weg hinweg und nahm fast ehrfürchtig eine Whiskyflasche nach der anderen aus dem Regal. Melody machte sich nicht die Mühe zu antworten oder ihm überhaupt einen Blick zu schenken. Alles, was sie wollte war, dass die Polizei so schnell wie möglich wieder aus dem Haus verschwand und sie sich über die Dinge Sorgen machen konnte, die sie tatsächlich belastetet. Ihre Beziehung zu Elija, die Tätigkeit seiner Familie und seinem „Bruder" der mordend durch die Stadt wütete und seine Cousins abschlachtete. Was ist, wenn er auch versuchte Elija etwas anzutun? Bei dem Gedanken wurde hier ziemlich flau im Magen, auch wenn sie natürlich wusste, das Elija sich selbst ganz gut schützen konnte. Das hielt sie nicht davon ab sich Horrorszenarien auszumalen oder sich im allgemeinen Sorgen zu machen. Schließlich ging es hier um Elija.
„Miss Barkley? Darf ich Ihnen kurz einige Fragen stellen?", fragte der Mann, der das Drogendezernat leitete und wohl gerade damit fertig geworden war, Elija auf die Nerven zu gehen. Die Befragung war rein freiwillig gewesen aber Elija hatte ihr gesagt, dass er sich lieber kooperativ zeigen würde, als unnötig zu mauern, sich aber dennoch mit Melody darauf geeinigt, dass sie ihre Begegnung mit Markurio und den Rest seiner Familie unerwähnt ließen. Seine Zugehörigkeit zur Mafia ging niemanden etwas an und würde auch so, nur zu mehr Problemen führen.
„Sicher.", meinte Melody darauf hin und der Mann setzte sich, wobei es ihm sichtlich unangenehm war als Melody ihre Beine übereinander schlug und sich wesentlich professioneller verhielt als seine Untergebenen um ihn herum.
„Sie sind die Managerin dieses Clubs?"
„Ja", antwortete sie kurz angebunden und stöhnte bereits innerlich. Wenn er jetzt anfing nur allgemeine Sachen abzufragen, war dieses Gespräch mehr als nur lästig. Als hätte er nicht ihren Arbeitsvertrag gesehen und persönlichen Daten bereits aufgenommen.
„Sie arbeiten seid über zwei Jahren hier und wohnen derzeit"
„Wollen Sie wirklich meine und ihre Zeit damit verschwenden, Eckpunkte abklappern, dessen Inhalt sie eh schon kennen? Fragen Sie mich das was sie wissen wollen. Ich halte nichts von solche Art von Vorspielen. Sie sind langweilig und antörnend", fuhr sie ihm dazwischen und betonte die sexuelle Anspielungen absichtlich, weil sie schnell merkte, dass ihm das so noch viel unangenehmeren wurde. Er war angespannt und versuchte wirklich nicht zu bemerken, wie eng Melodys „kleine Schwarze" an ihren Körper klebte. Sie hatte sich heute eher etwas unfreiwillig für diesen halbwegs eleganten Look entschieden, der sonst so gar nicht ihr Stil war. Aber wegen dem heutigen Anlass hatte sie eine Ausnahme gemacht.
„Wenn Sie sich damit wohlfühlen...Von mir aus. Haben Sie eine Affäre mit ihrem Chef?" fragte er und hatte nun endlich die Eier ihr dabei ins Gesicht zu sehen. Wahrscheinlich dachte er, sie damit aus der Fassung zu bringen. Eine Logik die nur Leute besaßen, die keine Ahnung hatten wie es war jeden Tag mit Sex konfrontiert zu werden.
„Ja, das habe ich", lächelte sie freimütig zurück und er verengte die Augen und schien sich gerade an etwas festzubeißen.
„Wie lange?"
„Emotional? Etwas weniger als zwei Jahre. Körperlich? Sechs oder sieben Stunden."
„Wie passend, dass sie ausgerechnet letzte Nacht zueinander gefunden haben und ihren Chef damit ein Alibi geben." Nun war es Melody die, die Augen verengte, denn das Elija ein Alibi brauche könnte, machte sie mehr als nervös. Hier ging es sicherlich nicht nur um Drogen, was wollte der Kerl von ihr?
„Ich weiß nicht, worauf sie hinaus wollen, aber ja, so war es."
„Tatsächlich? Kennen Sie diesen Mann?" fragte er und hielt ihr ein Bild entgegen, dass einen gut aussehenden Mann in Polizei Uniform zeigte. Und leider musste sie sagen, dass sie ihn kannte. Das war dieser umgedrehte Polizist gewesen, der sie auf den Weg nach Hause gestern Abend quasi entführt hatte und den Elija dafür die Nase gebrochen hatte.
„Ich sehe viele Männer ein und aus gehen. Ich kann mir unmöglich jedes Gesicht merken" sagte sie kryptisch.
„Wir haben heute Morgen seine Leiche gefunden und haben den Verdacht, dass er von der russischen Mafia geschmiert worden war und wie es der Zufall wollte, haben wir diese Notiz auf seinen Schreibtisch im Präsidium gefunden." Er zog eine Plastiktüte aus seiner Tasche in denen ein Post-it mit zwei Adressen stand. Die des Noir und ihre Private. Was zum Teufel?
Beta: noch nicht
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Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...