Kapitel 51
Elija
Elija ballte die Faust und war wirklich, wirklich nahe dran sich diesen Aschenbecher zu schnappen und solange auf Makurio einzudreschen, bis sein Gesicht nur noch Matsch war. Er konnte es kaum fassen. Es war seine eigene Familie gewesen, die ihr das angetan hatten. Eli war ein bezauberndes, kleines Mädchen gewesen und diese Mistkerle hatten sich an ihr vergangen, um seine Mutter zu bestrafen.
„Du sprichst von Familie, Makurio, und dennoch hast du sie einfach damit davon kommen lassen", sprach Lachan weiter, während in Elija die Wut immer höher wallte, bis es ihm fast unmöglich war Luft zu holen. Der Hass auf den Abschaum, der seiner Schwester das angetan hatte, schnürte ihm die Kehle zu und sorgte für ein Stecken in seinen Schläfen, dass er selten bei sich feststellte. Er drohte komplett auszurasten, kurz aber dafür brachial, wie damals als Melody von diesem Polizeispitzel in dieses Auto genötigt worden war und Elija seinen Schädel auf einen Tisch hatte aufspringen lassen, wie einen Baseball.
„Ich hatte keine Wahl. Deine Mutter hatte sich dazu entscheiden, die Familie zu verlassen. Und damit auch ihren Schutz",
„Ja, rede dir das nur ein. Dass vielleicht du selbst daran schuld bist, weil du sie nicht vor meinen Vater beschützt hast, darüber hast du dir nie Gedanken gemacht. Für dich sind Frauen nur ein politischer Spielball. Dafür musste meine Mutter leiden, meine Schwester und Julia. Das werde ich dir nie verzeihen."
Elijas Hände ballten sich zu Fäusten und er konnte kaum an sich halten, suchte fieberhaft nach einer Möglichkeit erst Nikolaus und dann Makurio umzubringen. Sein Großvater hatte es gewusst! Er war auf ihrer Beerdigung gewesen und er hatte sie nicht gerächt. So viel zur Familie! Es war alles nur Heuchelei. Elija war so sehr in seinen eigenen Zorn gefangen, dass ihm die neuste Offenbarung fast entgangen wäre: Der Grund worum es Lachan scheinbar eigentlich ging. Sicherlich könnte seinem Bruder die Ermordung der Schwester schon als Grund dienen, aber er hatte sie nicht einmal gekannt und Elija bezweifelte stark, dass Lachan so sensibel reagieren würde. Der Ausraste bei dem Video? Verständlich. Aber die geplante Ermordung der restlichen Familie? Da gehörte mehr dazu. Viel mehr. Wie die Tatsache, dass Eli nicht das einzige Opfer gewesen war. Wenn es stimmte, was Lachan andeutete, war sie nur eine von vielen. Scheinbar war Elijas und Lachans gemeinsame Mutter bereits mit einen Tyrannen zusammen gewesen und dann scheinbar geflohen, vor dieser Familie die nie das Wohl der Mitglieder an erster Stelle gestellt hatte. Entscheiden war der Vorteil eines einzigen Mannes: Makurio und die Leben anderer dienten ihm dazu, ihm es so angenehm wie möglich zu machen.
„Das mit Julia war ein Unfall", brummte Makurio leise. Julia. Wer war Julia?
„SCHWACHSINN! ER HAT SIE UMGEBRACHT UND ES WAR VON ANFANG KLAR, DASS ER SIE UMBRINGEN WÜRDE, DENNOCH HAST DU VON IHR VERLANGT, IHN ZU HEIRATEN!", schrie Lachan plötzlich und offenbarte damit endlich einmal den rasenden Zorn, der ihn ihm wohnte. Elizabeth war also tatsächlich nicht das einzige Opfer. Es sollte Elija nicht erschrecken, aber das tat es. Die absolute Frauen Verachtung in dieser Familie war so offenkundig und einfach widerlich, dass er sich am lieben selbst Säure injiziert hätte, um diese DNA aus seinem Körper zu brennen. Die Männer steckten mit den Köpfen irgendwo in der Feudalzeit fest und fühlten sich damit auch noch stark. Er hätte kotzen können und was Melody bei dem alles fühlte, wollte er sich gar nicht erst vorstellen.
„Ich musste sie verheiraten oder glaubst du, ich hätte zugesehen, wie mein Nachfolger mit einer Frau durchbrennt, die unserer Familie nicht würdig ist? Hätte ich nicht! Und sie wusste das auch!" fuhr Makurio Elijas älteren Bruder an und da schnappte Melody nach Luft und warf Lachan einen mitleidigen Blick zu.
„Dein Nachfolger? Sie war alles gewesen, was mich davon abgehalten hat, dir ein Messer in die Kehle zu rammen, sobald ich alt genug dafür war. Sie war alles gewesen, was ich je gewollt hatte und du hast sie IHM gegeben, du hast sie..."
„Sie hatte Angst vor dir, Lachan. Sie hat dich nie geliebt. Sie kam zu mir am Abend bevor du sie dazu überredet hast durchzubrennen, und bat mich darum sie zu verheiraten, egal mit wem. Sie wollte nur weg von dir. Du hast ihr eine Scheiß angst eingejagt und sie wusste, dass ich ihr einen Mann geben würde, wenn sie mir erzählt, was du vorhattest. Abhauen und sie heimlich heiraten, wie deine verfluchte Mutter! Ihr tot war ein Unfall. Das Auto überschlug sich im Regen und sie waren beide sofort Tot, noch während der Fahrt in ihre Flitterwochen. Es war tragisch, Lachan, aber daran trägt niemand Schuld außer dir selbst!"
Dann war es ruhig im Raum, solange und so ohrenbetäubend, dass Elija seinen eignen Puls rasen hörte. Die Sache mit Lachan und dieser Julia war ihm egal, alles, was für ihn zählte war Elis Tod zu rächen und seinen Bruder ein Bier auszugeben dafür, dass er die anderen Bastarde umgebracht hatte. Er konnte nur hoffen, dass es langsam und qualvoll gewesen war. Und dann verfluchte er ich selbst, weil er immer irgendwie gewusst hatte, dass diese Typen im Gefängnis es nicht gewesen waren, weil er immer irgendwie gewusst hatte, dass der Schuldige noch da draußen war.
„Vielleicht", begann Lachan wieder zu sprechen.
„Ja, vielleicht war es so, aber das spielt kaum eine Rolle, oder? Jetzt nicht mehr", grinste Lachan wieder vollkommen wahnsinnig und dann sah er zu Melody herab, die immer noch Tränen in den Augen hatte von all dem, was in den letzten paar Minuten ans Licht gekommen war. Doch es war keine Angst um sich, sie bedauerte Lachan. Wahrscheinlich weil sie aus eigener Erfahrung wusste, wie es war unglücklich verliebt zu sein. Nur das sie ein Happy End haben würde! Dafür Elija sorgen, doch für seinen Bruder kam es wohl zu spät.
„Weine nicht um mich, Sweatheart. Glaub mir, das verdiene ich nicht. Und sei bitte so nett, gibt das deinen Liebsten", sagte er und reichte Melody mit dem Griff zuerst seine eigene Waffe, mit der sie eigentlich bedroht hatte.
Melody nahm sie, ihre Hand zitterte und sie sah verwirrt von Lachan zu Elija, tat aber kurz entschlossen, was er von ihr verlangte und Makurio sah misstrauisch zu seinen Enkeln.
„Was sollen diese Spielchen, Lachan?", fragte er und sah dann zu seinen einzig verbliebenen Sohn und seinen Männern und dann wusste Elija was Lachan vorhatte: Die Regeln dieses Spiels so verändern, dass aus einem Patt, ein eindeutiger Sieg wurde.
Elija war als neutraler Mann hier hergekommen. Makurio konnte nur einen von seinen Enkeln beseitigen. Einen Prinzen brauchte er schließlich noch, um seine Vermächtnis zu erhalten. Misha war ein dicklicher, kleiner Trottel und sein letzter Sohn ein pädophiler Scheißkerl, der sich unmöglich würde halten können, sobald Makurio aufhörte die Hand über ihn zu halten. Es ging Makurio einmal mehr nur um sich selbst. Nun aber hatte Elija selbst einen Grund ihn umbringen zu wollen. Ihn und seinen Onkel. Lachan würde nicht gezwungen sein, seinen Großvater und seinen Onkel zu beseitigen, er hatte dafür gesorgt, dass Elija es tun wollte, es sogar sehr, sehr gerne tun wollte. Und Makurios Männer, die würden dem Folgen, der die Macht hatte und momentan sah es nicht so aus, als hätte Makurio noch irgendwie einen Einfluss darauf. Seine Männer waren Opportunisten, wie er selbst, dafür hatte er selbst gesorgt. Und Makurio deutlich älter als jeder von ihnen. Er würde nicht ewig leben und es war besser die Zukunft zu wählen als die Vergangenheit. Keiner von diesen Männern würde dem alten Mann helfen.
Nicht wenn es kein Erben gab, nicht wenn die einzigen zukunftsweisenden Optionen Lachan und Elija, Makurio tot sehen wollten. Wenn beide Enkel sich gegen ihn wandten, hatte Makurio verloren. Wenn Elija die Waffe nahm und zu dem Mann wurde, der er nie hatte sein wollen, dann wäre alles vorbei. Lachan hätte gewonnen. Die Frage war nur, ob es für Elija irgendetwas zu gewinnen gab. Denn Rache war zwar befriedigend, konnte aber auch seine Zukunft ruinieren.
Beta: noch nicht
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Die nächsten 2 Wochen bin ich im Urlaub und es geht für euch erst ab dem 27.9 weiter...
LG
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Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...