Kapitel 15
Elija
Sara, Sabine, Sasha, Shit. Er konnte sich beim besten Willen nicht mehr daran erinnern, wie diese Frau hieß, die gerade auf seinem Schoß herumrutschte und versuchte ihn so hart werden zu lassen, wie es Melody mit nur einem Blick geschafft hatte. Doch ihre Bemühungen waren vergebens, es regte sich absolut gar nichts an ihm und das, obwohl er sie bereits mit einer Reitgerte bearbeitet hatte. Normalerweise würde er an diesem Punkt zu härteren Mitteln greifen, aber obwohl er vor einer Stunde noch auf einen Orgasmus gehofft hatte, verging ihm jetzt die Lust darauf. Den Druck, den er spürte, würde diese Frau nicht von ihm nehmen können, egal wie sehr er sie zurichtete, egal wie sehr er sich in den gewohnten Rausch von Lust und Schmerz hineinsteigerte.
Sara, Sabine, Sasha ... wie auch immer sie hieß, sie machte ihn nicht an. Nichts an ihr. Dabei war sie perfekt als Gespielin. Groß, Blond, lange schlanke Beine, ein Arsch der nicht allzu knöcherig wirkte und vor allem: Willig. Sehr willig. Sie war eine Frau, wie er sie bevorzugte, wie er sie immer nahm, um die Leere zu füllen, die seine Seele beherrschte.
Er schob seine Hand in ihr Haar, zog ihren Kopf in den Nacken und sie stöhnte lasziv auf, obwohl er sicher war, ihr wehzutun. Dann zog er ihre dünne Gestalt von seinem Schoß und drückte sie auf den Boden zwischen seine Beine. Wenn es schon nicht so klappte, könnte er sie immer noch zwingen ihn mit dem Mund zu befriedigen und er würde sich vielleicht der Fantasie hingeben, es wäre Melody, die da brav vor ihm hockte und ihn mit den Blicken anbettelte ihr noch mehr wehzutun.
Aber das würde sie nicht. Melody stand nicht auf Schmerzen. Sie war keine Masochistin. Vielleicht würde ihr das Machtgefälle gefallen, aber auch in dieses würde sie sich erst fügen, wenn er sie dazu gezwungen hatte. Er würde sie dazu zwingen müssen zu kapitulieren und seinen Sieg anzuerkennen, seine Macht über sie und sie würde es für diese eine Nacht akzeptieren, bis der nächste Tag anbrach und der Kampf von vorne losging. Jedes verdammte Mal würde Melody ihn an den Rand seiner Geduld bringen, sie würde mal härter gegen ihn ankämpfen und sein Sieg würde jedes Mal ein bisschen süßer sein. Als er die Augen schloss und sich ihren feurigen Blick vorstellte, während er sie über den Schreibtisch beugte, stöhnte er genussvoll auf.
Unaufgeforderte machte die Frau, die nicht Melody war, sich an seinem Hosenstahl zu schaffen und Elija zwang sich dazu die Augen geschlossen zu halten. Er wollte das Bild nicht loslassen aber das Wissen darum, dass es eben nicht Melody war, die da vor ihm kniete, ließ alle Erregung in sich zusammenfallen. Elija wischte ihre Hände fort. Gott, er hasste es, dass diese Sara, Sabine, Sasha alles tat, was er wollte, er hasste es wirklich. Es war abtönend, sie sollte wenigstens etwas kämpfen. Nur etwas. Ein bisschen damit er sich einreden könnte diese Frau wäre sie.
Aber das konnte er von ihr nicht verlangen. Sara, Sabine oder Sasha war das, was er bestellt hatte: unterwürfig bis in die letzte Zelle. Wenn er sie darum bat, mehr widerstand zu zeigen, also eigentlich überhaupt irgendeinen Widerstand zu leisten, würde sie sich damit unwohl fühlen. Das würde er nicht tun, niemals. Das hier war ein Spiel, in dem beide bekamen, was sie wollten und er hatte kein Recht dazu einfach die Regeln zu ändern und auf ihren Willen zu scheißen. Dennoch half es nichts: er wollte sie nicht.
"Tut mir leid, ich glaube ich bin nicht in Stimmung, Da-" Er brach mitten im Satz ab. Er nannte seine Gespielinnen immer "Darling", aber seit er es das letzte Mal gesagt hatte, war so viel anders geworden. Das Wort war ruiniert, wie es auch seine Lust war. Sie hatte ihn ruiniert.
"Geh dir einen anderen Spielpartner suchen, Süße", korrigierte er sich schnell und ließ ihr Haar los. Sie sah enttäuscht aus, widersprach aber nicht, beschwerte sich nicht einmal und ging mit schwingenden Hüften. So brav, so gehorsam, so absolut nicht das auf was er gerade Lust hatte.
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Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...