Geany Abc
Do., 31. Dez. 2020, 00:03 (vor 8 Tagen)
an mich
Kapitel 19
Melody
Das schöne Restaurant, in das Taylor sie führte, war nicht sehr nobel gehalten und wirkte fast ein wenig zu normal für einen Mann, der ein teures Auto fuhr und maßgeschneiderte Anzüge trug. Es war deutlich zu erkennen, dass Tylor Delucci über seine Verhältnisse lebte und versuchte mehr zu sein als nur der kleine Polizeibeamte mit dem durchschnittlichen Einkommen. Melody hatte bei dieser aufgedrängten Verabredung mit Protz und Angeberei gerechnet. Das sie sich wieder einmal getäuscht hatte machte sie nervös. Ihr Magen schlug einen gewaltigen Salto und alle ihre Nackenhaare stellten sich auf. Sie wollte hier weg und zwar sofort.
Sie konnte aber nicht und die Tatsache, das Taylor anscheinend erwartet worden war, machte nichts davon besser. Der Kellner, der ihn mit Namen ansprach und sie zu einer Sitzecke weit hinten führte, schien selbst etwas nervös zu sein und das verstärkte ihr eigenes Unwohlsein.
Wieder kam sich Melody vor, als würde sie eine Scharade betrachten. Nichts passte bei ihrem Erpresser zusammen. Seine gute Kleidung, das teure Auto und das er so getan hatte, als wäre er ein schlechter Cop, mit einem noch schlechteren Sinn für Undercovereinsätze und nun saßen sie hier. Ein Restaurant in keiner wirklich schlechten aber sicherlich auch keiner guten Gegend, mit eher mittelmäßigen Preisen. Zudem schien sich auch Taylor selbst etwas unwohl zu fühlen, obwohl er es versuchte zu überspielen. Was war also hier los?
Er wollte nicht hier sein und hatte dennoch einen Tisch bestellt und der Kellner kannte ihn, also war er wohl gezwungen hier zu sein. Aber wieso? Das er ihr auf der Straße begegnet war, kam ihr sowieso nicht wie ein Zufall vor und der Schmerz in ihrem Magen wurde größer. So groß, dass sie sich fast übergeben hätte.
"Ich empfehle Ihnen das Steak, es ist nichts Besonderes aber das Beste in dieser Gegend", meinte Tylor zu ihr und Melody setzte sich wiederwillig an den Tisch, ohne auch nur in die Karte zu schauen. Sie war sicherlich nicht hier um sich ausführen zu lassen und mit diesem Magen würde sowieso nichts runterbekommen. Taylor empfahl hier etwas? Wollte er sie verarschen? Er mochte es hier nicht einmal.
"Und ich empfehle Ihnen zu sagen, was Sie wollen und sich dann zum Teufel zu scheren!", erwiderte sie harsch, so wie sie es immer tat, wenn sie nervös wurde. Ihre Laune wurde von Minute zu Minute schlechter. Und genauso wie er so tat als wäre das hier der Ort, an dem er sie haben wollte, tat Melody so als würden ihre Instinkte nicht durchdrehen und ihren Fluchtinstinkt wecken. Tylor grinste nur und bestellte schamlos sowohl für sie als auch dich selbst eine Vorspeise, Hauptgericht, einen Nachtisch und eine Flasche Wein, aber seine Mundwinkel konnten sich nicht lange oben halten.
"Sie glauben also nicht, dass ich nur mit Ihnen ausgehen wollte?" Oh doch. Das einzige, was an diesem Mann ehrlich wirkte, war sein Interesse an ihr – besonders wenn man bedachte wie oft er ihr in den Ausschnitt starrte. Am liebsten hätte Melody in angefaucht, dass sie dieses Kleid nicht für ihn trug, aber was würde das bringen?
"Ich traue Ihnen zu, eine Frau zu einem Date mit Ihnen zu nötigen, um überhaupt jemanden zu bekommen, mit dem Sie ausgehen können! Aber deswegen bin ich nicht hier. Sagen Sie mir, was hier los ist!", forderte Melody ungeachtet des Kellners, der noch nicht außer Hörweite war. Wenn es nach ihr ging, konnte der gesamte Laden hier mitbekommen, dass sie gegen ihren Willen hier war. Das würde ihr helfen, falls sich Taylor zu noch einem größeren Arschloch entwickelte, oder?
Verstohlen versuchte sie sich umzusehen, wurde wieder abgelenkt als Tylor nicht mehr so amüsiert mit der Zunge schnalzte. Ihre Aggressivität gefiel ihm zunehmend weniger, das sah sie ihm an. Pech für ihn, denn wenn sie angst bekam, überspielte sie das fast immer mit spitzen Kommentaren.
DU LIEST GERADE
Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...