Pläne

12.4K 748 45
                                    

Kapitel 33

Melody

Sie wachte auf, weil der unfassbar leckere Geruch von angebratenen Fleisch sie weckte und ihr Magen so wild knurrte, dass sie es nicht mehr länger aushielt. Dann stand sie fast im Bett, als sie das Klappern in der Küche vernahm und konnte gerade noch auf die Uhr sehen, bevor sie mit einem Lacken um die Brust in die Küche spazierte, die Elija sich bereits fast komplett zu eigen gemacht hatte.

Er stand am Herd, ein paar Hackfleisch-Patties in einer Pfanne und auf der Ablage neben ihm bereits fertig belegte Burgerhälften. Sie liebte Burger. Und sie liebte es ihn am Herd stehen zu sehen, mit nichts weiter als seiner Anzughose an und mit nackten Oberkörper. Seine Haare waren immer noch leicht zerzaust und er hatte sich immer noch nicht rasiert. Der Mann war einfach nur heiß. Kein Wunder, dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte und bei dem Gedanken, was er alles in letzten Stunden mit ihrem Körper angestellt hatte, würde er absolut noch mehr von ihr verlangen können.

„Da ist zu wenig Ketchup drauf und ich mag keine Tomaten", gängelte sie mit einem Grinsen auf dem Gesicht und ging zu den beiden Tellern wo die Burgerhälften lagen. Aber Elija hielt ihre Hand fest und schob sie mit einer Hand Richtung Küchentisch.

Gott, Melody hatte in all der Zeit, die sie in dieser Wohnung lebte noch nie in ihrer Küche gegessen und den Tisch deshalb in eine Ecke geschoben. Nun wurde er tatsächlich mal benutzt, für Sex und zum Essen, und auch sonst hatte Elija keiner seiner Umräum-Aktion rückgängig gemacht.

„Du beschwerst dich andauernd, dass Restaurants die Burger in Soße ertränken würden und ich hab dich oft Tomaten essen sehen. Du willst mich nur provozieren und das wird nicht passieren, Darling. Setzt dich hin und warte bis es fertig ist", sagte Elija ihr und sie grinste in sich hinein. Er war wirklich ihr Stalker und natürlich hatte er recht. Sie hatte ihn nur ärgern wollen.

Mit einen Gefühl ertappt worden zu sein, setzte sie sich also gehorsam an Tisch, steckte den Lacken fest und sah Elija dabei zu, wie er die Patties auf die Burgerhälften tat, dann den Käse drauf legte und sie dann zu einem Burger zusammenfügte.

Dann stellte er die Teller auf den Tisch und goss ihr den Orangensaft vom Frühstück ein. Sie ließ es zu, auch wenn es sich merkwürdig anfühlte, auf diese weise umsorgt zu werden und sie ganz sicher wusste, dass Elija eigentlich nie kochte. Er bestellte sein essen, wie fast alle Angestellten des Noir, bei einem Lieferservice.

„Ich wusste nicht, dass du kochen kannst", sagte sie und biss einmal ab, worauf ihr Magen vor Glück jauchzte. Der war echt gut.

„Kann ich nicht, etwas in eine Pfanne nicht verbrennen zu lassen, ist ein Kochen. Der Umzugsservice kommt morgen um halb acht." Melody verschluckte sich fast an ihrem Bissen, fing sich aber schnell wieder und atmete tief durch. Sie würde sich dieses Mittagessen jetzt nicht versauen lassen. Abgesehen davon: ja, es war anmaßend von ihm einmal mehr hinter ihren Rücken gehandelt zu haben, aber das war nichts, was sie nicht eh schon vorgehabt hatte: ins Noir ziehen.

„Ich behalte die Wohnung für den Fall der Fälle und eigentlich brauche ich kein Umzugsservice, ich packe nur ein paar Sachen zusammen. Der Rest bleibt hier", erwiderte sie und Elija runzelte wieder die Stirn, als würde er einmal mehr nicht schlau aus ihr werden.

„Du bist nicht wütend", sagte er und schien auf einmal misstrauisch zu werden

„Hast du es deswegen getan? Damit ich wütend werde?"

„Nein. Weil ich dabei keine Diskussion dulde. Mein Großvater weiß, wo du wohnst und ich weiß nicht, wie weit er er noch geht, um zu bekommen, was er will. Du bist damit in Gefahr, jetzt mehr als zuvor" Weil nun tatsächlich etwas zwischen ihnen lief, nicht nur wie die zwei Jahre davor. Was sie dazu brachte sich zu fragen, wie das zwischen ihnen jetzt weitergehen sollte.

„Deswegen bin ich auch nicht sauer, ich sehe durchaus ein, dass ich im Noir sicherer bin, abgesehen davon lebe ich lieber dort als hier. Was ist mit den Drogen?" fragte sie um das Thema beizulegen und in eine Richtung zu führen, die sie nicht daran erinnerte, wie viel Angst sie letzte Nacht gehabt hatte.

„Cole meint, wir sollten den offiziellen Weg gehen, um sie loszuwerden. Die Firma verklagen, mit den Behörden zusammenarbeiten und diese Form der Rufschädigung hinnehmen, anstatt uns rechtlich angreifbar zu machen. Ich hab die Anwälte schon darauf angesetzt", sagte er und Melody nickte. Er war geschäftig um diese Uhrzeit, schlief der Kerl tatsächlich auch mal? Wann hatte er das alles gemacht, zwischen den zweiten und dritten Orgasmus?

„Okay. Das könnte uns den Kundenzuwachs kosten den uns Lunas Kurzgeschichten und Veronikas Bilder bis jetzt eingebracht haben, aber das verkraftet der Club mit Leichtigkeit"

„Gut. Vielleicht müssen wir ein paar Tage schließen, je nachdem wie gründlich die Drogenbehörde den Club untersuchen will." Der Gedanke gefiel Melody gar nicht, aber um die Scheiße loszuwerden, wird sich das wohl nicht vermeiden lassen ,also nickte sie nur dazu.

„Okay, und wie gehen wir mit dem Rest um?", fragte sie und sah ihn so eindringlich an, dass er deutlich verstehen musste, was sie meinte. Sie meinte sich selbst und ihn.

„Veronika weiß es bereits. Ich denke, dass der Club bereits informiert ist", daran glaubte Melody allerdings nicht. Veronika würde Melody sicher nicht verraten, nicht nur, weil sie Freundinnen waren, sondern vor allem, weil Melody sie ebenso an Hitch verraten könnte.

„Wird sie nicht, zumindest nicht, wenn ich ihr nicht sage, dass sie es erzählen kann. Veronika ist keine Tratsch-Tante und läuft selbst Gefahr, dass ich sie nicht mehr für Hitch decke."

„Hitch? Du meinst Nummer fünf?", fragte er und wechselte damit eher unterbewusst das Thema, also gab Melody die Kurzfassung.

„Er ist ein berühmter Kunstkritiker und Highschoollehrer. Ihr Highschoollehrer. Es scheint mal etwas zwischen ihnen gelaufen zu sein, was damit endete, dass Veronika einfach abgehauen ist. Details kenne ich nicht. Zumindest ist Hitch, seit er weiß, dass sie im Noir ist, hinter ihr her wie der Teufel hinter der armen Seele und sie geht ihm aus dem Weg – mit meiner Hilfe versteht sich. Und jetzt sag mir wie das zwischen uns weiter gehen soll."

Er überlegte eine Weile und lehnte sich dann im Stuhl zurück. Sein Burger war komplett verspeist, nur sie kaute noch an ihren herum.

„Ich dachte, das wäre klar: Nach Feierabend gehörst du mir. Du wirst mein Halsband tragen und versuchen eine brave Sub zu sein, sonst leg ich dich übers Knie. Wenn das vorbei ist, darfst du mich gerne anfauchen, beschimpfen und sauer auf mich sein, aber ich werde auf mein Spiel nicht verzichten."

Melody Kiefer mahlte, weil er einfach annahm, dass das hier genau so laufen würde, wie er es gerne hätte, aber auch sie hatte Bedingungen

„Nicht jeden Tag und auch nur, wenn du nicht ganz so unausstehlich warst. Ich bin mehr als nur eines deiner Spielzeuge und ich werde mich dazu auch nicht degradieren lassen." meinte sie und er zuckte mit dem Schulter, als wäre er damit einverstanden aber Melody wusste, dass dieser Kampf noch lange nicht vorbei war.

Beta: noch nicht

Hurt me deep, Darling - Seven SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt