Kapitel 40
Melody
Das konnte er doch nicht ernst meinen! Heiraten! Er hatte von heiraten gesprochen. Noch vor einer Woche hatte er nicht mal mit ihr sprechen wollen, hatte ihr nicht mal nahe kommen wollen und nun sprach er von einer Ehe! Melody wusste nicht, ob sie sich davon maßlos überfordert oder glücklich fühlen sollte. Ja, sie liebte Elija und wollte eine Beziehung mit ihm aber, wie zuvor mit seiner Anmaßung ihre Wohnung zu kaufen und ein Umzugsservice zu bestellen, ging ihr das alles einfach zu weit.
Das war doch verrückt.
„Warum?", fragte er und blickte sie dabei ernst an. Noch verstimmter als zuvor und diesmal bildetet sie es sich nicht nur, dass er auf sie sauer war. Er war sauer und er war beleidigt, weil sie sagte es ginge zu schnell. Aber was erwartete er den von ihr? Sie hatten nicht darüber geredet, ob sie jetzt wirklich zusammen waren und nun das.
„Warum? Elija, wir sind seit nicht einmal vierundzwanzig Stunden zusammen! Wir haben kaum über unseren Beziehungsstatus geredet und du redest hier von einer Heirat!" Er zuckte mit den Schultern und Melody fiel nun tatsächlich die Kinnlade herunter. Er meinte es ernst, er meinte es wirklich ernst! Sie hatte nichts falsch verstanden, nicht fehl interpretiert.
„Du warst unzufrieden, als ich dich nicht in mein Leben gelassen habe. Jetzt tue ich es, obwohl ich weiß, dass es ein Fehler war, weil es dich in diese ganze Scheiße mit hineinzieht. Du sagst du liebst mich, dass wir eine Beziehung führen halte ich für offensichtlich und der nächste logische schritt ist..."
„Dates, zusammen ziehen, tiefgründige Gespräche über die Zukunft, dann ein langsames vortasten an das Thema Hochzeit und dann ein halbwegs anständiger Antrag. DAS wären die nächsten logischen Schritte," fuhr Melody ihm über den Mund und wieder zuckte er lediglich mit den Schultern. Das war doch einfach nicht zu fassen? Was war los mit diesem Mann? Sie hatte immer gedacht, dass sie Jahre brauchen würde um überhaupt das Thema Ehe ansprechen zu können. Und das auch nur, wenn sie wusste, dass es zwischen ihnen klappte. Und jetzt das? Von minus 20 auf 100 in wenigen Stunden.
„Und das dauert dann wie lange? Nochmal zwei Jahre? Ich dachte, du hast das warten satt und ich mag diesen Schwebezustand nicht. Gehörst du jetzt nun mir, oder nicht? Du kannst mir nicht so intim auf die Pelle rücken und dann erwarten, dass du jederzeit wieder gehen kannst, wenn dich etwas in den Hintern beißt." Intim auf die Pelle rücken?
Melody verengte die Augen und glaubte langsam den wahren Grund zu erkennen, warum er sich so absolut übertrieben besitzergreifend verhielt. Er sorgte sich nicht nur um ihre Sicherheit, er hatte auch angst sie würde wieder gehen, jetzt wo sie ihm emotional so nahe gekommen war. Und sie hatte gedacht, sie würde die anhängliche in dieser Beziehung sein, aber nein. Er war es und seine Verlustängste waren um ein ganzes Stück gewaltiger als ihre.
Sie erhob sich langsam und kam auf ihn zu, setzte sich rittlings auf seinen Schoss und schlang beide Arme um seinen Hals, während er sie an den Hüften zu sich heranzog. Ihr Kleid machte die Position etwas unkomfortabel für sie, aber das würde sie aushalten. Diesen Mann seine eigenen Flausen auszutreiben brauchte sanftes Fingerspitzengefühl und so würde ihre nachfolgenden Worte mehr Gewicht erhalten, sie eindringlicher werden lassen:
„Ich verschwinde nicht, Elija. Ich laufe dir seit zwei Jahren hinterher, denkst du jetzt, wo ich dich an der Leine habe, lasse ich dich gehen? Ich kenne so einige deiner Macken und würde mich freuen irgendwann deine Frau zu werden aber..."
„Das war ein ja.", sagte er schnell und ihr sanftes Lächeln fiel in sich zusammen. Dieser Kerl verstand wirklich nur das, was er will! Aber sie würde jetzt nicht ausrasten! Sie würde jetzt einmal tief durchatmen und dann nichts sagen,was alles ruinieren könnte...
„Streng genommen hast du mir keine Frage gestellt, auf die ich mit „ja", antworten könnte, also war es kein, ja. Ich sagte: irgendwann, Elija. Also seinen wir jetzt vernünftig und..."
„Streng genommen hast du auch kein „ja", gesagt, sondern es umschrieben so wie ich es mir de. Antrag getan habe und wie ich schon sagte: Ich mag diesen Schwebezustand nicht. Entscheide dich, Darling. Du willst mich? Das sind meine Bedingungen" Melody lehnte sich von ihm weg, wollte sogar aufstehen aber Elija ließ das nicht zu. Er hielt sie weiter an den Hüften fest, selbst als sie seine Schultern mit ihren Händen von sich wegdrückte und ihn zornig ansah.
Das war verrückt! Dieser Mann ist einfach verrückt geworden!
„Das ist verrückt! Total übertrieben, viel zu schnell und absolut verrückt! Hab ich verrückt schon erwähnt? Und zu schnell? Du willst mich doch nur heiraten, damit du mir Vorschriften machen kannst, hab ich recht? Als würde ein Ring an meinen Finger, mich davon abhalten nach meinem eigenen Kopf zu handeln! Dir ist klar, dass ich auch mit Ehe nicht dein Eigentum bin, oder?" fragte sie und wehrte sich heftiger gegen seinen Griff aber es war unmöglich gegen ihn anzukommen. Wenn er sie nicht von sich aus frei ließ, würde sie hier wohl sitzen blieben müssen. Normalerweise war das eine sogar sehr schöne Vorstellung, aber momentan rasten ihre Gedanken. Sie fühlte sich in die Ecke gedrängt!
Elija hatte nie den Eindruck gemacht besonders eifrig zu sein. Er kam ihr immer wie einer dieser Männer vor, die das Gesicht verzogen, wenn sie das Wort Beziehung auch nur hörten und wenn sie genauer darüber nachdachte, schien ihm der Gedanke auch nie wirklich gefallen zu haben. Und jetzt DAS.
Sie konnte nicht einmal nachvollziehen was in seinen Kopf vorging, woher er diese Idee nahm. Sie verstand ihn einfach nicht.
„Darüber lässt sich sicher fachsimpeln, aber wenn ich mich auf dich einlasse, dann will ich es richtig. Ich will nicht, dass du einen Rückzieher machst oder abhaust, wenn es schwierig mit mir wird. Selbst wenn ich dich dann über dich hinwegkomme, bist du ein Angriffsziel für meinen Großvater. "
„Und als deine Ehefrau bin ich das nicht?" Ist sie es nicht gerade, wenn sie ihn heiraten würde? Und, oh. Dachte sie tatsächlich darüber nach, es zu tun? Oh Gott, sie brauchte dringend etwas Hochprozentiges. Vielleicht war ihr Verstand gerade einfach nur Match. Schlafmangel, Stress, Sorge und diese ganzen Telefonate. Erst mit den Kunden, dann mit dem Personal. Sie hatte ebenfalls den Verstand verloren!
„Nicht so sehr. Du gehörst dann zur Familie, da gelten andere regeln." Regeln? Mafia-Regeln? Das wurde ja immer besser. Scheiße, in was war sie da nur hineingeraten? Sie sah ihn eine Weile an, dachte darüber nach. Das alleine war schon verrückt und umso länger sie brauchte, um so grummeliger wurde Elija.
„Wag es ja nicht, 'nein' zu sagen! Du hast gesagt, du liebst mich! Du hast gesagt du..."begann er zu fauchen und sein Griff um ihre Hüfte wurde noch einmal etwas fester.
„Ich weiß, was ich gesagt habe! Verfluchte, scheiße. Heute Mittag hab ich mir noch darüber Gedanken gemacht, wie ich den Leuten erkläre, dass ich mit dem Boss zusammen bin und jetzt bin ich sogar mit ihm verlobt. Ich fasse' es nicht! Das ist das Verrückteste, was ich je gehört habe!" Sagte sie und sah ich weiter nur an.
Moment. Was war da gerade passiert? Hatte sie jetzt selbst das Wort verlobt in den Mund genommen? Selbst ungläubig, ob sie ihm damit tatsächlich gesagt hatte, was sie gesagt hatte. Sie hatte seinen Antrag angenommen. Nicht das er ihr einen Antrag gemacht hätte, aber irgendwie schon und nun saß sie hier und....würde ihn heiraten. Wie war das den jetzt passiert?
Beta: noch nicht
Na? Upsi, oder?
DU LIEST GERADE
Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...