brutale Wahrheit

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Kapitel 50

Elija

Der Anblick von Melody, die mit einer Waffe bedroht wurde, brachte Elija dazu, wieder so viel Angst zu verspüren, wie damals, als seine Schwester gestorben ist. Er wurde wieder zurück in den Moment gerissen, als er sie gefunden hatte: geschändet und ermordet, abgelegt wie ein Stück Müll. Wenn Elija ehrlich mit sich war, wusste er ganz genau, das dieser Moment ein Trauma in ihm ausgelöst hatte und Melody zu sehen, wie sie da stand und ihre Lippen zu einem lautlosen 'Entschuldige' formte, riss definitiv wieder etwas davon auf. Elli. Eigentlich Elisabeth. Er hatte sie verloren, er konnte nicht auch noch Melody verlieren.

Sein Herz raste und der erste Impuls war es zu ihr zu rennen, was wohl auch ihr Impuls gewesen war, als sie sich von Lachan aus dem Wagen hat befreien lassen. Die Ironie dahinter war ihm sehr wohl bewusst.

„Ich will ihr nichts tun. Ich hasse es Frauen etwas anzutun, die eigentlich unbeteiligt sind, aber ich werde es, und wenn das passiert, wird Elija wohl niemals der Nachfolger werden, den du haben willst, Großvater. Er wird nur dafür leben mich zu jagen und töten, so wie ich dafür lebe, dich und ihn umzubringen", sagte Lachan und sah dann erst zu unserem Großvater und dann zu seinem noch letzten lebenden Onkel, in dessen Augen sich eine Angst spiegelte, die Elija verriet, dass man ihm das nicht extra hätte sagen müssen. Sein Onkel hatte Angst vor Lachan und Elija bezweifelte langsam, ob es hier tatsächlich nur um diese Krone ging, die sein Großvater zu vererben hatte. Da war noch etwas, etwas was seinen Bruder dazu gebracht hatte, seine Onkel und seiner Cousins umzubringen. Etwas sehr persönliches.

„Was machst du dann, alter Mann? Deinen letzten Sohn auf den Thron setzen? Wie viele würden Nikolaus unterstützen? Ich bin nicht der Einzige, der ihn an den Eiern aufhängen will. Wir tun alle furchtbare Dinge aber Pädophilie...scheiße. Das ist sogar den Härtsten unter uns ein Schritt zu weit", sagte er so kalt, als hätte er die Wetternachrichten erklärt. Ohne jede Emotion in seiner Stimme. Elija drehte sich automatisch angewidert zu Nikolaus um. Wenn das wahr ist, dann war sein Onkel tatsächlich keine Alternative und es würde so einige auch innerhalb der Organisation.

„Du hast deine Onkel und deine Vetter umgebracht. Du hast Familienblut vergossen!", bluffte sein Großvater hinter ihm und Elija versuchte wieder die Fassung zu gewinnen und sich nicht von der Angst um Melodys wohlergehen beherrschen zu lassen. Sein Bruder wollte Melody zwar nichts tun, aber Elija wäre dumm, darauf auch nur eine Sekunde zu vertrauen.

„Wir sollten reingehen, wo wir weniger Aufmerksamkeit auf uns ziehen und in Ruhe reden können", schlug Elija vor und sah seinen Bruder mit festem Blick an, ohne auf seinen Großvater zu beachten. Lachan nickte und Elija sah deutlich, dass sein Bruder versuchte Melody nicht wehzutun, als dieser sie vor sich herschob. Lachans Leute direkt hinter ihm.

„Du kannst ihm nicht vertrauen", sagte sein Großvater zu Elija aber er betrachtete erst ihn und dann seinen Onkel angewidert.

„Wenn es stimmt, was er sagt und du Nikolaus beschützt, nur weil er dein ältester Sohn ist, weiß ich nicht, ob ich dir vertrauen kann, Großvater!" schlug er zurück, folgte Lachan und wartete nicht explizit darauf, dass der alte Mann einwilligte. Doch auch er folgte ihnen, mitsamt von Elijas Onkel, und sie erreichten die Nische in den eigentlich geschlossenen Restaurant, das Elija für sie organisiert hatte. Nichteinmal der Besitzer war zu gegen, aber es würden auch keine Fragen aufkommen. Das hier war das Randgebiet seines Großvaters und damit in tiefster Mafia Hand. Niemand würde hier die Polizei rufen.

Als sie alle saßen, Melody ihm gegenüber, direkt neben Lachan, war Elija etwas wohler, weil er näher bei ihr war und sie ihn beruhigend anlächelte, als wäre er derjenige der jetzt Mut brauchte. Sie war tapferer als er je gedacht hätte oder vielleicht vertraute sie Lachan einfach mehr als Elija selbst.

„Sie hatten es verdient und das weißt du genau", begann Lachan weiterzudiskutieren. „Sie hätten vor Jahren sterben sollen! Mal dir deine Möglichkeiten aus, alter Mann. Was passiert, wenn ich meinen Bruder die Wahrheit sage über den Tod unserer Schwester? Sie war auch Familie und du hast nichts getan! Gar nichts!" platzte Lachan dann plötzlich heraus und Elijas Herz blieb wieder stehen.

Wie bitte? Deutete Lachan etwa gerade an, was er dachte? Nein, das konnte nicht sein.

„Was soll das heißen?", fragte Elija an seinen Großvater gewandt, der Lachan mit seinem Blick fast erdolchte.

„Sie waren Familie!", brummte Makurio stattdessen und meinte damit definitiv seine Söhne und seine anderen Enkel. Nicht Elli. Und langsam verstand Elija, die Frustration die Lachan zu haben schien, wie versessen ihr Großvater darauf war, in erster Linie seine Sprösslinge zu schützen, gegen alle Widrigkeiten. Immer derselbe Satz. Aber wenn auch nur ein Fünkchen dran war, an das, was Lachan andeutete und Makurio es nicht einmal abstritt, dass Elizabeth wegen der Familie umgekommen war, dann war das alles nur eine Farce! Eine hohle Phrase, die in Wahrheit nichts bedeutete.

„Sie haben sie vergewaltigt, Elija", wandte sich Lachan emotionslos an ihn, während er sich sofort anspannte und wirklich Mühe hatte, die Fassung aufrechtzuerhalten.

„Es waren unsere eigenen Onkel und zwei ihrer Söhne, die sie geschändet und dann umgebracht haben. Es war eine Bestrafung für unsere Mutter, weil sie mit ihren Lover abgehauen ist. Sie war ein Schandfleck für sie gewesen. Der Tod unserer Schwester sollte ein Zeichen für alle anderen Frauen sein, die mit den Gedanken spielten, sich von ihre ihnen zugewiesenen Männer trennen zu wollen. Sie haben sich an das Familienmitglied gerächt, dass sich an wenigstens hatte wehren können und dabei auch noch ihre eigenen perversen Triebe ausgelebt. Dass er noch lebt..." Lachan deute auf seinen letzten noch lebenden Onkel, „liegt nur daran, dass ich ihn in jener Nacht nicht erwischt habe, als ich die Wahrheit erfuhr. Sie haben einen beschissenen Snuff-Film daraus gemacht und er glaubte vor mir damit angeben zu können. Beweisen zu können, dass er ein harter Hund ist, dieser dämliche Wichser. Ich habe ihm noch im selben Moment ein Messer in die Kehle gerammt und ihn langsam ausgeweidet und nichts weniger wird dich erwarten, liebster Onkel!" Dabei lächelte Lachan mordlustig und spitzte die Lippen als würde er Nikolaus einen Kuss zu hauchen wollen, bevor er ihn umbringen würde. Allerdings, nur wenn Elija Nikolaus nicht zuerst umbrachte. Und scheiße...wenn er die Gelegenheit dazu bekam, würde er es tun!

Beta: noch nicht

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Hurt me deep, Darling - Seven SinsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt