Kapitel 30
Melody
Die Hitze, die bereits ihren gesamten Körper eingenommen hatte, erhob sich zu einem Feuersturm und sorgte dafür, dass auch der letzte Rest ihrer Wut sich in Luft auflöste. Elija stand dicht vor ihr und als er einen weiteren Schritt auf sie zumachte, wich sie nach hinten zurück. Allerdings nicht, weil sie angst hatte, sondern weil sie das Gefühl hatte, dass ihre Knie gleich nachgeben würden, wenn sie nicht irgendwo Halt fand.
Dieser Halt gab ihr die kühle Küchenwand in ihrem Rücken, dennoch erschauderte sie so sehr, dass ihr ein kleines Keuchen entwich, während Elijas Mundwinkel bei diesem verräterischen Laut zuckten. Sie wusste genau, dass er, die sich immer weiter aufbauende Spannung, zwischen ihnen dazu benutzen würde, um seinen Willen durchzusetzen und sie wusste auch, dass sie das unbedingt würde verhindern müssen. Ihre herausfordernden Worte bereute sie dennoch ein wenig, denn scheinbar hatten sie seinen Willen, ihre Beziehung nach seinen Vorstellungen zu formen, nur noch bestärkt.
Beziehung.
Dieses Wort, fühlte sich nicht richtig an um das zu beschreiben was Elija und sie hatten. Es würde der Situation nicht gerecht und drückte nichts von den Gefühlen aus, die sie hatte, wenn sie in seiner Nähe war. Es war zu seicht, zu verharmlosend.
„Ich komme dir bereits entgegen, Darling. Ich bin hier und habe dir Frühstück gemacht, aber du musst ja unbedingt immer noch das ungehorsame Gör spielen", sagte er so leise, dass der Klang ihren Körper zum vibrieren brachte.
Melodys Puls flatterte schneller, als er zu ihr aufschloss und gefühlt, nur Millimeter vor ihr stand. Sie roch sein Aftershave und sogar das Mittel mit dem seine Hemden gereinigt wurden. Alle ihre Sinne waren bis zum Zerreißen angespannt und vollkommen auf ihn fokussiert. Ihre Welt bestand nur aus seiner Gegenwart und das alles genügte, um sie weiter ins Schwanken zu bringen. Dabei berührte er sie nicht einmal. Er stand einfach nur vor ihr, keilte sie zwischen der Wand und seinen Körper ein und redete mit diesem leisen Basston, von denen alleine Frauen schon Orgasmen bekommen hatten. Und sie? Sie sah zu ihm hoch, die Lippen leicht geöffnet, weil sie befürchtete sonst keine Luft mehr zu bekommen und fühlte sich fiebrig.
„Willst du, dass es so beginnt? Dass ich dich hier über den Tisch beuge und deinen Hintern zum Glühen bringe?", fragte er weiter und seine Hand drückte sich auf ihren Bauch und umfasste dann mit seinen großen Fingern ihre Hüfte. Ihr Magen schlug Purzelbäume und sie versuchte wirklich, wirklich sich NICHT davon einnehmen zu lassen.
Wenn sie sich jetzt mit Sex von ihm zu etwas zwingen ließ, oder auch nur mit der Andeutung einer sexuellen Handlung, dann würde sie jeden Respekt vor sich selbst verlieren! Aber, bei Gott, sie wartete seit zwei Jahren darauf, dass er sie packte und einfach nahm, dass er sie mit dieser absolut orgastische Stimme „Darling" nannte und dass es endlich mehr zwischen ihnen gab.
Melody spürte wie ihr Körper langsam schwach wurde, wie der Wille, sich auf die Zehnspitzen zu stellen und ihn einfach zu küssen, damit sich diese Spannung endlich entlud, sie noch zu weiteren waghalsigen Dingen treiben würde, wenn sie ihm nicht bald nachgab. Aber sie, die selbstständige und unabhängige Frau in ihr weigerte sich, sich auf diese Art und Weise manipulieren zu lassen.
„Du weißt, dass ich das alles will, Elija. Aber ich will mehr als nur dein Spielzeug sein, ich will mehr sein als die Frauen, die du davor hattest und ich werde nicht zulassen, dass du meine Sehnsucht nach dir, gegen mich verwendest, um deinen Willen durchzusetzen." erwiderte sie hauchend und Elija senkte seinen Kopf ihrem Gesicht entgegen und strich mit seinen Lippen über ihre.
Sie wollte mit ihm spielen! Wirklich! Aber er musste ihr versichern, dass es darüber hinaus mehr zwischen ihnen gab, dass sie jetzt...ja, was eigentlich? Zusammen waren? Dass sie ihm gehörte und er ihr?
„Es ist nur ein Frühstück, Darling und wenn du dich weigerst zu essen, muss ich dafür sorgen, dass du hunger bekommst", meinte er. Dann trafen seine Lippen endlich die ihre und es war als hätte sich eine Explosion zwischen ihnen ereignet. Es ging ein Ruck durch ihren Körper, und sie spürte dasselbe auch in seinem, während er sie an sich drückte und seine Zunge sich erbarmungslos zwischen ihren Lippen schob.
Es war nicht ihr erster Kuss, aber es war der, der etwas beginnen ließ und von dem sie schon befürchtet hatte, es würde nie dazu kommen.
Sie ging hoch auf die Zehnspitzen, um sich fester an ihn zu drängen, seinen Geschmack, seine Lust in sich aufzunehmen und erschauderte, als sie spürte, wie sich seine Erektion in ihren Bauch presste, aber da packte Elija sie und dreht sie einfach um. Melody erschrak und war unzufrieden, dass er den Kuss unterbrach, aber es gefiel ihr, wie er sich von hinten an sie presste, während sie dazu gezwungen war, sich an der Wand abzustützen.
„Erst deine Strafe Darling, dann die Belohnung", hauchte er an ihre Ohrmuschel und sie stöhnte leise. Er hörte es und lachte dunkel, was sie dann wieder etwas wütend machte. Bevor ihr so etwas noch einmal entwischte, würde sie sich auf die Lippen beißen!
„Ich hab immer gewusst, dass du auf Dirty-Talk stehen würdest. Du bist der Typ Frau dafür. Selbstbewusst, intelligent und manchmal so frech, dass ich dich tatsächlich einfach nur übers Knie legen will." sagte er und seine Hand verschwand unter ihrem weiten Shirt und zogen ihr die Leggins bis zu den Oberschenkeln. Dann massierte er ihren Hintern und spürte wie sie sich anspannte.
Würde er sie schlagen und würde es so sein wie das letzte Mal im Fahrstuhl? Oder würde sie es diesmal gar nicht mögen? Sie wusste wie weit Elija in der Regel bei seinen Eskapaden ging und wusste, dass das für ihren Geschmack viel zu weit war. Würde er darauf Rücksicht nehmen?
„Shht, Darling. Du denkst, zufiel. Vertrau mir, es wird dir gefallen" versprach er und sie hörte, das unmissverständliche Klirren einer Gürtelschnalle.
Moment. Eine Gürtelschnalle?
Ihr stockte der Atem.
Was ist, wenn es ihr nicht gefallen würde? Was ist, wenn sie doch nicht sexuelle zusammen passten? Dann würde alles wieder in sich zusammen brechen. Dann würde....
„Nicht denken, Melody", hauchte er wieder und das knarzten des Leders machte ließ sie zusammen zucken. So sehr, dass sie einen kurzen, spitzen Schrei ausstieß, als die kalte gegerbte Haut ihren Oberschenkel berührte. Er hatte sie nicht geschlagen, sie nicht versohlt, sie nur damit berührt und er rieb damit weiter ihr Bein lang hoch, bis er einen Schritt zurück machte, um genug Platz zu haben wenn...
Nein. Es war wieder kein Schlag, nur eine Berührung und als das Adrenalin in ihren Adern pumpte, erlebte sie ein Hochgefühl, dass sie noch nie gehabt hatte und sie tatsächlich erregte. Gott, sie fühlte wie sie feucht wurde, dabei hatte er noch nicht mal etwas getan! Es war alleine die Erwartungshaltung, die sie dazu trieb.
„Sag, dass du das willst, Melody. Sag, dass du mein Darling sein wirst, dass du mir vertraust", sagte er und Melody sah über ihre Schultern zu ihm. Er atmete genauso schwer wie sie, schien aber fest entschlossen, nichts zu tun, solange sie nicht einwilligte. Und anstatt ihm auf die Fragen einzeln zu antworten, entfloh ihr Geständnis, das ihm für alles, was er tun wollte, einen verfluchten Freifahrtschein geben würde und ihm gleichzeitig eine Verantwortung auferlegte, die er ernst nehmen musste.
„Ich liebe dich."
Beta: noch nicht
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Hurt me deep, Darling - Seven Sins
RomanceSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...