Kapitel 14
Melody
Scheiße. Ihr Hintern brannte wie Feuer und sie war sich sicher, dieses Spanking noch mindestens einen Tag lang zu spüren und es eventuell sogar etwas zu bereuen ihn so provoziert zu haben. Dennoch verbuchte sie die gesamte Begegnung mit Elija als Erfolg. Wenn sie sich früher ausgemalt hatte, das Elija in irgendeiner Form die Kontrolle verlor, hatte sie eigentlich an einen Kuss oder ein wenig Fummeln gedacht, aber ein Spanking? Sie sollte empört sein, wütend und vielleicht auch etwas beleidigt, tatsächlich war sie das alles auch aber zu all dem war sie zusätzlich erregt gewesen. Sehr erregt.
Elija mochte glaubten, dass sie sexuell kaum zu ihm passen würde und vielleicht hatte er auch bis zu einem gewissen Maße recht damit. Aber in diesem Fahrstuhl hatte er nichts, absolut gar nichts getan, was ihr nicht gefallen hatte. Er hätte härter zuschlagen können, er hätte sie an Ort und Stelle ficken können und sie hätte absolut nichts dagegen gehabt. Das war für sie beide wohl eine Überraschung gewesen.
Die Vorstellung über das Knie gelegt zu werden hatte Melody nie gereizt. Viele im Noir praktizierten solche Art von Dominanzspielchen, aber niemals hätte sie vermutet, dass sie selbst daran Gefallen finden könnte. Jetzt aber, hinterließ der Gedanke von Elija beherrscht zu werden, ein wirklich prickelndes Gefühl zwischen ihren Beinen. Sie wollte es und sie fragte sich, wie weit sie mit Elija würde gehen können.
Dann fiel ihr die Drohung mit dem Andreaskreuz wieder ein und das Prickeln verschwand abrupt. Sie würde mit Elija weiter gehen als jemals zuvor mit einem Mann und versuchen ihm zu geben, was er brauchte. Aber die Vorstellung, das Blut fließen würde, bereitete ihr nichts als Furcht. Eine abgelegte Gespielin von Elija hatte ihr einmal gesagt, dass er das brauchte, dass er es unbedingt brauchte, um überhaupt so etwas wie Erregung zu empfinden, aber Melody hatte die Ausbeulung in Elijas Hose gesehen. Erregung war gerade nicht sein Problem gewesen, überhaupt nicht. Hatte die Frau sich geirrt, oder lag es vielleicht an den Gespielinnen, mit denen sich Elija in der Regel umgab? Suchte er sich tatsächlich unterbewusst die Frauen aus, bei denen er kaum einen hochbekam? Warum sollte ein Mann so etwas tun? Wollte er damit sich selbst oder sie bestrafen?
Elija dachte normalerweise nicht schlecht von Frauen und dennoch war es nicht das erste Mal, dass er so respektlos über seine Mitarbeiterinnen geredet hatte. Vielleicht mochte er eine bestimmte Sorte von Frauen tatsächlich nicht, auch wenn sie eher vermutete, dass er nur so tat, um Melody auf die Palme zu bringen. Sich in ihren Augen als Dreckskerl hinzustellen war definitiv eine Taktik, die dafür sorgen könnte, dass sie ihn weniger attraktiv fand, aber sie kannte die Wahrheit.
Yvonne hatte ihr einmal erzählt, dass Elija immer sehr viel Verständnis dafür gezeigt hatte, dass sie sich nie auf der Bühne auszog. Er hatte nie irgendeine von den Frauen beleidigt, respektlos behandelt oder gar das Gefühl gegeben wertlos zu sein. Ganz im Gegenteil, die Frauen hier sprachen in den höchsten Tönen von ihren Arbeitsverhältnissen. Nein, wäre das alles nur gespielt, hätte er das bis jetzt öfter durchklingen lassen. Niemand konnte durchweg eine tatsächliche Frauenfeindlichkeit verstecken. Wahrscheinlicher war, dass Elija sie ebenso provozieren wollte wie sie ihm, nur dass er damit vorhatte sie loszuwerden und sie ihn dazu zubringen ihr endlich näher zu kommen. Eine wirklich dämliche Methode um sich Melody vom Hals zu halten. Aber, dass Männer gewisse Beschränktheit an den Tag legten, wenn es darum ging ihre Gefühle zu verarbeiten oder gar Ausdruck zu verleihen, war nun auch keine große Überraschung.
"Oh Gott, da bist du ja endlich! Ich dachte schon du hast mich vergessen und bist wieder eingeschlafen!", empfing Lyssa sie so stürmisch und überdreht als die Fahrstuhltür in der vierten Etage aufging, wie nur sie es um eine solche Uhrzeit sein könnte. Also wirklich, das war doch nicht normal. Wo nahm diese Frau nur die Energie dafür her? Hatte sie nicht bereits eine Schicht hinter sich?
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Hurt me deep, Darling - Seven Sins
Roman d'amourSeit zwei Jahren arbeitet Melody bereits als Mädchen für alles, in Eijas Erotik-Club Noir und hätte niemals damit gerechnet rausgeschmissen zu werden. Doch er hat es getan. Ihr Boss hatte sie entlassen, aber das ist kein Grund aufzugeben, weder den...