3-Die Party

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Am nächsten Morgen stehe ich pünktlich um elf an der Haustür. Naja ich nur Conner is eben noch nicht da...ich gehe zurück ins Wohnzimmer und setze mich auf die Coach. Um halb zwölf kommt die Hoheit dann auch endlich mal die Treppe herunter. Nicht mal ein Entschuldigung höre ich dafür, dass er mich gestern Abend so zurecht kommandiert hat von wegen pünktlich um halb elf, aber selbst dann zu spät kommt. Ich schaue ihn böse an, was er mit einem wahrenden Blick kommandiert. Der Blick heißt wahrscheinlich so viel wie Pass auf was du machst. Ich folge Conner zur Haustür, an der er seine Schuhe anzieht und sich seinen Autoschlüssel von der Ablage nimmt. Wir laufen zu seinem Auto, dass neben bei erwähnt ein matt schwarzer R8 ist. Ich nehme auf dem Beifahrersitz Platz und Conner fährt los. Er hält in der Tiefgarage eines großen Einkaufszentrums. Wir steigen aus und betreten den Laden. ,,wir holen deine Schulbücher ab, die Faya für dich bestellt hat und schauen dann noch nach den anderen Sachen." Conner's Tonfall ist etwas netter als Zuhause und ich folge ihm zur Kasse. Die Dame an der Kasse bringt uns die Bücher, nachdem sie mich mit einem abschätzigen Blick gemustert und mit Conner stark geflirtet hat. Zu meinem Entsetzen springt Conner auch noch auf sie ein und steckt ihr seine Handynummer zu. Wie kann man bloß auf so falsche Leute rein fallen, der kommt doch das blondierungs Zeugs schon wieder aus den Ohren und sie muss aufpassen dass sie wegen der vielen Schminke nicht als Elefantengewicht durchgeht. Ich schnaube und möchte nach der Tüte mit den Büchern greifen, doch Conner kommt mir zuvor und nimmt mir die Tüte vor der Nase weg. Mhmmm vielleicht ist er doch nicht so übel wie ich dachte. Als nächstes gehen wir zu den Heften und dem ganzen Kram. Wir kaufen einen Ordner Blöcke Hefte und Stifte sowie eine Schultasche, auch wenn ich ihm, versucht habe zu erklären, dass meine noch völlig funktionsfähig ist, hat er darauf bestanden, mir eine neue zu kaufen. Voll beladen mit Schulsachen gehen wir zurück zum Auto. ,,brauchst du sonst noch etwas?" Ich schaue ihn verwundert an, habe ich mich geirrt oder wird Conner immer netter zu mir? ,,Ähm...also eigentlich..habe ich a..alles?" Stottere ich vor Verwunderung über seine Nettigkeit vor mich hin. Er schaut mich belustigt an und lädt die Tüten in den Kofferraum. ,,Wieso seid ihr alle so abweisend zu mir?" Frage ich ihn, als wir im Auto sitzen. ,,Ist eben so." Antwortet er mir knapp und dada da ist er wieder, der unfreundliche arrogante Conner. Ich drehe mich von ihm weg und schaue aus dem Fenster. Ab und zu spüre ich seinen Blick auf meinem Rücken, aber ich drehe mich nicht um, damit er nicht sieht, dass mir die Tränen in den Augen stehen. Als wir in unserer Garage halten, verlasse ich fluchtartig dass Auto, und schnappe mir die Tüten aus dem Kofferraum, sodass er keine Chance hat mir die Tüten zu tragen. Ich renne in mein Zimmer, wo ich mich auf mein Bett schmeiße. Ich schalte mein Handy an, und schaue ob mir jemand geschrieben hat. Und tatsächlich habe ich eine Nachricht von Marie, meiner einzigen Freundin in Deutschland, sonst war ich bloß mit Jungen befreundet. ,,Na sweety wie ist es so in New York?" ,,Scheiße." Antworte ich ihr wahrheitsgemäß. Keine zwei Sekunden später erhalte ich die Antwort ,,wieso denn 😱?" Ich schreibe ihr, wie meine Brüder mit mir umgehen, wie sehr ich sie alle vermisse und dass ich noch keine neuen Freunde gefunden habe. ,,das wird, spätestens in der Schule findest du Freunde und deine Brüder müssen sich erst an dich gewöhnen." ,,ich weis nicht...so einfach ist das glaube ich nicht." ,,doch bestimmt....du ich muss Off, hab doch Schule und mein Lehrer schaut schon die ganze Zeit zu mir....ich hab dich lieb." ,,ich dich auch." Ich lege mein Handy auf meinen Nachtisch und schaue an die Decke. Plötzlich geht die Tür auf und Levy schaut mich genervt an. Ich hatte ihn ja nicht gebeten zu mir zu kommen... ,,was machst du?" Fragt er mich spitz. ,,nichts wie du sehen kannst." ,,dann zieh dich an, wir gehen feiern Dad meinte wir müssen dich mit nehmen." Ich schaue ihn etwas überrascht an und setze mich langsam auf. ,,und wo geht ihr hin?" ,,das spielt doch überhaupt gar keine Rolle, jetzt zieh dich an und am besten nicht so gammelig wie die letzten Tage, ich möchte mich nicht für dich schämen müssen." Seine Worte sind wie kleine Messerstiche mitten ins Herz. Sehe ich so schlimm aus? Ich schaue an mir herunter. Ich habe eine enge Jeans und ein einfaches schwarzes Top an, was ist daran gammelig? Ich schaue Levy wieder an, der mich mit seinen kalten blauen Augen anstarrt. ,,in einer Stunde fahren wir los." Ohne ein weiteres Wort verschwindet er aus meinem Zimmer. Seufzend lasse ich mich nach hinten in die wichen Kissen fallen. Wirklich Lust feiern zu gehen habe ich nicht und erst recht nicht, wenn ich daran denke, dass ich die ganze Zeit bei meinen Brüdern sein muss. Ich schalte meinen Fernseher an beschließe einfach hier zu bleiben. Um acht Uhr klopft es an der Tür und Sam, mittlerweile kann ich die beiden auseinander halten, steckt seinen Kopf herein. Wenigstens hat er den Anstand, anzuklopfen, er ist mir von meinen drei großen Brüdern sowieso am sympathischsten. ,,wir wollen fahren, bist du fertig." Er kommt zu mir ans Bett und schaut mich fragend an. Ich schüttle den Kopf. ,,ich geh nicht mit." ,,du musst aber, Dad hat uns aufgetragen, dich mit zu nehmen." ,,ja und ich möchte aber nicht mit euch irgendwo hin gehen. Seid doch froh dass ich nicht mit gehe, dann müsst ihr euch nicht um mich kümmern und euch nicht für mich schämen, wie es Levy tut." Den letzten Teil des Satzes Schreie ich fast und Sam schaut mich aus seinen Augen ruhig an. ,,Levy hat es nicht so gemeint und jetzt zieh dich an, ich sag den andern, dass sie schon mal Vorfahren sollen." Ich schaue ihm ungläubig nach, wie er die Treppe herunter läuft und kurz darauf wieder in mein Zimmer kommt. ,,du bist ja immer noch nicht dabei dich fertig zu machen." Er schüttelt lächelnd den Kopf und kommt wieder zu mir ans Bett. Vorsichtig greift er unter meinen Rücken und ehe ich kapiere, was er vor hat, trägt er mich auch schon zu meinem Ankleideraum. Was ist denn in den gefahren, wieso ist der plötzlich so nett? Er sucht mir aus meinem Kleidercaos eine durchsichtige weiße Bluse und einen engen schwarzen Rock heraus, der meine langen Beine betont. Er hält mir die Kleider unter die Nase und befielt mir diese anzuziehen. Ein weiteres Rätsel tut sich mir auf, wieso hat er so einen guten Geschmack, was Mädchenkleidung angeht. Ich schnappe mir noch schnell ein schwarzes Top für unter die Bluse und verschwinde im Bad. Als ich wieder ins Zimmer komme nickt Sam anerkennend und hält seine Daumen nach oben. Immer noch etwas verwundert und geschockt von seiner plötzlichen Nettigkeit, murmle ich ein leises Danke und fange an mich zu schminken. Meine Haare föhnen ich glatt, sodass sie mir locker den Rücken herunter fallen. Ich ziehe noch ein paar schwarze high heels an, die mir Sam hin hält und laufe dann mit ihm nach unten, wo ich mir meine Jacke anziehe. Zusammen steigen wir ins Auto und er fährt los. Nach zehn Minuten hält er vor einem Haus, aus dem laute Musik dröhnt. Davor stehen ein paar Leute, die schon ziemlich angetrunken scheinen. Wir steigen aus und ich folge Sam in das Haus. Drinnen, ist es heiß und stickig. Überall tanzen Paare und man kann sich kaum um die eigene Achse bewegen. Ich weiß nicht wie Sam es geschafft hat, aber nach kurzer Zeit, stehen wir vor meinen Brüdern und noch drei anderen Jungs, die mich neugierig mustern. ,,ah hat sich die Hoheit dann doch entschieden mit uns zu kommen.", schnauzt mich Levy abschätzig an. Ich senke den Kopf und schaue starr auf den Boden. Die anderen erwidern nichts und selbst Sam sagt nichts mehr zu mir. Ich drehe mich um und steuere auf die Bar zu, die sich im hintersten Eck befindet. Langsam lasse ich mich auf eine Couch sinken und schaue gegen die Wand. Ich hasse mein neues Leben und ich würde alles dafür tun, wieder nach Deutschland zurück zu können. Ich lasse mir einen Cocktail geben und schütte das kalte Getränk in einem nach unten. ,,du bist also die kleine Schwester von den McClone Brüdern. Hatte mir dich ganz anders vorgestellt." Ich drehe mich zu dem Jungen um, der mit mir redet. Er hat dunkles Haar und stechend grüne Augen, die mich neugierig mustern. Seine Gesichtszüge sind markant und er hat wunderschöne volle Lippen. Er ist wirklich hübsch und unter seinem t-Shirt scheint auch ein guter Körper verborgen zu sein. Ich schaue ihm wieder in die Augen. ,,Ja die bin ich...und du bist wer?" ,,oh haben dir deine Brüder nicht erzählt, wer ich bin und wie das hier alles abläuft?" ,,nein habe sie nicht, bist du etwa so nennens wert, das du der erste bist, von dem sie mir erzählen müssen?", frage ich ihn frech. ,,Es wäre besser, wenn sie dich über manche Sachen informieren würden." Er setzt sich neben mich auf die Couch. ,,aha wenn du das meinst." Er fängt an zu lachen. ,,du musst eindeutig noch einiges lernen." Plötzlich stellt er sich vor mich und reicht mir seine Hand. ,,würdest du mir die Ehre erweisen und mit mir tanzen?" Oh je, wie ist der denn drauf, ganz geheuer ist er mir nicht. ,,wieso sollte ich mit dir tanzen, wo ich nicht mal deinen Namen weis und dich gerade vor fünf Minuten das erste Mal gesehen habe?" ,,oh junges Fräulein jedes andere Mädchen würden töten um mit mir tanzen zu dürfen." ,Nun jetzt bin ich eben nicht jedes andere Mädchen." Ohne nochmal auf meine Aussage einzugehen, zieht er mich in den Stand auf und zwischen die tanzenden Leute. Widerwillig fange ich an mit ihm zu tanzen und schon nach kurzer Zeit, umfasst er meine Hüften. Irgendwie fühle ich mich leicht bedrängt. ,,ich hole mir noch etwas zu trinken.", sage ich deshalb zu ihm, ich kenne immer noch nicht seinen Namen. Schnell entwinde ich mich seinem Griff und laufe zur Bar. Plötzlich packt mich jemand von hinten an den Haaren und zieht mich zu sich herum. Ich blicke in zwei hässliches graue Augen, die zu einem Mädchen mit dunkelrotem Haar gehören. Ihr Gesicht ist mit fünf Kilo Schminke besetzt und ihre Fingernägel, sind so lang, das ich mich frage, ob sie sie als Gabel benutzen könnte. ,,halte dich von meinem Bryan fern, ich schwöre sonst kannst du etwas erleben!" Ich lache heiser auf. Wie gut, das ich Kampfsport treibe. Ohne viel,Kraft Aufwand, löse ich schnell ihre Hand aus meinen Haaren und drehe mich so, dass sich nun ihre Hände auf ihrem Rücken befinden. ,,wer auch immer Bryan ist, ich glaube kaum, dass er dir gehört. Man kann niemanden besitzen. Und wage es ja nicht nochmal mich auch nur Ansatz weiße zu berühren. Dann schwöre ich dir nämlich, dass du etwas erleben kannst." Rückartig schupse ich sie nach vorne, so dass sie stolpert und gegen ein anderes Mädchen fällt. Ihre vier Anhängerinnen, die neben bei erwähnt genauso aussehen wie ihre Anführerin, zumindest vermute ich, dass sie die Anführerin ist, ziehen die Köpfe ein und machen mir hastig Platz, als ich durch die Menge nach draußen laufe. Ich rufe mir ein Taxi und lasse mich nach Hause fahren, aber diesen Mist habe ich echt keine Lust mehr. Was mich aber noch interessieren würde, wer Bryan ist, vielleicht der Typ, mit dem ich getanzt habe? Das würde erklären, wieso dieses Tusse meinte ich sollte mich von ihm fern halten. Soviel Glück kann auch nur ich haben.... (Vorsicht Ironie!) Zuhause angekommen gebe ich dem Taxifahrer sein Geld und laufe ins Haus. Ich stelle mich unter die Dusche und ziehe mir dann ein paar leggins und einen Pullover von John an, den er mir mal geschenkt hat. Ich packe meine Schulsachen alle in die Tasche, da ich sowieso nichts mehr zu tun habe und über morgen die Schule schon wieder anfängt. Danach lasse ich mich seufzend auf mein Bett fallen.

From hell to paradise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt