,,Philine.", jemand stupst mich sanft an. Langsam und seufzend öffne ich meine Augen. Durch das grelle Licht muss ich sie jedoch wieder zusammen petzen. Es dauert ein bisschen, bis ich die grauen Augen von Ian vor mir erkenne. Langsam drehe ich meinen Kopf und lasse den Blick durch den Raum schweifen. ,,Wo sind die anderen?", frage ich verwirrt. ,,Sie sind schon am Strand, wollten uns wohl nicht wecken.", gibt er mir lachend zur Antwort. Noch etwas müde schwinge ich die Beine über den Bettrand und öffne meinen Zopf von gestern Abend. Danach scheuche ich Ian aus dem Zimmer und ziehe mir meinen Bikini, sowie eine Hot Pen und ein lockeres weißes Trägershirt an. Danach laufe ich mit Ian nach unten zum Restaurant, wo wir uns erst einmal hinsetzen und uns einen Teller voll Pancakes und Kaffee bestellen. ,,Was machen wir heute noch?", frage ich Ian, bevor ich mir eine Gabel voll Pancakes in den Mund schiebe. Er zuckt mit den Schultern. ,,Ich denke wir bleiben am Strand und fahren dann heim.", er lächelt mich an, und ich muss zugeben, dass sein Lächeln wunderschön ist. Es ist ehrlich und doch hat es etwas herausforderndes freches. Außerdem erreicht das Lachen auch seine Augen und bleibt nicht in den Mundwinkeln hängen. Irgendwie kommt es mir vor, als würde ich ihn schon ewig kennen, als wäre er irgendwie mein Bruder.
Nach dem Essen holen Ian und ich unsere Koffer und packen alles schon mal ins Auto. Danach laufen wir zu den anderen Jungs an den Strand. Wir albern den ganzen Tag herum, bis wir dann gegen sechs Uhr nach Hause fahren.
Als ich dann um halb neun vor unserer Haustür stehe, fällt mir auf dass ich John gar nicht Bescheid gesagt habe, dass ich mit den Jungs weg bin. Mein Herz rutscht mir in die Hose und ich schließe zitternd die Haustür auf. Doch mir kommt kein aufgebrachter John entgegen, und auch kein Levy, der von unserem Ausflug Wind bekommen hat. Stattdessen springt mir ein kleiner Ethan in die Arme, der mich fast erdrückt. Ich lasse lachend meine Tasche auf den Boden fallen und nehme ihn in eine feste Umarmung. ,,Ich hab dich sooo vermisst.", quiekt er und ich lächle ihn an. ,,Wieso bist du denn schon wieder da?", frage ich ihn. ,,Daddy musste irgendetwas auf der Arbeit machen, da sind wir früher zurück gekommen und ich wollte auch gar nicht mehr dort bleiben! Ich wollte lieber zu dir und Mommy meinte dann, dass wir den Urlaub als komplette Familie auch mit dir und Sam und Conner und Levy irgendwann nach holen.", er lächelt glücklich und ich kann nur hoffen, dass ein Urlaub zusammen mit meinen Brüdern nie zustande kommen wird. ,,Komm, wir gehen mal hoch in mein Zimmer, John möchte dich bestimmt kennen lernen.", ich nehme Ethan an der Hand und laufe mit ihm hoch in mein Zimmer. ,,Wer ist John?", fragt er mich mit großen Augen. ,,Das ist der Junge, den du vor dem Urlaub schon kurz gesehen hast. Er ist aus Deutschland hergekommen um mich zu besuchen." Er nickt. Ich betrete mein Zimmer und gehe zu John, der mit dem Rücken zu mir auf dem Bett sitzt. ,,Hey, es tut mir leid ich....", John unterbricht mich. ,,Ist ok, Bryan hat mir gesagt wo du bist.", sagt er knapp. ,,Woher kennst du Bryan." Er dreht sich zu mir um und lächelt mich an. Seine Augen sind rot und geschwollen und wenn ich mich nicht täusche, hat er vor kurzer Zeit noch geweint. ,,Hey alles ok?", frage ich verunsichert. Ich nehme Ethan auf den Arm und laufe mit ihm zu meinem Bett. John nickt. ,,Ich muss bloß früher abreisen." ,,Ethan kannst du bitte kurz in dein Zimmer gehen, ich komme gleich." Ethan schaut etwas traurig, geht dann aber doch zur Tür aus dem Zimmer. ,,Wieso? Du hast gesagt du bleibst drei Wochen, du bist er zwei hier.", mir steigen die Tränen in die Augen. ,,Es tut mir wirklich leid. Ich kann dir nicht sagen warum, aber bitte versprich mir, dass egal was dir jemand erzählt, du dich erst an mich wendest. Vielleicht kann ich dir dann alles erklären. Ich möchte nicht, dass sich jemand zwischen uns stellt, nur wegen ein paar Gerüchten. Versprichst du mir das?!", John ist energisch und ich merke, dass er tief im inneren mit dieser Entscheidung schwer zu kämpfen hat. ,,Bitte sag mir was los ist.", jetzt laufen mir doch Tränen die Wange herunter. John schüttelt jedoch nur den Kopf und nimmt mich schweigend in den Arm. Seine Umarmung ist weich und dennoch fühlt er sich kalt und ewig weit weg an, als ob wir uns durch diese Sache, die jetzt zwischen uns steht, was auch immer es ist, fremd geworden wären. ,,Mein Flug geht heute Abend.", er steht auf und fängt an seinen Koffer zu packen. Plötzlich merke ich, wie die Wut in mir aufsteigt. Das kann er nicht machen! Ich habe mich so über seinen Besuch gefreut und jetzt möchte er ohne Vorwarnung einfach so davon gehen, damit ich hier wieder alleine stehe? Ich schnaube einmal, bevor ich das nächst beste von meinem Nachtisch nehme und gegen die Wand werfe. Mein Wecker folgt, sowie ein leeres Glas und mein Lieblings Buch. Als ich mein Handy gegen die Wand werfen möchte, stoppt mich John. ,,Ich komme wieder versprochen und ich habe dir schon einen Flug in den nächsten Ferien für nach Deutschland gebucht. Meine Entscheidung hat nichts mit dir zu tun und ich weiß, wie schwer es für dich ist jetzt wieder allein zu sein, aber es geht nicht anders, glaube mir es ist das beste für dich.", er lässt meine Hand langsam los und ich breche in Tränen aus. Die ganze Trauer über den Tod meiner Mutter, über die Umstellung meines Lebens und über die Freunde, die ich zurück lassen musste, bricht wieder auf mich nieder und diesmal schlägt sie doppelt so fest zu. Ich glaube in den Tränen zu ersticken und ringe nach Luft. Ich schlage auf das Kissen ein und schreie den Schmerz aus mir heraus. John nimmt mich in den Arm und versucht mich zu beruhigen. Als ich wieder zu mir komme, lasse ich mich schluchzend an ihn fallen. ,,Es tut mir leid.", wiederholt er nochmal. Ich nicke. ,,Mir auch.", gebe ich stockend von mir. Er wischt mir die Tränen aus den Augen und befielt mir mich hin zu legen. Ich gehorche und schaue ihm dabei zu, wie er seine restlichen Sachen in den Koffer packt.
Viel zu schnell ist Abend und John steht an unserer Haustür und ich liege ihm weinend im Arm. Auch er hat Tränen in den Augen, wobei er ja diese Entscheidung getroffen hat. Durch sein Gehen, füllt es sich an, als ob ich schon wieder einen Teil der schönen Seite meines Lebens aus dem Herzen gerissen bekommen. Nach langem Abschied von mir verabschiedet er auch Conner und Sam, sowie Ethan, Faya und meinen Dad. Levy ist nicht da, was nicht gerade ein Wunder ist. John steigt in das bestellte Taxi und winkt mir noch ein letztes Mal zu, bevor das Auto davon fährt. Entschlossen wische ich mir die Tränen von der Wange. Ich möchte nicht mehr weinen! Schnell schnappe ich mir meinen Autoschlüssel und meine Handtasche und schlüpfe in Schuhe und Jacke. Ich laufe zu meinem Auto und steige ein. ,,Wo willst du hin?", höre ich meinen Dad noch rufen. ,,Ich bin morgen früh wieder zurück.", schreie ich durch das offene Fenster und fahre davon. Wohin ich fahren möchte, weiß ich selbst nicht. Ich biege einfach wahllos in Straßen ein, mal rechts mal links. Dann über einen Feldweg, dann wieder Schnellstraße. Am Ende lande ich vor einer großen Villa, die ich nur allzu gut kenne und ich frage mich, wieso mich das Schicksal ausgerechnet zu Bryan Carter vor die Haustür lotst. Ich seufze und möchte gerade umdrehe, als das Licht angeht und Bryan an der Haustür steht. Verwundert schaut er sich um, bis er mein Auto sieht. Er zieht eine Augenbraue hoch und blickt mir fragend in die Augen. Ich seufze noch einmal und starte den Motor, um zurück zu fahren. Doch Bryan ist schneller bei mir am Auto und reist die Tür auf. ,,Egal wo du hin fährst. Ich komme mit.", er lacht. Wie schnulzig denke ich, doch ich habe auch keine Lust zu diskutieren. Also starte ich den Motor und fahre wieder los. Bis ich vor einem McDonald halte und hinein laufe. Bryan folgt mir, und wir haben bis jetzt noch kein Wort gewechselt, da hätte er auch zu Hause bleiben können. Ich bestelle mir einen Big Mac eine große Pommes eine Cola und zwei Apfeltaschen. Bryan schaut mich verwundert an, bevor er seine Bestellung abgibt. Soetwas nennt man Frust essen...kann ja sein, dass Jungs so etwas nicht kennen! Wir bezahlen und suchen uns einen Tisch am Fenster. ,,Das mit John tut mir leid.", er beißt in seinen Burger. ,,Woher weist du das?!", frage ich verwirrt. ,,Verplappert.", bringt er Zähne knirschend hervor. Ich blicke ihn böse an. ,,Hör zu Philine, John ist nicht gut für dich, wir kennen uns und...", er bricht mitten im Satz ab. ,,Was und?!", frage ich wütend. Könnte hier niemand einfach mal mit der Sprache raus rücken?! ,,Darf ich dir nicht sagen!", er schaut mich mit seinen wunderschönen giftgrünen Augen entschuldigend an. Solangsam reicht es mir wirklich....wieso mussten immer alle um den heißen Brei herum reden?! Mein Leben fährt an mir vorbei, ohne mir zu sagen was passiert. Die Ereignisse häufen sich, das merke ich....das Problem bei der Sache, ich weis nicht was die Ereignisse sind, geschweige denn, wer in sie verwickelt ist. Und da es niemand für nötig hält, mich mal aufzuklären, werde ich in meinem eigenen Leben wohl noch länger im dunklen tappen!! ,,Wenn du es mir nicht sagen kannst, darfst oder wie auch immer, dann sprich das Thema auch nicht an!", fahre ich ihn beleidigt an. ,,Ok 'tschuldigung.", nuschelt er zwischen gefühlten hundert Pommes, die er sich auf einmal in den Mund gestopft hat, hervor. Dieser Junge ist hübsch, abgöttisch hübsch, meistens ein wirklicher Gentleman, würde man ihn jedoch bloß Essen sehen, könnte man meinen, er ist aus dem Schweinestall gekommen und hat sich unter die Menschen gemischt! ,,Das ist eklig!", sage ich angewidert. Er lacht. Mit offenem Mund! Und hundert Pommes darin! ,,'tschuldigung.", sagt er wieder und ich gebe es auf, ihn auf seine Art zu essen aufmerksam zu machen, er würde sowieso nichts daran ändern. ,,Wir sind hier bei McDonald's und nicht bei irgendeinem Nobel Restaurant.", lacht er. Batsch! In Gedanken habe ich ihm gerade eine ordentliche Ohrfeige geben. Das müsst ihr auch mal probieren, jemandem in Gedanken eine zu klatschen...das hilft!....für ungefähr fünf Sekunden...! ,,So und was jetzt?", fragt mich Bryan als wir fertig sind, ich zucke mit den Schultern. ,,Komm, ich zeig dir etwas.", er nimmt meine Hand und zieht mich hinter sich her. Als er vor meinem Auto steht, kratzt er sich verlegen am Kopf. ,,Würdest du mich fahren lassen? Ich weiß den Weg, dass geht schneller, als wenn ich ihn dir beim fahren erklären muss.", er grinst. Idiot! Seufzend drücke ich ihm den Autoschlüssel in die Hand und während ich mich auf den Beifahrer Sitz plumpsen lasse knurre ich: ,,Fahr langsam und vorsichtig!" Wieder ein Lachen seiner Seits und klatsch ich habe ihm wieder eine Wunsch-Ohrfeige gegeben. Bryan fährt los, bis wir vor einem kleinen Haus stehen, das zwischen großen einladenden Bäumen steht. Klein aber fein, so sagt man das doch oder? Vor dem Haus ist ein kleiner Vorgarten mit Rosen und ein paar Sträuchern. Bryan holt seinen Schlüsselbund aus der Hose und schließt die Haustür aus. Er hält mir die Tür auf und macht mit der Hand eine einladende Bewegung, die mich gegen meinen Willen zum Lachen bringt. Ich betrete das Haus und stehen im Wohnzimmer, das an die Küche grenzt, sonst gibt es noch zwei Schlafzimmer und ein Badezimmer. Hinter dem Haus befindet sich ein riesiger Garten, in dem eine Holidayschaukel steht und ein Pool in blauen Farben vor sich hin leuchtet. ,,Das ist das Ferienhaus von meiner Oma.", beantwortet mir Bryan die Frage, die mir auf der Zunge lag. Ich nicke. ,,Komm, zieh deine Schuhe aus, irgendwo hier habe ich bestimmt noch ein paar alte Kleider von mir. Er verschwindet und kommt mit einem Pulli und einer Jogginghose auf dem Arm zurück. Er streckt sie mir entgegen. ,,Probier die an, sie sind zwar etwas zu groß, dürften aber dennoch passen, mir sind sie zu klein." Ich verschwinde im Bad um mich umzuziehen. Im Spiegel schaue ich einem rot äugigen kreidebleichem Etwas ins Gesicht. Ich seufze klatsche mir etwas Wasser ins Gesicht und laufe dann zu Bryan ins Wohnzimmer. Er hat sich auch umgezogen und sitzt auf der Couch, mit einer heißen Schokolade, zwei Oreo Packungen, sowie einer Packung Chips und zwei Tafeln Schokolade. Er klopft neben sich auf das Polster und schaltet den Fernseher ein. Ich lasse mich neben ihn fallen und starre gerade aus. Jetzt wo ich wieder Zeit habe zum Nachdenken, kommt die Trauer von vorhin wieder in mir auf. Ich habe den Tod meiner Mutter lange nicht realisiert und dazu noch verdrängt und die ganze Sache mit John, hat jetzt das Fass in mir, dass die ganze Zeit gefährlich gebrodelt hat, zum Überlaufen gebracht. Wieder sammeln sich Tränen in meinen Augen und ich schmecke den salzigen Geschmack von Ihnen auf den Lippen. Bryan nimmt mich schweigend in den Arm und so bleiben wir einige Zeit sitzen. Ich schluchzend an ihn gelehnt und er sitzt schweigend die Arme, beruhigend und beschützend um mich geschlungen neben mir. Plötzlich drückt mich Bryan sanft von sich weg und mustert mich aufmerksam. Mit dem Daumen wischt er mir die Tränen von den Wangen und lächelt. ,,So ist es schon besser, die fröhliche lachende Philine gefällt mir einfach am besten." Ich versuche mir ein Lächeln abzuringen, was mir eher schlecht als recht gelingt. Bryan muss über diesen Versuch herzlich lachen, bevor er sich zu mir vor beugt und mich sanft aber dennoch bestimmt küsst.Damdamdam ich hoffe es gefällt euch und ich freue mich natürlich immer wieder gerne über Kommis und Votes.
!!!!!!!!außerdem möchte ich gerne ein Buch weiter empfehlen, das von einer sehr lieben Leserin kommt und wirklich gut ist! Es heißt 'Der Schlüssel' und wurde geschrieben bei VickyMiii. Schaut doch mal bei ihr vorbei es lohnt sich!!!!!
So das wars für heute von meiner Seite, jetzt seit ihr dran mit kommentieren..
Und nochmal die frage soll ich den 20 fakts about me machen?
Ab einem kommi gehts weiter :)
Lg euer fluffyunicorn
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From hell to paradise
Chick-Lit....Aber ich würde alles dafür tuen, alles, dass du für immer bei mir bleibst, auch wenn du wahrscheinlich irgendwann die Flucht ergreifen wirst......das ich mich ändern werde, dass ich es bereits getan habe und ich verspreche dir, für immer bei dir...