44-Zurück in New York

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,,Philine, ich muss Pinkeln.", weckt mich Bryans nörgelnde Stimme. Seufzend schlage ich die Augen auf. ,,Ja dann geh doch." ,,Ja, aber ich will dich hier nicht alleine im Auto lassen und zuschließen, also komm.", entgeistert blicke ich ihn an...soll ich mich jetzt allen Ernstes bewegen, um in diese blöde Raststätte zu laufen, nur um dort vor der Toilette warten zu müssen bis er fertig ist?! Stöhnend steige ich also aus und folge Bryan. ,,Ich will mir noch Jogginghosen anziehen.", merke ich an und Bryan nickt. ,,Machen wir gleich, wenn wir wieder am Auto sind." Ich nicke. Vor den Toiletten drückt mir Bryan sein Handy, Schlüssel und seinen Geldbeutel in die Hand und ich beschließe etwas zu trinken zu holen. Schnell stelle ich mich in der Schlange an und bestelle zwei Cappuccino. Außerdem hole ich noch eine Flasche Wasser und Chips. Jaja ich liebe Chips. Als Bryan von der Toilette kommt, sieht er mich mit großen Augen an. ,,Oui, du bist ein Schatz, danke für den Kaffee.", er entreißt mir den Becher und ich muss lachen. Langsam schlendern wir zum Auto zurück. Bryan stellt seinen Kaffee auf das Autodach und nimmt mir meinen auch aus der Hand um ihn dazu zu stellen. ,,Man du bist wirklich die Beste." Mit diesem Worten küsst er mich und zieht mich eng an sich. Ich schlinge meine Arme um seinen Nacken. Als wir uns von einander lösen blicke ich ihm in die Augen und erkenne, das er müde ist. Bryan bekommt dann immer diesen dunklen Schleier über die sonst so grellen giftgrünen Augen. ,,Ich fahre.", sage ich deshalb, doch Bryan schüttelt den Kopf. ,,Nein, es ist dunkel und außerdem haben wir schon halb zehn. ,,Halb zehn!?", erschrocken schlage ich die Hand vor den Mund. Ich hatte eindeutig nicht vor so lange zu schlafen....das waren jetzt ja vier Stunden, die Bryan durchgefahren ist, noch ein Grund mehr, dass ich fahre! Außerdem bin ich nicht müde. Ohne ein weiteres Wort, schnappe ich Bryan die Schlüssel aus der Jackentasche und setze mich auf den Fahrersitz. ,,Komm schon. Steig aus, ich möchte fahren." Doch ich schüttle bloß den Kopf. Bryan scheint wohl zu bemerken, dass Widerstand zwecklos ist und setzt sich dann doch auf den Beifahrersitz. ,,Fühl dich geehrt, mein Baby darf sonst niemand fahren." Lachend starte ich den Motor. Doch Bryan hat wohl andere pläne. Während er laut Stopp schreit, reist er die Autotür auf und springt raus. Kann man mal machen, einfach so aus einem fahrenden Auto springen. ,,Klappt bei dir alles?" Frage ich ihn deshalb. Doch ich bekomme erst eine Antwort als ein erleichterten Bryan mit zwei Kaffeebechern neben mir auf dem Beifahrersitz erscheint. ,,Jetzt kannst die los fahren.'', grinst er uns nippte an seinem Kaffe. Und dafür hat er einen Film tauglichen Stunt hingelegt Respekt. Lachend schüttle ich den Kopf und fahre zurück auf die Autobahn. Die ganze Zeit werde ich von Bryan argwöhnisch beobachtete und wenn ich ehrlich bin, macht es mich doch ein klein wenig nervös. ,,Ich kann Auto fahren, du kannst jetzt schlafen, ich weis nämlich, wie müde du bist. Und bevor du nicht mindestens eine Stunde geschlafen hast, lasse ich dich nicht zurück ans Steuer!", motze ich ihn an und er lacht. ,,Ja ist ja gut Chefin. Aber wehe mein Baby bekommt einen Kratzer.'' ,,Och du ich wollte jetzt eigentlich gegen die Leitplanke fahren und dann gegen den nächsten Baum.'', gebe ich sarkastisch von mir. Er lächelt und lehnt sich wie ich vorhin an die Scheibe. Und kurz darauf ist mein Freund auch schon tief und fest eingeschlafen, von wegen, er ist nicht müde. Lächelnd mache ich etwas Musik an und summe leise mit. Die nächsten zwei Stunde vergehen quälend langsam und ich muss zu geben, dass es wirklich anstrengend ist im Dunkeln zu fahren und der Drang, die Augen zu zu machen ist wirklich groß. Doch ich möchte Bryan nicht wecken und kämpfe mich durch. Auch die nächste Stunde ist langweilig und ich hoffe immer mehr, dass Bryan aufwacht...ich denke, das fahren wäre nicht mal so schlimm, hätte ich jemand mit dem ich erzählen könnte. Seufzend greife ich nach meinem Chips und schiebe mir eine nach der anderen in den Mund. ,,Du sollst dich auf die Straße konzentrieren und keine Chips in dich rein stopfen.", ertönt eine raue Stimme neben mir. Ich schrecke auf und blicke Bryan, der in lautes Gelächter ausbricht, böse an. Vor uns taucht ein Schild auf mit der nächsten Raststätte, auf die ich zu steuere, da ich diesmal auf Toilette muss. ,,Wie lange habe ich geschlafen?", Bryan blickt fragend auf die Uhr. ,,Drei Stunden und ein bisschen." Er macht große Augen. ,,Wieso hast du mich nicht geweckt?" ,,Weil du so süß und friedlich ausgesehen hast.", ich parke vor dem Eingang und wir steigen aus. ,,Ich fahre danach.", weißt mich Bryan an. ,,Ja jetzt darfst du wieder, du hast ja schließlich lange genug geschlafen."
Als ich wieder von der Toilette komme, hält mir Bryan einen Kaffee und einen Muffin vor die Nase. ,,Blaubeere?", frage ich hoffnungsvoll, doch er schüttelt den Kopf. ,,Die hatten keine, dass ist Himbeere, das schmeckt bestimmt auch." Dankend nehme ich die Sachen entgegen und wir gehen zurück zum Auto. ,,Nur noch knappe vier Stunden.", bemerkt Bryan und ich nicke, ein Gähnen unterdrückend. Wir fahren also weiter und es dauert nicht mehr lange, bis ich wieder eingeschlafen bin.
Als ich das nächste Mal aufwache, befinden wir uns schon in New York und ich gähne einmal laut auf. Bryan neben mir lacht. ,,Noch eine viertel Stunde." Ich nicke. ,,Bleibst du bitte.", frage ich müde. ,,Wo denn?" ,,Bei mir. Bitte fahr dann nicht heim.", er seufzt. ,,Ok.", dankend lächle ich und mache wieder die Augen zu.
,,Wir sind da.", flüstert mir Bryan ins Ohr und ich mache murrend die Augen auf. Wir stehen vor meinem Haus und Bryan steigt gerade aus um die Koffer zur Haustür zu tragen. Müde tapse ich zu ihm und schließe leise auf. Wir stellen das Gepäck in den Flur und laufen in mein Zimmer. Ich lasse mich sofort in mein Bett fallen und Bryan legt sich zu mir. Keine zwei Sekunden später bin ich wieder eingeschlafen.

Murrend drehe ich mich auf den Bauch und drücke mein Gesicht in das Kissen, um das grelle Licht nicht an mich heran zu lachen. Bryan neben mir scheint schon wach zu sein, denn er lacht rau auf. ,,Hör auf zu lachen, das ist nicht lustig und ich möchte schlafen.", fahre ich ihn an, doch es scheint in nicht wirklich zu interessieren. Ich setze mich langsam auf und blicke ihn wütend an. ,,Guten Morgen.", sagt er bloß und ich schüttle beleidigt den Kopf. ,,Es ist zwölf Uhr, mitten am Tag, und ich habe einen mords Hunger.", mit diesen Worten steht Bryan auf und zieht mich nach oben. ,,Ess, ich will liegen bleiben." ,,Nix gibt's, wir gehen jetzt etwas essen.", seufzend folge ich ihm die Treppen runter. Und wie es sein muss, steht Levy in der Küche und erzählt mit Dad. ,,Guten Morgen.", schmeiße ich in die Runde. Sam und Conner, die am Tisch sitzen nicke und Dad kommt auf mich zu. ,,Guten Morgen, noch mal alles Gute nachträglich zum Geburtstag.", er schließt mich in eine Umarmung, die ich erwidere. Bryan begrüßt die anderen auch und ich setze mich an den Tisch, auf dem Brötchen und Aufstriche stehen. Mein Freund setzt sich unter genauster Beobachtung von Levy neben mich und wir fangen an zu essen. ,,Philine.", Ethan taucht in der Küche auf und ich rücke schmunzelnd ein Stück vom Tisch weg, worauf mir mein kleiner Bruder auf den Schoß springt. Lachend drückt er mir einen Kuss auf die Wange, bevor er sich zu Bryan umdreht. ,,Wieso ist er hier?", flüstert er mir schüchtern ins Ohr. ,,Er hat hier geschlafen." ,,Ah.", kommt es bloß von ihm und auf Bryans Lippen schleicht sich ein Lächeln. Als wir fertig sind mit Essen, packt Bryan seine Sachen zusammen und verabschiedet sich mit einem Kuss von mir. ,,Ich schreib dir.", mit diesen Worten startet er das Auto und fährt. Lächelnd, über die schönen fünf Tage, die wir miteinander verbracht haben, laufe ich zurück ins Haus. Sam und Conner drängeln sich an mir vorbei zu ihrem Autos. ,,Nimm dir übermorgen nichts vor!", schreit mir Sam noch zu und etwas verwirrt blicke ich ihn an. Dad, Faya und Ethan fahren auch weg, Ethan meinte sie gehen in den Zoo und so tapse ich allein gelassen in die Küche. Gut ich bin wohl doch nicht alleine, denn in der Küche steht Levy und blickt mich ernst an. Seine blauen Augen blitzen und er scheint nachdenklich. Als ich mir etwas zu trinken einschenke, blickt er zu mir hoch. ,,Was?", fahre ich ihn schroff an. Seine Gesichtszüge werden hart. ,,Pass auf deinen Ton auf junges Fräulein!" Ich schüttle den Kopf. ,,Bei mir kommst du mit deiner schroffen Art nicht weiter, du kannst mich damit nicht beeindrucken.", sage ich ruhig. Er lacht auf, bevor er mich wieder etwas offener anblickt. ,,Also warum schaust du mich so an und wolltest du nicht mit mir reden? Schieß los.", und diesmal bin ich diejenige, die einen schroffen Ton anschlägt.

Frohe Weihnachten euch allen...hoffe es hat gefallen

Lg fluffyunicorn

From hell to paradise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt