Bryan nimmt mich schweigend in den Arm und so bleiben wir einige Zeit sitzen. Ich schluchzend an ihn gelehnt und er schweigend die Arme, beruhigend und beschützend um mich geschlungen. Plötzlich drückt mich Bryan sanft von sich weg und mustert mich aufmerksam. Mit dem Daumen wischt er mir die Tränen von den Wangen und lächelt. ,,So ist es schon besser, die fröhliche lachende Philine gefällt mir viel besser." Ich versuche mir ein Lächeln abzuringen, was mir eher schlecht als recht gelingt. Bryan muss über diesen Versuch herzlich lachen, bevor er sich zu mir vor beugt und mich sanft aber dennoch bestimmt küsst. Ich bin etwas verwirrt und brauche etwas, bevor ich den Kuss erwidere.
Am nächsten Morgen:
Ich werde durch einen lauten Knall wach, der in meinen Ohren laut nach hallt. Ich presse stöhnend meine Hände auf die Ohren und schwinge langsam die Beine über den Bettrand. Bryan und ich haben gestern Abend schweigend vor dem Fernseher gesessen und kein Wort mehr über den Kuss verloren...ist vielleicht auch besser so. Ich kann mich jetzt nicht noch mit Gefühlen auseinander setzen, dass ist glaube ich zu viel für mich. Ich laufe in die Küche, wo Bryan dabei ist, die Glasscherben vom Boden aufzuheben, die von dem Glas stammen, das mich durch den Knall des herunter Fallens aufgeweckt haben. ,,Guten Morgen.", begrüßt mich Bryan Zähne knirschend. ,,'tschuldigung dass ich dich aufgeweckt habe.", ich winke ab und schaue auf den Herd, auf dem zwei Spiegeleier und Pancakes, sowie Rührei vor sich hin brutzeln. Es riecht köstlich und ich fange mit knurrendem Magen an, den Tisch zu decken. Bryan brät noch etwas Speck und legt frische Brötchen auf den Tisch, die er scheinbar vor meinem Aufwachen geholt hatte. Er gibt mir drei Pancakes auf den Teller und ertränkt sie mit Sirup. Das Rührei und die Spiegeleier stellt er in der Pfanne in die Mitte es Tisches, bevor er sich zu mir setzt und mich anlächelt. ,,Na gut geschlafen?", fragt er, bevor er sich eine Gabel voll Ei in den Mund steckt. Ich nicke und erwidere sein Lächeln. Er ist so komplett anders, wenn wir alleine sind, und dieser Bryan ist einfach hundert Mal sympathischer, als der launische unberechenbare Badboy. Wir verputzen mal wieder schweigend unser Frühstück. ,,Wann musst du heim?", fragt mich Bryan. ,,Ich hatte meinem Vater gesagt, dass ich heute morgen zurück komme, aber ich kann ihm auch schreiben, dass es später wird, du musst dich wegen mir jetzt nicht hetzen oder so.", ich lächle und trinke an meinem Kaffee, an dem ich mich natürlich auch direkt mal verbrenne. Ich quieke auf und Bryan fängt an zu lachen. Er erntet einen bösen Blick, bevor ich an den Wasserhahn renne und meine Zunge unter das kühlende Nass halte. Mir ist gerade vollkommen egal, wie ich dabei aussehe, da ich keine Lust habe, die nächsten fünf Tage durch die verbrannte Zunge keinen Geschmackssinn mehr zu haben. Bryan lacht immer noch und ich gebe ihm in Gedanken wieder eine Ohrfeige. Als das Brennen nach lässt setze ich mich zurück an den Tisch. ,,Kein Kommentar, wenn doch bist du tot.", gebe ich schnippisch von mir und verputze das letzte Stück Pancake von meinem Teller. Er lacht wieder, und ich versuche es zu ignorieren. ,,Also möchtest du noch etwas machen? Oder möchtest du jetzt heim?", fragt er mich immer noch glucksend. ,,Kommt drauf an was du machst.", sage ich frech. ,,Naja ich weiß nicht was du gerne machen möchtest, mir ist es egal.", er kratzt sich verlegen am Hinterkopf und ich muss zugeben es sieht verdammt heiß und süß zu gleich aus. ,,Entscheide du." ,,Och Philine, ich habe die letzten paar mal entschieden was wir machen, ohne dich zu fragen, auf was hast du denn Lust?" Sein Blick ist weich und er zieht wie immer wenn er etwas fragt eine Augenbraue in die Höhe. Ich stütze meinen Kopf auf meine Hand und überlege. ,,Ich bin ja noch nicht so viel unterwegs gewesen und habe keine Ahnung was man hier so alles machen kann.", ich lache verlegen auf, was Bryan wiederum zum Lachen bringt. ,,Wie wäre es, wenn wir hier etwas aufräumen, und einfach ein bisschen Chillen und heute Nachmittag gehen wir auf einem Boot essen.", schlägt Bryan vor. Ich reiße die Augen auf und nicke wild. ,,Ja das klingt perfekt.", ich lächle und lehne mich zurück. ,,Ok, dann mache ich mal das Haus, du kannst dich wenn du möchtest nochmal hinlegen, ich habe dich ja geweckt." Wie süß von ihm, ich schüttle jedoch den Kopf. ,,Nein nein, ich helfe dir, das steht außer Frage." Er seufzt. ,,Na gut.", zusammen räumen wir die Küche und das Wohnzimmer auf. Bryan saugt einmal durch und ich wische ihm hinter her. Als wir dann nach etwa eineinhalb Stunden fertig sind, lasse ich mich seufzend auf das Sofa fallen. Bryan plumpst neben mich und greift nach der Fernbedienung, doch ich reiße sie ihm aus der Hand. ,,Ich bestimme was wir schauen, sonst kommt da wieder so ein Scheiß wie gestern Abend bei raus.", sage ich bestimmt. Bryan zieht einen Schmollmund, bevor er versucht mir die Fernbedienung wieder aus der Hand zu reißen, doch ich bin schneller und sprinte aus dem Wohnzimmer. Und so beginnt eine Hetzjagd von Katz und Maus. Ich bin die gejagte Maus und Bryan ist die jagende Katze. Irgendwann stehe ich dann im Schlafzimmer mit dem Rücken zur Wand und Bryan lacht siegessicher auf. In meinem kleinen Hirn rattert es, nach einer Lösung suchend. Bryan kommt mir immer näher und streckt die Hand nach der Fernbedienung aus. Blitzschnell sprinte ich unter seinem Arm hindurch zurück ins Wohnzimmer. Bryan stöhnt frustriert auf. Ich lasse mich wieder aufs Sofa fallen und schalte als neue Siegerin der Jagt den Fernseher ein. Die nächsten zwei Stunden muss sich Bryan mit Pretty Little Liars, meiner absoluten Lieblings Serie auseinander setzen. Um halb eins, holen wir unsere Sachen, machen im Haus wieder den Strom aus und fahren zu mir. Ich halte den Wagen vor der Haustür und befehle Bryan sitzen zu bleiben. Er gehorcht und ich springe schnell ins Haus um mir etwas ordentliches anzuziehen. Ich entscheide mich für eine enge schwarz Jeans mit einem weißen Pullover. Meine Haare binde ich in einen Zopf und ich schnappe mir schnell meine Lederjacke von meinem Schreibtischstuhl. Als ich die Treppen wieder runter laufen möchte, kommt mir Ethan entgegen. ,,Wo gehst du hin.", fragt er mich. ,,Ich fahre mit einem Freund essen.", ich nehme ihn auf den Arm. ,,Weist du wo Daddy ist?" Ethan nickt. ,,Er ist mit Faya einkaufen, ich wollte nicht mit. Und Sam passt auf mich auf. Kann ich nicht mit dir kommen. Mit Sam ist es langweilig, er meinte wir spielen Winterschlaf, aber dass will ich nicht spielen.", er schaut trotzig auf den Boden. Was soll bitte Winterschlaf sein?! Mit Ethan auf dem Arm laufe ich in sein Zimmer, wo Sam im Bett liegt und schläft. Das heißt für ihn also auf Ethan aufpassen....Jungs! Ich setze Ethan auf einen Stuhl, bevor ich zu Sam gehe und ihn unsanft rüttle. Er schnaubt, bevor er die Augen aufschlägt. ,,Das Spiel war noch nicht vorb...", er unterbricht, als er bemerkt, dass ich nicht Ethan bin. Er setzt sich auf. ,,Hast du dich wieder beruhig?", fragt er, doch ich ignoriere es, stattdessen antworte ich ihm: ,,Da du nicht wirklich gut auf Ethan aufpassen kannst, nehme ich ihn mit. Ich gehe essen, kannst du bitte Dad Bescheid sagen. Ich bin heute Abend wieder zurück. ,,Sam nickt müde, bevor er sich wieder in die Kissen fallen lässt und weiter schläft. Also an Ethans Stelle hätte ich auch keine Lust auf dieses Spiel. ,,Komm Großer, wir ziehen dir mal was ordentliches an." Ethan nickt und nach zehn Minuten stehen wir beide wieder vor meinem Auto. Ich habe aus der Garage einen Kindersitz für Ethan geholt und Bryan befestigt ihn im Auto, bevor ich Ethan anschnalle und mich neben Bryan auf den Beifahrersitz fallen lasse. Bryan möchte wieder fahren, mit dem Argument ich wüsste nicht wo es lang geht. Also habe ich ihn seufzend ans Steuer gelassen. Ethan ist eingeschlafen, ihm hätte der Winterschlaf von Sam wohl doch ganz gut getan. ,,Wir fahren noch kurz zu mir Heim, ich hole noch Geld und ziehe mir auch noch etwas dickeres an.", Bryan biegt zu seiner Auffahrt ab und ich nicke. ,,Ihr könnt ruhig mit rein kommen.", sagt er als er den Wagen zum Stehen bringt. Wieder nicke ich und steige aus. Ich wecke Ethan und nehme ihn auf den Arm. ,,Sind wir schon da?", fragt er mich müde. ,,Nein wir müssen nur noch schnell etwas holen.", sage ich und er nickt. Bryan schließt die Haustür auf und wir folgen ihm hoch in sein Zimmer. Es scheint niemand da zu sein, da es absolut still im Haus ist. Ich setze mich mit Ethan aufs Bett, während Bryan mit frischen Klamotten im Bad verschwindet. Als er wieder raus kommt muss ich mich schwer zusammen reißen um ihn nicht die ganze Zeit anzustarren, da er wie immer eigentlich mega gut aussieht. Er trägt eine dunkle Jeans und ein einfaches weißen Shirt, das sein Sixpack, vorteilhaft zum Erscheinen bringt. Seine Haare sind locker nach oben gestylt und er hat dieses Lächeln auf den Lippen, dass einfach umwerfend ist. ,,Ich will auch so aussehen wie du.", quiekt Ethan und Bryan lacht. ,,Na da muss deine Schwester mal so Kleider holen gehen.", sagt er lachend und Ethan schaut mich mit großen Augen an, worauf ich auch lachend nicke. Wir gehen wieder runter zu meinem Auto und fahren weiter. Nach etwas zwanzig Minuten stehen wir vor einem Fluss. Bryan parkt in einer Parklücke und holt während ich Ethan aus dem Sitz befreie...das Ding ist komplizierter zu schließen und zu öffnen als man denk, einen Parkschein. Danach laufen wir zusammen zum Hafen und holen uns ein Bootsticket. Auf dem Boot, was eher ein riesen Schiff ist, sucht uns Ethan ein Tisch am Fenster aus ,,Ich möchte neben Bryan sitzen.", quiekt Ethan und hüpft auf den Stuhl, der sich direkt am Fenster befindet. ,,Tia da mag mich wohl einer mehr als dich.", raunt mir Bryan lachend ins Ohr und ich ziehe einen Schmollmund. Wir setzen uns hin und bestellen. ,,Duu kannst du auch mal zu uns Heim kommen?", fragt Ethan Bryan und tippt ihm dabei auf den Oberarm. ,,Das geht nicht, deine Brüder mögen mich nicht.", Bryan lächelt entschuldigend und Ethan zieht einen Schmollmund. ,,Meine Brüdern sind auch blöd, die sind nie nett, nur Phili ist net zu mir.", er verschränkt die Arme und blickt Bryan trotzig an. ,,Tut mir leid, aber das geht wirklich nicht, aber Philine kann dich ja das nächste mal wieder mitbringen wenn sie möchte." Ich nicke in Ethans Richtung und er gibt sich damit zu Frieden. Kurz darauf kommt unser Essen und Ethan fällt darüber her wie ein hungriger Löwe. ,,Ethan! Langsam.", ermahne ich ihn. Bryan fängt an zu lachen. ,,Du wärst eine typische Mutter.", bringt er schmunzelnd hervor. Ich ziehe eine Augenbraue in die Luft. ,,Und du wärst ein Vater, der seinem Kind alles erlaubt....und was heißt hier bitteschön typische Mutter?!, ich würde mir eben Sorgen um mein Kind machen, und ich wollte in der Erziehung alles richtig machen...", Bryan lacht als Antwort und ich trete ihm unter dem Tisch leicht ans Schienbein, was ihn nur noch mehr zum Lachen bringt. Ich verziehe das Gesicht und widme mich voll und ganz meinem Essen. Als wir fertig sind fahren wir heim, da Ethan anfängt zu nörgeln, da er so müde ist. Ich setze Bryan Zuhause ab, da wir ja mit meinem Auto unterwegs sind und fahre dann zu mir. Ich bringe Ethan ins Bett und ziehe mich um, bevor ich den Entschluss fasse, meine 'Mission' anzufangen. Ich tapse also zu Levy ins Zimmer und klopfe an. Es ertönt ein genervtes herein und ich öffne die Tür. ,,Was willst....", er unterbricht, als er mich sieht. Kurz scheint er verwundert, doch dann schließt sich seine Miene wieder zu Stein. ,,Raus!", sagt er barsch, doch ich lächle bloß. Langsam gehe ich auf sein Bett zu, auf dem er sitzt und am Laptop tippt. Er klappt den Laptop zu und blickt mir böse in die Augen. ,,Was verstehst du an dem Wort raus nicht?!" ,,Ich verstehe es schon, aber ich würde gerne mit dir reden.", sage ich, mir meine Nervosität nicht anmerken lassend. Ist es normal, dass man bei seinem eigenen Bruder nervös ist, weil man Angst hat? Als ich an seinem Bett angelangt bin setze ich mich etwas von Levy entfernt auf die Matratze. Er stöhnt. ,,Also was gibt's?", sein Ton ist nicht mehr wütend aber eiskalt. Einfach monoton ohne Gefühle...wie schafft er das? ,,Wieso magst du mich nicht?", frage ich, jetzt doch etwas kleinlaut. Levy lacht auf. ,,Und jetzt raus!", sagt er wieder schroff. Ich seufze. ,,So kommen wir nicht weiter, wenn du mir sagst wieso du mich nicht magst, dann kann ich vielleicht etwas ändern." Levy schaut mich aus seinen blauen Augen an und ich glaube so etwas wie Schmerz in ihnen erkennen zu können. ,,Hör zu, es hat nichts mit dir zu tun ok. Das darfst du nicht denken.", sein Ton ist plötzlich weich und er Blick mir entschuldigend in die Augen. Und dann passiert etwas, mit dem ich niemals in meinem Leben gerechnet hätte.
So ein nächstes Kapitel ich hoffe es hat gefallen und ich möchte nochmal Werbung für mein zweites Buch 'hard shell soft core' machen schaut dort doch bitte auch mal vorbei:)
Ich freue mich übrigens total über 1,1k reads*___*
Ihr seid einfach die besten ♥♥
Noch einen schönen Abend/ Schöne Nacht
Lg euer fluffyunicorn
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From hell to paradise
ChickLit....Aber ich würde alles dafür tuen, alles, dass du für immer bei mir bleibst, auch wenn du wahrscheinlich irgendwann die Flucht ergreifen wirst......das ich mich ändern werde, dass ich es bereits getan habe und ich verspreche dir, für immer bei dir...