5-Bestimmerische Brüder und ein weiterer arroganter Idiot

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Am Ende des Tages, bin ich total müde. Die lange Schulzeit macht mir echt zuschaffen, immerhin habe ich hier fast fünf Stunden mehr Unterricht als in Deutschland. Sofia und ich tauschen Handynummern aus und ich rufe mir ein Taxi für nach Hause, da ich nie mehr mit meinen Brüdern fahren möchte, das habe ich mir selbst geschworen. Zuhause angekommen, suche ich mir im Internet ein paar Fahrschulen raus und beschließe, heute Abend mit Dad darüber zu reden. Plötzlich klopft es an meiner Tür und Ethan steckt seinen Kopf in mein Zimmer. Er tappst vorsichtig zu mir und klettert auf meinen Schoß. ,,Was ist los kleiner Mann?", frage ich ihn. Er schaut mich mit seinen großen blauen Augen an. ,,Kannst du etwas mit mir spielen?" Abwartend sitzt er auf meinem Schoß und ich nicke. Begeistert springt er aus der Tür und kommt mit einem memoriekarton in der Hand wieder in mein Zimmer. Er kniet sich hin und verteilt die Karten umgedreht auf dem Boden. Ich setze mich zu ihm und schaue ihm dabei zu. Als er fertig ist deckt er zwei Karten auf. Die eine ist ein Teddybär und die andere ein Auto. ,,Jaaa ich habe ein paar." Ethan nimmt die Karten begeistert zu sich und ich schaue ihn etwas verwundert an. Ich muss schwer an mich halten, um nich laut los zu lachen. ,,Ethan, du musst zwei gleiche Karten finden." Weise ich ihn sachte auf die Tatsache, dass ein Auto und ein Teddybär nicht das gleiche sind, hin. Er schaut mir jedoch bloß trotzig in die Augen. ,,das memorie geht anders wie alle anderen.", stellt er klar und ich lächle ihn bloß an. Ich spiele richtig, nur die gleichen Karten, was sich jedoch als sehr schwierig erweist, da Ethan die meisten passenden Karten zu meinen die ich auf Decke, schon zu sich genommen hat. Am Ende habe ich ein passendes paar und Ethan hundert verschiedene Paare. ,,Nochmal." Ruft er freudig und klatscht in die Hände. Doch ich schüttle den Kopf. ,,ich muss jetzt noch Hausaufgaben machen." Er schiebt die Unterlippe schmollend nach vorne und ich nehme ihn lachend in den Arm. ,,du kannst aber bei mir auf dem Schoß sitzen bleiben und danach spielen wir noch etwas anderes zusammen ok?" Er nickt wild und ich setze mich mit Ethan auf dem Schoß an meinen Schreibtisch. Nach einer knappen Stunde habe ich dann alles erledigt. ,,was spielen wir jetzt?" Ethan krabbelt von meinem Schoß und baut sich mit fragendem Blick vor mir auf. Genau in dem Moment kommt mein Dad zur Tür herein. ,,Ah hier steckt ihr zwei, es gibt essen.", er lächelt mich an und ich nicke. Mit Ethan an der Hand Laufe ich runter in die Küche. Meine Brüdern sind wohl ausgegangen, denn nur Faya sitzt am Tisch. Ich setze mich dazu und sie schaufelt mir Nudeln mit Soße auf einen Teller. Hungrig schiebe ich mir eine Gabel nach der anderen in den Mund. ,,Ähm Dad, ich wollte fragen, ob ich den Führerschein machen darf." Er nickt: ,,Ja klar, aber wieso jetzt auf einmal." ,,naja also es gab eine etwas größere Auseinandersetzung zwischen meinen Brüdern und mir." ,,was war den los?" Mein Vater schaut mich überrascht an. Doch genau in dem Moment erscheint Levy hinter meinem Dad im Türrahmen. Er funkelt mich warnend und drohend an. Ich schließe meinen Mund wieder, den ich auf gemacht haben, um meinem Dad zu antworten. Der durchdringende Blick von Levy zwingt mich dazu, meinem Dad zu antworten, dass es nicht so wichtig ist. Auch wenn ich ihm gerne alles erzählt habe, doch ich habe zu viel Angst vor meinen Brüdern und speziell vor Levy. Ich weiß, das hört sich total bescheuert an, dass man Angst hat vor seinen eigenen Brüdern, aber sie machen mir mit ihrem Verhalten Angst. Sie sind unberechenbar und manchmal habe ich das Gefühl, sie holen gleich aus und knallen mir eine. Mein Dad schaut mich an, als würde er mir das ganze nicht so wirklich glauben. ,,wirklich es ist nichts, ich wollte bloß unabhängiger sein.", sage ich mit einem unechten Lächeln auf den Lippen. Mein Dad nickt. ,,wir gehen morgen zusammen die Prüfungsfragen durch und ich werde dir einen Termin in der Fahrschule aus machen." Ich bedanke mich und räume noch schnell meinen Teller in die Spülmaschine, bevor ich in mein Zimmer verschwinde. Keine fünf Minuten später kommt Levy zu mir ins Zimmer. Er stellt sich mit verschränkten Armen vor mich und funkelt mich wütend an. ,,wage es nicht, Dad irgendetwas von unseren Problemen unter einander zu erzählen, das geht ihn nichts an. Und falls du ihm doch etwas erzählst, wirst du es schnell bereuen.", seine Stimme zittert vor Wut und ich ziehe meinen Kopf ein. Langsam nicke ich, ich blicke erst wieder auf, als ich die Tür zuschlagen höre. Jetzt wo Levy Weg ist, kriecht die Wut meinen Hals hoch. Brodelnd schlage ich gegen die Wand. Der Schmerz, der dabei meine Hand durch zuckt, merke ich nicht. Wieso lasse ich mir Sportwagen gefallen?! Ich weiß nicht was in mich gefahren ist, sonst wär ich immer stark und habe mich gegen jeden gelehnt, jeden fertig gemacht, der mich fertig gemacht hat, doch vor meinen Brüdern habe ich Angst. Es sind nicht meine Brüder auf die ich wütend bin,...nein ich bin auf mich selbst wütend, dass ich mir so etwas gefallen lasse. Ich ziehe mir schnell meine Sportsachen an und laufe in den hobbyraum. Wütend boxe ich auf den Armen Boxsack ein. Ich übe jede Technik, die mir noch im Kopf geblieben ist. Die Musik, die durch Kopfhörer in meinen Kopf dringt, ist so laut, dass ich mich selbst nicht mehr atmen höre. Mit jedem Schlag werde ich wütender und schlage fester zu. Als ich nicht mehr kann, setze ich mich auf einen kleinen Hocker und Stütze mein Gesicht in meine Hände auf. Ich weiß nicht wieso, aber mir laufen die Tränen übers Gesicht. Als ich wieder ein bisschen Atem habe, stehe ich erneut auf und boxe los. Meine Sicht is durch die Tränen, die mir über die Wangen strömen ganz verschleiert. Plötzlich sehe ich vier Boxsäcke vor mir und dann wird alles schwarz. Ich spüre nur noch, wie mich jemand auffängt.
,,Philine." Die Stimme von Sam hört sich weit entfernt an, wie wenn meine Ohren in Watte gepackt wären. Ich öffne langsam meine Augen und schaue in das besorgte Gesicht von Sam. Huch diesen Ausdruck kenne ich gar nicht von ihm. Ich stehe schnell von seinem Schoß auf, auf dem ich gelegen habe. Doch ich habe mich etwas überschätzt und muss mich an einem Stuhl festhalten. Sam umpackt meine Hüfte, sodass ich nicht fallen kann. ,,Lass mich los." Fauche ich. Erschrocken lässt er die Hand sinken und tritt zwei Schritte zurück. ,,Es tut mir leid, wenn ich so abweisend und fies zu dir bin, aber Levy hat es uns befohlen." Ungläubig schaue ich ihn an. ,,ach und wenn Levy dir sagt du sollst aus dem Fenster springen dann machst du das auch?", frage ich wütend. ,,Nein natürlich nicht, dass ist aber auch etwas anderes. Ich schüttle verständnislos den Kopf. Ich wende mich ab zum gehen, doch Sam hält mich fest. ,,Ich habe dich vorhin Boxen sehen, du machst das echt gut, wenn du willst können wir mal zusammen trainieren." Er lächelt mich an. Ich würde gerne ja sagen, um den Anschluss zu finden, doch andererseits, hat auch alles eine grenzen. ,,lass mal gut sein, ich schaffe das alleine! Jetzt brauchst du auch nicht mehr angekrochen zukommen!", fauche ich deshalb und befreie mich aus seinem Griff. Schnell Laufe ich aus seinem Zimmer. Ich hole mir noch meine Boxhandschuhe aus dem hobbyraum und danach Stelle ich mich unter meine Dusche. Als ich fertig bin, ziehe ich mir eine Jogginghose an und käme mir meine Haare durch. Danach lege ich mich in mein Bett und schalte den Fernseher ein.

From hell to paradise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt