22-Du kannst ihn behalten

5.2K 248 14
                                    

Und dann passiert etwas, mit dem ich niemals in meinem Leben gerechnet hätte.

Levy nimmt mich in den Arm. Die Umarmung dauert zwar nicht lange an, aber ich habe das Gefühl, ihm etwas näher gekommen zu sein. Also erster Schritt der Mission erfüllt. ,,Und jetzt aber wirklich raus.", sagt er und wendet sich von mir ab an seinen Laptop. Ich seufze und verlasse schnell das Zimmer.

Die letzten fünf Ferien Tage gehen viel zu schnell herum. Mit Levy habe ich nicht mehr gesprochen, da er mir glaube ich aus dem Weg gegangen ist. Jedenfalls habe ich ihn nicht wirklich gesehen und wenn ist er immer direkt weg gelaufen. Ich möchte auch nichts überstürzen und lasse es jetzt erst einmal gut sein. Die Jungs waren begeistert als sie erfahren haben, wir Levy auf mich reagiert hat. Bryan habe ich auch nicht mehr getroffen, wir haben als mal geschrieben, aber Zeit zum Treffen haben wir nicht gefunden. Von John habe ich auch nichts mehr gehört ich bin aber jetzt auch zu stolz, ihn zuerst anzurufen oder zuschreiben. Momentan liege ich noch im Bett und versuche mich aufzuraffen, da heute wieder Schule ist. Letztendlich schwinge ich meine Beine müde über den Bettrand und fange an mich fertig zu machen. Heute muss eine dunkle Jeans und ein Pullover reichen. Ich binde meine Haare in einen unordentlichen Dutt und schlüpfe in meine weißen Nike. Immernoch nicht ganz bei Sinnen schlürfe ich in die Küche, wo Ethan mit Faya am Tisch sitzt und frühstückt. ,,Guten Morgen.", begrüßt Sie mich und Ethan umarmt mich stürmisch, wie jeden Morgen in den letzten Tagen. Ich murmle ein ,,Morgen.", bevor ich zur Kaffeemaschine laufe und mir einen Cappuccino mache. Mit dem heißen Getränk setze ich mich an den Tisch und starre müde auf die Tischplatte. Als ich meinen Kaffee getrunken habe, bin ich schon etwas wacher, und gehe in meinem Bad Zähne putzen. Danach schnappe ich mir meine Tasche und laufe nach draußen. Als ich gerade in mein Auto einsteigen möchte, kommt ein schwarzer R8 in die Einfahrt gerollt. Hinter dem Steuer sitzt ein grinsender Bryan, der mir zuwinkt. Ich schließe mein Auto also ab und tapse zu ihm. Seufzend lasse ich mich auf den Beifahrersitz fallen. ,,Guten Morgen.", sagt er fröhlich und ich könnte ihn für seine gute Laune und seine Motivation an einem Montag morgen erschießen. ,,Mhmmm.", brumme ich und würde am liebsten die ersten drei Stunden schwänzen. ,,Was ist dir denn für eine Laus über die Leber gelaufen?", fragt er lachend. Er erntet sich einen bösen Blick von mir und fährt los. Ich schaue aus dem Fenster, und mir fällt auf, dass wir nicht zur Schule fahren, doch ich bin zu faul zu fragen, wo er hin fährt. ,,Komm.", sagt er als er hält und ich steige aus. Wir stehen vor einem Starbucks und ich hätte ihn drücken können. Ich hatte zwar schon einen Kaffee aber nichts geht über einen Starbuckskaffee und einen Blaubeermuffin dazu. Wir holen uns beide etwas, bevor wir dann wirklich zur Schule fahren. Trotz des Zwischenstopps bei Starbucks sind wir noch relativ früh und als wir auf dem Parkplatz halten, liegen alle Blicke auf uns, oder besser gesagt auf Bryan. Ich fühle mich in meinen Gammelklamotten plötzlich etwas fehl am Platz und als dann noch Bryans Betthässchen auf uns zu gestöckelt kommt, mache ich mich schnell aus dem Staub. Ich suche Sofia, die auf der Mauer sitzt und an ihrem Handy schreibt. Als sie mich sieht kommt sie auf mich zu gehüpft und umarmt mich. ,,Es tut mir unendlich leid, dass John einfach gegangen ist, und dass wir uns in den Ferien so selten gesehen haben. Ich winke ab und spitzel auf ihr Handy, mit wem sie schreibt. Mit prangt groß John mit drei Herzen entgegen und es versetzt mir einen Stich, dass er mit ihr schreibt und mit mir nicht. Die macht ihr Handy schnell aus und lächelt mich an. ,,Was läuft da zwischen dir und Bryan?", fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen. ,,Nichts.", sage ich knapp. ,,Jaja, wieso bist du dann mit ihm zur Schule gekommen?", sie lacht, als hätte sie mich bei falscher Tat ertappt. ,,Wir sind bloß Freunde.", sage ich. Sie lacht wieder. ,,Klar als ob man mit Bryan Cartier bloß befreundet ist.", sie stupst mich an und ich muss zugeben, dass sie mich gerade mega aggressiv macht. ,,Ich bin nunmal nicht man oder jeder oder was auch immer! Ich und Bryan sind bloß befreundet, mehr gibt es dazu nicht zu sagen.", Schnauze ich sie an und sie hebt geschlagen die Arme in die Luft. Schweigend und ich mega genervt machen wir uns auf den Weg zu unserer ersten Unterrichtsstunde. Ja und jetzt ratet mal was ich als erste Stunde habe....genau Mathe! Wer möchte an einem Montagmorgen nach den Ferien....Mathe als erste Stunde?! Richtig niemand. Meine Laune sinkt auf den null Punkt. Sofia und ich suchen uns einen Platz in der vorletzten Reihe am Fenster. Als ich meine Sachen auspacke, taucht plötzlich Bryans Betthässchen vor mir auf....wie heißt sie nochmal? Ah genau Luciana heißt die Gute. ,,Hör mal du Freak falls du es noch nicht verstanden hast, Bryan gehört mir und du hältst dich von ihm fern.", zischt meine allerbeste Freundin hust hust. ,,Keine Angst, du kannst deinen Bryan behalten, ich will ihn nicht.", sage ich lachend. Weitere Kommentare verkneife ich mir, da ich keine Lust auf Streit habe. Luciana zieht mit ihren Anhängseln schnaubend ab und ich wende mich seufzend dem Lehrer zu, der vorne steht und versucht unsere Klasse unter Kontrolle zu bekommen.

Die Stunden gehen quälend langsam herum und ich bin froh, als ich nach der dritten Stunde endlich Pause habe. Ich mache mich auf den Weg zu meinen Spint, in den ich meinen Rucksack fallen lasse und mich zur Kantine begebe. Sofia ist nirgendwo aufzufinden, weshalb ich beschließe mein Essen auf dem Pausenhof zu essen, wo ich ungestört bin. Ich laufe mit meinem Sandwich und meinem Wasser zu der Mauer, hinter dem Schulgebäude und schwinge mich auf den kalten Stein. Fröstelnd ziehe ich meine Jacke enger um mich und beiße in mein Sandwich. ,,Warum bist du alleine hier?", ertönt die Stimme von Jay hinter mir. Ich zucke mit den Schultern. ,,Hatte keine Lust auf den Lärm.", gebe ich zur Antwort, ohne aufzublicken. Jay schwingt sich neben mich auf die Mauer und lässt die Beine baumeln, wie ein kleines Kind. ,,Hast du nochmal mit Levy gesprochen?", er blickt mich von der Seite fragend an. Ich schüttle langsam den Kopf. ,,Ich möchte nichts überstürzen.", sage ich mit vollem Mund. Jay nickt. ,,Kann ich verstehen, aber kannst du bitte nochmal..." ,,Ja ich werde heute Mittag nochmal zu ihm gehen.", unterbreche ich ihn gereizt. Er hebt entschuldigend die Arme und möchte aufstehen. Ich halte ihn am Arm fest. ,,Tut mir leid, ich bin heute morgen echt schlecht gelaunt.", gebe ich kleinlaut zu. Jay nickt wieder. ,,Ist ok.", er lacht und drückt mich einmal an sich. Als es klingelt begeben wir uns zurück ins Schulgebäude, und ich suche verzweifelt meinen Saal, in dem ich jetzt Unterricht habe.

Nach dem Unterricht stelle ich fest, das ich heim laufen muss, da ich ja mein Auto nicht da habe. Bryan, der mich ja heute Morgen mit genommen hat, ist nirgendwo zu sehen und so mache ich mich seufzend auf den nach Hause weg. Als ob es nicht genug wäre, dass ich mit der schweren Tasche eine halb-dreiviertel Stunde heim laufen muss, fängt es dann auch noch in Strömen an zu regnen. Ich stelle mich unter ein Dach, in der Hoffnung, dass es bald aufhört, da ich keine Lust habe, dass meine Schulsachen zu einem Brei werden. Plötzlich hält Bryans Wagen vor mir und ich sprinte auf die Beifahrerseite ins warme trockene Auto. ,,Och Philine, jetzt wird das Leder nass!", motzt er mich als erstes an. Ich seufze. ,,Was soll ich deiner Meinung nach jetzt machen?", frage ich gereizt. ,,Dich ausziehen.", lacht er und ich verdrehe die Augen. ,,Wieso hast du nicht gewartet?", fragt mich Bryan, während er los fährt. ,,Hätte ich etwa sollen?", frage ich ihn und er nickt. ,,Ich hatte eine Stunde früher aus, aber ich bin extra zur Schule zurück gefahren, um dich zu holen, da du ja kein Auto da hattest.", ich seufze. ,,Das nächste Mal warte ich auf dich.", sage ich und blicke aus dem Fenster. ,,Möchtest du heim? Oder gehst du noch irgendwo hin?", fragt mich Bryan. Ich zucke mit den Schultern. ,,Ach du ich wollte eigentlich so pitschnass wie ich bin noch zu meinem Lover.", antworte ich sarkastisch, was er nicht zu bemerken scheint. ,,Zu welchen Lover?", harkt er nach. ,,Da gibt's keinen du Idiot das war ein Witz. Wo soll ich denn bitteschön so nass noch hin wollen?" Er ignoriert mich und konzentriert sich auf die Straße. ,,Ach übrigens, Luciana hat mich mal wieder dumm angemacht, vielleicht kannst du ihr erklären, dass zwischen uns nix läuft, sonst reist sie mir noch den Kopf ab.", sage ich lachend, als wir vor unserer Haustür stehen und ich gerade aussteige. Kurz meine ich soetwas wie Schmerz in Bryans Augen aufblitzen zu sehen, aber ich könnte mich auch getäuscht haben. Ich blicke in die Garage und sehe, dass ich allein zu Hause bin. ,,Möchtest du vielleicht noch mit rein kommen? Meine Brüder sind nicht da.", frage ich Bryan. Er zögert, nickt dann aber schließlich. Er parkt sein Auto etwas abseits von unserer Auffahrt, bevor er zu mir zur Haustür geschlendert kommt. Gemeinsam laufen wir in mein Zimmer. Ich schmeiße meine Schultasche auf den Boden und lasse mich auf mein Bett plumpsen. Bryan steht an meiner Kommode und betrachtet meine Fotos und die Pokale, der Boxkämpfe. ,,Du boxst?", fragt er überrascht und blickt mich fragend an. Ich nicke. ,,Siehst süß aus, wenn du so konzentriert bist." Ich lache. ,,Naja ich weiß nicht ob mich meine Gegnerinnen auch süß finden.", Bryan stimmt in mein Lachen mit ein und kommt zu mir aufs Bett. ,,Ich geh mich schnell umziehen. Wenn du möchtest kann ich von meinen Brüdern etwas klauen, dass du anziehen kannst.", sage ich. ,,Die würde nicht mal merken, wenn ihnen hundert Shirts fehlen, sowohl gestopft wie ihr Ankleideraum ist." ,,Aber nur wenn du dann keinen Ärger bekommst.", Bryan lächelt mich an und ich nicke. Ich beschließe von Levy etwas zu holen, da er der Größte von allen ist und seine Sachen Bryan am ehesten passen könnten. Ich öffne vorsichtig seine Tür und tapse in sein Ankleidezimmer. Ich durchwühle seine Jogginghosen, bis ich eine grau schwarze in den Händen halte, die wirklich bequem aussieht und die ganz hinten lag, sodass die Chance, dass es Levy's Lieblingshose ist, gering ist. Ich möchte gerade wieder aus dem Zimmer laufen, als ich Levy's Stimme höre.

Soo das neue Kapitel es ist etwas kürzer geworden aber ich wollte nicht nich länger mit dem Update warten. Das nächste Kapitel wird wieder länger versprochen...ich hoffe es hat euch trotzdem gefallen und ich freue mich natürlich wie immer über Kommis und votes. Ich wünsche euch noch einen schönen Sonntag.

Leg fluffyunicorn.

From hell to paradise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt