38-Autofahrt ins Ungewisse

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Ich höre es klingeln, doch ich bleibe liegen, soll doch jemand anders aufmachen. Sofia neben mir dreht sich genervt stöhnend auf die andere Seite. Ich lasse die Augen zu, da ich einfach zu faul bin meinen Körper irgendwie zu bewegen! Ich höre, wie jemand die Treppe hoch läuft. Dann ist es ruhig und ich falle innerhalb von Sekunden wieder in einen leichten unruhigen Schlaf. Wie viel Uhr ist es eigentlich? Ich habe den Drang nach zu schauen, doch meine Faulheit hält mich davon ab. Ein leises Quietschen ertönt, dass ich nicht einordnen kann und somit ignoriere. Sofia neben mir schnauft wieder ruhig und scheint schon wieder eingeschlafen zu sein. Seufzend drehe ich mich auf die andere Seite, als plötzlich ein riesen Gewicht auf mir landet. Zischend entweicht mir meine komplette Luft. ,,Wer oder was du bist, geh runter!", quieke ich nach Luft schnappend. Durch mein röschelndes nach Luft ringen, rieche ich Bryans Parfum. War ja klar, dass er das ist. ,,Guten Morgen meine Süße." ,,Philine.", keusche ich. ,,Kannst du bitte von mir runter gehen?" Er lacht und rollt sich neben mich, worauf Sofia auf schreit. Und ja dann, dann höre ich das süßeste, was Bryan jemals von sich gegeben hat. ,,Hilfe, wer ist das?", kreischt er, eigentlich viel zu hoch für seine Stimmlage. ,,Pass auf, ich bin ein Monster, ein gleich zerquetschtes Monster.", antwortet Sofia sarkastisch und Bryan rollt sich wieder zu mir auf die Seite. Ich weiche jedoch rechtzeitig aus, sodass ich auf den Boden falle....naja besser, als noch mal von Bryan erdrückt zu werden. ,,Sofia ist da.", bemerke ich lachend und Bryan verzieht das Gesicht. ,,Sorry.", murmelt er an sie gewandt. ,,Also was verschafft uns die Ehre, dich so früh hier zu haben?", fragend ziehe ich die Augenbrauen in die Höhe. Bryan scheint verwirrt. ,,Früh? Hast du schon mal auf die Uhr geschaut?" Ich schüttle langsam den Kopf und werfe einen Blick auf die Uhr. ,,Oh.", bringe ich dümmlich hervor. ,,Ja genau oh.", Bryan verschränkt schnippisch die Arme vor der Brust. Wir haben halb zehn und auf meinem Handy blinken zehn verpasste Anrufe von Bryan auf. ,,Ich wollte eigentlich nicht klingeln, da ich nicht wusste, wer noch alles schläft...aber mir blieb ja nichts anderes übrig." Ich lache und stehe vom Boden auf. ,,Naja so hatte ich wenigstens das Vergnügen, deinen lieben Bruder Sam in Boxershorts und weisem Blümchenshirt zu sehen.", er lacht herzlich und ich muss grinsen. Ja mein Bruder und seine Schlafshirts, das ist ein Ding für sich. Sofia hinter Bryan kichert auch auf. ,,Ich geh dann mal.", merkt sie an und verschwindet schnell im Bad um sich fertig zu machen. Zehn Minuten später steht sie an der Tür und verabschiedet sich mit einer Umarmung von mir. Bryan schaut sie zögernd an, bevor sie ein leises ciao murmelt und verschwinden möchte. Doch Bryan zieht sie zurück und zwingt sie lachend zu einer Umarmung. ,,Ich beiße nicht, jeden falls nicht die beste Freundin meiner Freundin.", Sofia grinst verlegen, bevor sie zu ihrem Auto läuft und davon fährt. ,,Und jetzt Zack Zack.", scheucht mich Bryan und ich springe mich fertig machen. Also fertig machen heist: ,,Gammeldutt, Jogginghose und den Pullover von Bryan, den er mir auf meinen Wunsch hin mit gebracht hat. Ich wasche schnell mein Gesicht und putze Zähne, bevor ich neben Bryan in mein Bett springe. ,,Komm, wir haben keine Zeit hier faul rum zu liegen, wir haben eine lange Fahrt vor uns.", hetzt mich mein Freund weiter. Seufzend stehe ich auf. Als er aus der Zimmertür laufen möchte, ziehe ich ihn leicht zurück. Fragend dreht er sich um und ich küssen ihn. ,,Guten Morgen.", flüstere ich und er lächelt. Danach laufen wir gemeinsam zu seinem Auto und steigen ein. ,,Wo geht's hin?", versuche ich nochmal Informationen aus ihm heraus zu bekommen. Er lacht bloß. Ich ziehe einen Schmollmund und blicke aus dem Fenster. ,,Wie lange fahren wir?" ,,Etwa elf Stunden.", antwortet er und ich reise die Augen auf. ,,Willst du die durchfahren?" Er nickt. ,,Ich kann auch fahren.", schlage ich vor. ,,Nein, ich fahre, du weist nicht woh es lang geht und du solltest dich ausruhen, Babe.", er legt mir die Hand auf den Oberschenkel. ,,Bryan die Straße.", erwidere ich lachend. ,,Ich kann auch mit einer Hand fahren, Prinzessin.", das Prinzessin betont er extra, da ich davor vergessen habe das Babe von ihm zu verbessern. Ich seufze bloß und verbessere ihn aus Trotz nicht, da er genau das erwartet. Er lacht und nimmt seine Hand wieder ans Lenkrad.
,,Bryan, ich habe Hunger.", nörgle ich nach einer halben Stunde. ,,Das habe ich mir schon gedacht, wir halten an der nächsten Raststätte.", er grinst mich schief an und ich drücke ihm schnell einen Kuss auf den Mund. ,,Wann kommt die nächste Raststätte.", frage ich seufzend, als wir nach zehn Minuten immer noch mitten in der Pampa herum fahren. ,,Woher soll ich das denn wissen? Seh ich aus wie eine Landkarte, die allwissend ist?", schmunzelt schüttle ich den Kopf und lasse mich an die Fensterscheibe fallen. Ich schließe die Augen und lausche der leisen Musik, die aus dem Radio kommt. Ich summe die Melodie von 'All of me' mit und Bryan lächelt vor sich hin. Ja und dann nach quälend langsamen eineinhalb Stunden kommen wir endlich an einer kleinen Raststätte an. Bryan steigt auf und öffnet mir vorbildlich die Autotür. ,,Ich kann da doch nicht so rein gehen!", stelle ich fest. Er mustert mich lachend. ,,Du bist wunderschön, egal was du an hast." ,,Komm jetzt tu nicht so, wenn ich im pinken Ganzkörperanzug kommen würde, mit pinken Haaren und Flipflops würdest du mich nicht mehr hübsch finden." ,,Doch natürlich.", er grinst mich sarkastisch an. Ich schlage ihm kopfschüttelnd auf den Oberarm. ,,Mach dir nichts draus, ich habe auch Jogginghosen an.", versucht er mich aufzumuntern....das Problem: Bryan sieht im Gegensatz zu mir wirklich in allem gut aus...selbst in Taucheranzug und Schwimmflossen wäre er noch heiß. Und diese schwarze Jogginghose mit dem engen grauen Shirt und der Lederjacke sieht einfach besser aus wie mein Outfit...ich meine ich habe eine graue viel zu weite Jogginghose mit einem dunkel grauen viel zu weitem Pullover an...und einen Gammeldutt, während Bryans Haare gestylt sind. Ich verschränke die Arme. ,,Ich geh da so nicht rein!" Er seufzt resigniert auf. ,,Willst du etwas anderes aus deinem Koffer?", fragt er ich schüttle den Kopf. Er scheint leicht genervt, aber eher dieses genervt, wo noch süß ist. Und kurzerhand, hat er mich aus dem Auto gehoben, und trägt mich zur Raststätte. ,,Hey!", rufe ich protestierend und strample mit den Beinen. ,,Ja wenn du nicht freiwillig rein gehst, muss ich dich eben zwingen.", lachend betreten wir die Raststätte. Die Leute schauen uns etwas komisch an, aber schlimmer kann es jetzt sowieso nicht mehr werden. Er steuert auf die Kasse zu und bestellt uns jeweils eine Portion Pancakes mit Cappuccino und Donuts....ja pinken Donuts die habe ich ausgesucht! Bryan hatte keine Chance mir diesen Leckerbissen noch auszureden. Wir essen genüsslich und Bryan wirft mir immer wieder lächelnd einen Blick zu. Irgendwie fühle ich mich beobachtet und als ich dann meinen dritten Donut verschlinge und Bryan mir den millionsten Blick zuwirft, bin ich etwas gereizt...gut vielleicht liegt es auch daran, dass heute einfach nicht so mein Tag ist. ,,Was ist?", keife ich. Wieder ein lächelnder Blick von Bryan. ,,Erstens muss ich dich immer wieder anschauen, weil ich so mega glücklich bin, dass du meine Freundin bist und du einfach so hübsch ausschaust, egal wie du angezogen bist..." ,,Danke.", unterbreche ich ihn jetzt doch schmunzelnd und gebe ihm einen Kuss. ,,Aber.." ,,Es gibt ein aber?", enttäuscht lasse ich die Schultern sinken. Er lacht. ,,Ja aber zweitens bewundere ich dich auch immer wieder, wie du es schaffst so viel zu essen ohne zuzunehmen und wie du es schaffst wie ein geborenes Schwein dein Essen zu verschlingen." ,,Man Bryan, du hast die Stimmung zerstört und deine kleine süße Rede von davor zunichte gemacht.", motzte ich ihn an. Und wieder mal bloß ein Lachen von ihm....wie schafft der es, so viel am Stück zu lachen?! Der muss ja mehr Muskeln zum Lachen besitzen, als am Bauch! Weil so viel wie der am lachen und lächeln und schmunzeln und grinsen und was weis ich ist, so viel kann der seinen restlichen Körper gar nicht trainieren! Wir essen fertig und gehen zurück zum Auto. Bryan setzt sich hinters Steuer und fährt weiter. ,,Kannst du mir nicht wenigstens so ein bisschen verraten, was wir machen werde?", versuche ich es noch einmal und wieder schüttelt er bloß den Kopf. Seufzend lehne ich mich ans Fenster und blicke auf die hügelige Landschaft, die an uns vorbei rauscht. Ein leichter Nebel, liegt über der Landschaft und es wird wahrscheinlich ein düsterer kalter Tag. So ein Tag, bei dem man einfach auf der Couch kuscheln, Fernseh schauen und eine heiße Schokolade mit Marshmallows und Sahne möchte. Bryan neben mir dreht die Musik lauter und singt leise mit. Ich muss schon sagen, schlecht singt er nicht. Und ich muss lächeln. Ja Bryan ist einfach perfekt....bei ihm stimmt nicht nur das Aussehen, sondern auch der Charakter..was bei vielen 'Badboys', ja eher nicht der Fall ist. Er ist lieb, fürsorglich, gibt einem aber auch Gegenstrom, um als mal an seine Grenzen zu stoßen, er verstellt sich vor seinen Freundin nicht, zu mindest nicht mehr, er akzeptiert deine Entscheidungen und er gibt sich total viel Mühe alles richtig zu machen. ,,Wie lange fahren wir noch?", frage ich, in der Hoffnung, wenigstens hier rauf eine Antwort zu bekommen. ,,Noch gute neun Stunden.", ich stöhne frustriert auf. ,,Aber dafür wird es dir gefallen." Ich ziehe eine Augenbraue hoch. ,,Woher willst du das wissen?", frage ich, er lacht bloß. Ich blicke auf die Uhr, es ist mittlerweile schon zwölf Uhr. Seufzend lehne ich mich wieder ans Fenster und betrachte Bryan, wie er konzentriert vor sich auf die Straße schaut. Es schleicht sich ein kleines Lächeln auf seine Lippen. ,,Ich bin schon heiß gell." ,,Vorallem bist du eingebildet.", entgegne ich. Die nächsten drei Stunden verbringen wir erzählend oder singend im Auto. Und jetzt sitzen wir wieder in einer Raststätte und essen Pommes mit Burger und ich habe noch einen kleinen Salat. ,,So jetzt sind es nur noch etwa fünfeinhalb Stunden.", bemerkt Bryan lachend. ,,Das heißt, dass wir ja erst um halb neun oder neun ankommen.", er nickt. ,,Aber keine Sorge, Babe, wir haben dann vier Tage vor uns, bevor wir wieder zurück fahren müssen. Wenn du möchtest können wir auf dem Rückweg auch in der Nacht fahren, dann haben wir einen Tag mehr." ,,Immer noch Philine und Nein, dass ist viel zu anstrengend. Außerdem fahre ich auf der Rückfahrt! Du kannst nicht die ganze Zeit fahren und dann auch noch bei Nacht!", protestiere ich. ,,Hey, ich fahre gerne bei Nacht, das macht mir nichts und wenn du dann noch einen Tag bleiben möchtest, fahren wir eben bei Nacht zurück." Er ist ja schon süß, wie er es mir immer recht machen möchte. Ich schüttle dennoch den Kopf. ,,Wie du meinst.", er zuckt mit den Schultern und isst weiter. ,,Ich will noch eine Kaffee, bevor wir fahren.", sage ich an Bryan gewandt, nach dem wir unsere Tabletts weggebracht haben. Er nickt lachend und nimmt meine Hand in seine. Zusammen laufen wir zur Kasse und Bryan bestellt mir einen Vanillecappuccino und für sich einen Milchkaffee. Und außerdem holt er noch zwei Donuts und zwei Blaubeermuffins. Er ist und bleibt der Beste. Ich meine hallo Blaubeermuffins! Ich liebe sie und Bryan hat mir gerade einen gekauft und noch einen mit blauer Schokolade überzogenen Donut. Ich grinse ihn dankend an und wir laufen lachend zurück. Im Auto dreht Bryan wieder die Musik auf und fährt los. Ich packe direkt meinen Muffin aus und beise gierig rein. ,,Gibt mir mal bitte meinen Donut." Ich schüttle den Kopf. ,,Nicht beim Autofahren mein Lieber." Er schaut mich verwundert an. ,,Was?", ich ziehe fragend eine Augenbraue in die Höhe. ,,Erstens hast du mich gerade Lieber genannt und du hasst eigentlich Spitznamen und zweitens, wieso darf ich beim Auto fahren nicht essen?!" Ich lache. ,,Zu dem Lieber äußere ich mich nicht und mit dem Donut, du sollst auf die Straße achten.", er seufzt. Ich schnappe mir seinen Donut und halte ihn ihm unter die Nase, damit er abbeißen kann. Er lächelt und nimmt ein großes Stück. ,,Das geht natürlich auch.", gibt er lachend und mit vollem Mund von sich. ,,Man Bryan! Wie oft noch nicht mit vollem Mund reden!" Und wieder mal bloß ein Lachen von ihm. Kopfschüttelnd halte ich ihm den Donut wieder hin. Und das ganze geht so lange weiter, bis er auch seinen Muffin gegessen hat und erst dann fange ich an meine Sachen fertig zu essen, die neben bei erwähnt einfach nur köstlich sind. ,,Jetzt kann ich nicht mehr.", bemerke ich. Grinsend blicke ich Bryan von der Seite an. ,,Das freut mich, wenn wir dich mal satt bekommen haben." ,,Was soll das denn jetzt heißen?!" ,,Einfach nur, dass ich froh bin, dass du mal keinen Hunger mehr hast." Ich schlage ihm empört auf den Oberarm, Bryan grinst bloß, wie immer und konzentriert sich weiter auf die Straße. Und dann folgen weiter drei Stunden, in denen wir im Auto sitzen und Bryan sich auf die Straße konzentriert. Ich schlafe ein bisschen und erzähle ab und zu mit Bryan. Um sieben Uhr, halten wir wieder, da Bryan seit einer halben Stunde rum meckert, wie sehr er doch auf Toilette muss. Ich habe versucht ihm klar zumachen, dass ich dafür nichts kann, doch das war ihm egal. Er war so hippelig, dass ich Angst hatte, die hinter uns rufen die Polizei, da ein Zickzack schlagendes Auto vor ihnen fährt. Bryan rast förmlich auf die Raststätte und legt eine Vollbremsung hin, bevor er aus dem Auto springt und auf die Toilette rennt. Lachend nehme ich den Autoschlüssel aus dem Zündschloss und steige aus. Mit einem klicken Sperre ich Bryans wertvollen Audi R8 und laufe ebenfalls zu den Toiletten. Als Bryan sich entlastet hat und nicht mehr rum rutscht wie ein Verrückter, laufen wir zur Kasse und holen uns ein Wasser und nochmals einen Kaffee. ,,Möchtest du sonst noch etwas?", Bryan blickt mich an und die Verkäuferin wartet ungeduldig auf der anderen Seite der Theke. Ich schüttle den Kopf und drücke ihm einen Kuss auf die Lippen. Er lächelt, bevor er bezahlt und wir wieder zurück zum Auto schlendern. ,,Ich will noch nicht einsteigen, sonst schläft mein Hintern direkt wieder ein.", nörgle ich am Auto. Bryan lacht laut los und ich blicke ihn giftig an. ,,Das ist nicht lustig." ,,Oh doch." Er nimmt mich in den Arm und ich lehne mich lächelnd an ihn. Mein Freund, mein kleiner Idiot, aber der beste auf der Welt. ,,Dann lass uns kurz eine Runde laufen." ,,Auf der Autobahn?", frage ich empört und er lacht wieder los. ,,Nein einmal um die Raststätte, ein bisschen die Beine vertreten und dann fahren wir die letzten zweieinhalb Stunden durch ok?" Ich nicke und er verschränkt unsere Hände mit einander, bevor er los schlendert. ,,Bist du gespannt?", fragt er schließlich. Empört reise ich den Mund auf. ,,Das machst du doch extra, dass ich nur noch neugieriger werde!" ,,Vielleicht ja, du musst eben Geduld üben." Ich ziehe einen Schmollmund. Nach zehn Minuten stehen wir wieder vor unserem Auto. Bryan gibt mir noch einen Kuss, bevor er mir die Autotür aufhält und ich einstiege. Er lässt sich hinters Steuer plumpsen und fährt los. Nach zwei Stunden fahren wir auf eine wunderschöne Skyline zu.

Hier das Kapitel ich hoffe wie immer es hat euch gefallen

Lg Fluffyunicorn

From hell to paradise Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt