60.Kapitel

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In der ganzen Kirche herrschte eine erdrückende Stille. Die Gäste waren erschüttert über das was sich gerade abgespielt hatte. Mit aufgerissenen Augen starrten sie zur Tür. Einzelne schüttelten verständnislos ihren Kopf, andere sahen wütend aus. Keiner sprach.

Mitten im Gang stand wie verloren Anna. Sie rührte sich nicht. Es war als wäre sie erstarrt. Das einzige Lebenszeichen ihrerseits waren die Tränen in ihren Auge, die sich Träne für Träne an ihrem wunderschönen Gesicht herunterhangelten. Sie sah so aufgelöst und hilflos aus. Ihr Gesicht schrie förmlich "wieso?" stumm zum Himmel und zu allen in der Kirche gewandt. Ihr Blick suchte die Menge erfolglos nach einer Antwort ab. Aber die war ebenso ratlos wie sie.

Ihr Vater stand immer noch neben ihr. Hielt sich aber distanziert. Er sah ebenso verzweifelt aus wie sie. Ich erkannte in seinem Blick seine Unfähigkeit, obwohl er so gerne helfen wollte.

So verstört wie sie war ließ sie sich auf den nackten Marmorboden fallen. Ihr Kleid bauschte sich dabei so wunderschön um sie. Es kam mir für einen Moment so vor als wäre es nur ein Fotoshooting, indem Anna die wunderschöne verlassene Braut spielte.Aber ihre Tränen waren genauso echt wie ihre Gefühle.

Ich konnte gut nachvollziehen wie es ihr in diesem Moment ging. Ich erinnerte mich daran wie es war als ich Marco die Wahrheit gesagt hatte. Er hatte kein Wort gesagt, trotzdem wusste ich das es das gewesen war. Ich hatte danach nie zugelassen zu weinen. Ich hatte mich konsequent in Arbeit gestürzt. Ich hatte nie die Chance ihn endgültig gehen zu lassen. Vielleicht würde ich ihn dann nicht mehr lieben. Vielleicht hätte auch das nichts geändert.

Anna hat das alles nicht verdient. Sie war von Anfang an ehrlich. Sie hat sich immer bemüht. Sie hat ja selbst mich nicht aufgegeben. Das war nie eine Fehlentscheidung. Wir verstanden uns wirklich gut. Ich war sogar ihre Trauzeugin, wegen eines zugegeben schrecklichen Unfalls. Ich hätte ihr dieses Leben wirklich gewünscht. Denn sie hatte alles richtig gemacht.

Trotzdem war sie diejenige, die hier am Boden saß und weinte. Sie war schon völlig verschmiert, sah hilflos auf dem glatten Boden vor sich. Dann hob sie den Kopf und sah mich direkt an.
Was nun?

Beschämt schloss ich meine Augen und lächelte entschuldigend.
Es tut mir leid!

Ich stand auf um ebenfalls den Weg nach draußen zu suchen.

Tadaaa!!!

Okay das wird früher oder später noch bearbeitet und noch genauer erklärt auch natürlich. Aber hier schonmal etwas Futter für euch ;)

Johanna


2 Paar Schuhe (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt