53.Kapitel

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Kaffee? Ja ,ich mag Kaffee. Deshalb steht in meiner Küche eine Kaffeemaschine. Wieso sollte ich also zum Kaffeetrinken rausgehen, mich irgendwo niedersetzen, auf der anderen Seite Lila und ich musste reden. Reden über meinen Ex mit seiner Verlobten.

Es würde der schönste Nachmittag meines Lebens werden.

Aber wieso eigentlich nicht, sie ist kein schlechterer Mensch, nur weil sie bald Marco heiratet.

"Was überlegst du so lange? Sag einfach ja!"

Die klang so euphorisch, dass es fast ansteckend war. Trotzdem war ich noch nicht überzeugt.

"Wenn es kein Nein ist dann ist es ein Ja."

Ich wollte nicht nein sagen. Ich wollte auch nicht ja sagen. Ich wollte einfach schweigen.

Ich sagte also nichts.

"Okay, übermorgen im Café Herz, um drei?", in ihrer Stimme schwang so viel Freude mit, dass sie es irgendwie schaffte, mich dazu zu bringen mich auch etwas darauf zu freuen.

"Ja",murmelte ich leise in den Hörer. Sie wird es schon verstanden haben, dachte ich und legte auf.

Viele sagen man will etwas erst haben, wenn man es nicht haben kann.

Ich konnte Marco eigentlich noch nie haben, zumindest nicht so wie ich wirklich bin oder war oder sein werde. Ich wollte ihn auch nicht schon immer. Trotzdem hatte ich ihn irgendwie und er mich.

Es ist doch eigentlich schon ewig her und der Mensch vergisst doch Dinge, das auch

Sie lächelte viel zu übertrieben. Sie hat lila Haare. Ihre Augen waren viel zu hart geschminkt. Ihre Lippen viel zu rot. Sie war so unpassend.

Was fand er nur an ihr?

Ihr sowieso schon breites lächeln zog sich noch breiter, als ich mich seufzend neben sie niederließ.

Vor ihr stand bereits eine halbvolle Tasse Cappuccino mit einem in der Verpackung wartenden Karamellkeks, den sie niemals auspacken wird.

Sie lehnte sich leicht vor, bevor sie anfing zu reden und sah mir dabei tief in die Augen.

"Gut dass du hier bist."

Ich war etwas überrascht, wollte es mir aber auf keinen Fall anmerken lassen.

"Auch Hallo erst mal.", erwiederte ich nüchtern.

"Na, gut."

Zwischen uns entstand ein unangenehmes Schweigen, dass jeder mit seinen Blicken zu gewinnen versuchte.

Hinter uns hörte man andere Leute ungezwungen vor sich hinplappern. Sie erfüllten den Raum mit Freude, die auch die Stille zwischen uns füllte.

Mein argwöhnischer Blick wurde ihr anscheinend zu viel. Sie verzog ihr Lächeln zu einer undeutbaren Grimase und zischte mich genervt an:

"Lass das!"

"Stört es dich etwa?"

Das hatte gesessen, sie sah aus als würde sie gleich platzen.

"Was ist nur los mit dir??? Du spinnst doch komplett!"

"Wen du ich wärst, würdest du es verstehen."

"Ich könnte Marco niemals hassen."

Ich musste lachen. Ich bekam mich nicht mehr. Und dann musst ich weinen, zuerst noch lachend, irgendwann einfach nur ernst.

Sie sah mich an wie einen Alien. Ich sah sie mindestens genauso entgeistert an.

Meine nächste Reaktion war die Flucht. Ich wollte gehen, rannte zu meinem Auto und bemerkte, dass ich meine Tasche mit den Schlüsseln darin vergessen hatte. Ich musste also wieder ins Café. Doch Lila kam mir zuvor, gewohnt sicher stolzierte sie auf ihren beachtlich hohen Schuhen zu mir hinüber. Sie baute sich vor mir auf. Ich kam mir völlig unterlegen vor. Sie ist so viel besser als, natürlich.

"Du hast Probleme.",murmelte während sie mir meine Tasche reichte.

"Ich weiß, aber hast du mal darüber nachgedacht wieso?"

Heyo hab das gerade noch fertig gemacht, bast scho !

Ja ich hab jetzt Schule.
Juhu:')

Ende
Johanna

2 Paar Schuhe (Marco Reus ff)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt