Die letzte Schulstunde war heute ausgefallen. Deshalb meinte Jonas, mein Zwillingsbruder, wir könnten noch zum Fußballplatz fahren, um ein wenig mit den anderen Jungs zu kicken. Wir hatten Zeit, den Essen gab es sowieso erst später.
Sofort willigte ich ein, als er mir den Vorschlag auf dem Weg zu unseren Fahrrädern machte.
Wir schnappten uns unsere Fahrräder aus dem Fahrradkeller unserer Schule und fuhren eilig los Richtung Fußballplatz.
Dort angekommen stiegen wir von unseren Rädern ab und schlossen sie am Eisengeländer vor dem Platz ab.Zu dieser Zeit war nie jemand auf dem Platz, deshalb hatten wir ein wenig Privatsphäre. Aber vorallem sah es keiner, wenn ich mich mal wieder ungeschickt anstellte.
Jonas nahm seinen Fußball, den er wirklich überall mitnahm -der Typ hatte nicht mehr als Fussball im Kopf-, in seine linke Hand, schmiss ihn in die Luft und kickte ihn mit seinem rechten Fuß hoch in die Luft. Wie ein aufgescheuchtes Huhn lief er mitten auf den Platz, wo der Ball landen würde. Gekonnt stoppte er den Ball mit seiner Brust ab, worauf er nach vorne fiel und Jonas ungehindert zu danteln begann.
Das sah bei ihm so mühelos aus. Dafür beneidete ich ihn wirklich.
Er grinste breit, während er den Ball vor seinen Beinen auf und ab hüpfen ließ.
Kurze Zeit später kamen Jonas Freunde dazu. Wir bildeten einen Kreis und spielten uns weiter den Ball zu. Aber mit leicht veränderten Spielregeln: Wer den Ball den Boden berühren ließ, würde von jedem Mitspieler am Ohr geschnipst. Außer bei mir, immerhin bin ich ein Mädchen. Das fand ich auch gut so. Sie respektierten mich. Aber berücksichtigten trotzdem meine weiblichen Charakterzüge.
Ich liebte dieses Spiel einfach, weil jeder dabei zeigen konnte wie gut er mit dem Ball umgehen konnte. Außerdem möchte ich dieses Spiel deshalb so gerne, weil ich es genauso gut konnte wie die anderen.
Nach 20 Minuten wollten die äJungs nicht mehr, wahrscheinlich weil sie alle schon ganz rote Ohren hatten.
Sie schlugen vor, dass wir den neuen Spielzug üben könnten, den sie gestern im Training geübt hatten. Sie erklärten mir kurz, wie es funktionieren sollte, dann legten wir los. Dani, der Torwart der Mannschaft war, stellte sich ins Tor und versuchte unsere Bälle zu halten. Das gelang ihm auch gut, da die Übung bei uns nicht richtig funktionierte und der Ball eher ins Tor rollte als scharf durch die Luft flog. Nach einer Weile machten wir kurz Pause. Erschöpft ließ ich mich auf den Rasen plumpsen. Ich musste erst mal durchatmen bevor ich weitermachen konnte. Die Jungs waren halt doch viel trainierter als ich.
Ich sah Jonas auf mich zukommen, er streckte mir eine Hand entgegen um mir hochzuhelfen. Er fragte mich ob ich es noch einmal versuchen wollte. Ich sagte zu .Er erklärte mir kurz was ich tun sollte damit es diesmal klappt.
Dann schritten wir zur Tat. Dani machte sich bereit, wir liefen los. Es klappte diesesmal wirklich perfekt. Der Ball landete hinter Dani im Netz.
Mein Bruder kam auf mich zugelaufen und wir klatschten uns ab . Die anderen applaudierten uns.
Jonas war inzwischen zu den anderen gegangen um ihnen zu erklären wie wir das gerade hinbekommen haben. Ich erinnerte mich daran, dass wir bald gehen mussen. Ich hob meinen Arm, um auf meine Armbanduhr zu sehen. Zeit zu gehen.
"Jonas, wir müssen jetzt!": rief ich rüber zu den Jungs.
Jonas nickte mir kurz bestätigend zu. Wir verabschiedeten uns von den Jungs und machten uns auf den Weg nach Hause.
Zuhause stellten wir unsere Fahrräder in die Garage und gingen dann ins Haus.
Wir schlenderten Richtung Küche, wo ein wunderbarer Geruch nach Pfannkuchen in der Luft hing.
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2 Paar Schuhe (Marco Reus ff)
Fanfic"Sei einfach du selbst!" Genau das was ich nicht bin.