Familie

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Marco POV

Die Tür schloss sich hinter ihr und sofort merkte ich wie sie sich immer mehr von mir entfernte. Der kleine Hoffnungsschimmer den ich gefühlt habe als ich sie hier in unserer Küche sah war mit einmal verschwunden. Sie kämpfte mit sich doch sie entschied sich gegen mich und gegen unsere Familie. Wut kochte in mir hoch. Über mich und über die ganze Situation in der ich steckte. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schmiss alles was sich auf dem Küchentisch befand mit einem Wisch auf den Boden samt der Teetasse von Lea die sie immer nahm wenn sie Tee neben der Arbeit oder beim Lesen trank. Mein Herz schmerzte als ich mir vorstellte, dass ich sie nicht mehr so sehen werde. Ich ließ mich auf den Stuhl neben mir fallen und sah das Chaos auf dem Boden. Mein Atem ging schnell. Ich ging durch meine Haare und verharrte eine Weile so bis es an der Tür klingelte. Erst dachte ich, Lea könnte es sich anders überlegt haben doch warum sollte sie klingeln? Deshalb ließ ich es und stand nicht auf. Jedoch klingelte derjenige nach kurzer Zeit Sturm. Ich verdrehte die Augen und drückte meine Hände an die Ohren bis es aufhörte. Langsam stand ich auf und lief durch den Flur weiter ins Wohnzimmer doch so weit sollte ich nicht kommen. Plötzlich hämmerte jemand an die Tür. "Marco! Mach auf. Wir wissen das du da bist!" Ich blieb sofort stehen und drehte mich um. Marcel! Was wollte ausgerechnet er hier? Wieder hämmerte er an die Tür. Zögerlich ging ich zu dieser, öffnete sie und humpelte wieder Richtung Wohnzimmer. "Wo sind deine Krücken?" hörte ich nur hinter mir Robin sagen. Ich bereute es sie rein gelassen zu haben da sie mich jetzt schon nervten. "Marco? Was...?" ich humpelte um den Couchtisch und setzte mich auf die Couch. Mein Blick ging weiterhin starr geradeaus. "...w-was hast du in der Küche gemacht? Wo ist Lea und Liam?" ich ging mir durch die Haare und drückte meine Augen zusammen. "Marco rede do..." "Boar man, sie ist abgehauen. Weg! Sie weiß alles. Und jetzt nervt mich nicht." ich stand auf und lief zum Fenster. Hinter mir war es ruhig und mir konnte es auch recht sein. Ich habe einfach keine Lust zu reden. Bin sowieso hoch konzentriert nicht zusammen zu brechen und in meinem eigenen Mitleid zu versinken. "Marco.." eine Hand lag auf meiner Schulter und zwang mich zu den beiden umzudrehen. "Lasst mich einfach in Ruhe." ich schlug seine Hand von meiner Schulter und sah Robin wütend an. "Was wollt ihr hier? Mir sagen was ich denn wohl für ein Arschloch bin? Das ich Lea nicht verdient habe? Das ich Liam in Gefahr gebracht habe?" Robin und Marcel sahen sich nur an. "Ach egal. Verpisst euch einfach. Ich will allein sein." "Aber.." Nichts aber. Haut ab!" schrie ich beide an die sich sofort in Bewegung setzten. Bevor Marcel den Flur betrat drehte er sich noch einmal zu mir um. "Lea wird eure Ehe nicht aufgeben! Dafür liebt sie dich zu sehr und auch Liam würde das nicht wollen." wir sahen uns an. "Ruf uns an wenn du was brauchst." und er lief weiter. Ich war wieder alleine. Auch vor meinen besten Freunden bin ich ein Arsch. Sie wollten mir nur helfen. Sogar Marcel. Der, dem ich eigentlich in letzter Zeit die kalte Schulter gezeigt habe. Ich war so ein schlechter Mensch. Was ist nur in letzter Zeit mit mir los? Ist der Druck einfach zu groß? Der Stress im Sport und dann auch noch in der Familie? Die Fehlgeburt hatte uns alle den Boden unter den Füßen weggezogen doch ich sollte es nicht darauf schieben. Schon gar nicht auf Lea. Sie hatte gekämpft so gut sie konnte und ich gab ihr noch einen oben drauf. Ich wurde langsam wieder klar im Kopf. Die Wut über ihr schnelles verschwinden ließ nach. Jetzt musste mir nur schnell was einfallen um alles wieder gerade zu biegen.

Lea POV

"Aufstehen du Schlafmütze!" ich öffnete langsam meine verklebten Augen und sah in Anns lächelndes Gesicht. Sie kniete neben mir auf dem Bett und ging mir beruhigend durch die Haare. Ich gähnte, streckte mich stöhnend und legte mich auf die andere Seite. Meine Augen blieben offen und starrte geradeaus. "Nein, so nicht. Komm schon Lea. Mario hat extra für uns Frühstück gemacht." Sie zog an meinem Arm. Doch ich drückte sie weg und schüttelte mit dem Kopf. "Du hast es nicht anders gewollt." Sie bewegte sich hinter mir. Ich hörte ihre nackten Füßen über den Boden tapsen. Sie stand jetzt vor dem zugezogenen Fenster und lächelte bevor sie mit einem Ruck die Gardinen zur Seite zog. "Boar Ann. Was soll das denn? Lass mich doch allein." ich legte meine Hand vor meine Augen um nicht von den Sonnenstrahlen geblendet zu werden. "Nein Lea. Du stehst jetzt auf und gehst mit mir runter. Wir warten alle auf dich. Liam sitzt schon mit Emilia am Tisch. Also komm." als ich Liams Namen hörte machten es klick in meinem Kopf. Schnell drückte ich mich vom Bett ab und stand auf doch die plötzlichen Bewegungen war nicht gut für meinem Körper. Mir wurde für eine kurze Zeit schwarz vor Augen und ich schwankte. Ann hielt mich. "Nicht so schnell, Lea!" ich schloss meine Augen. Als ich merkte, dass es besser wurde öffnete ich meine Augen wieder und sah Ann an. "Danke." Sie lächelte und legte einen Arm um mich. "Lass uns essen."

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt