Ich bin für dich da

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"Nein, das darf nicht passieren." ich lief durch die Wohnung und packte sämtliche Sachen ein. "Lea was machst du da?" Ann sah mich mit Tränen in den Augen an und hielt Liam im Arm. "Ich pack meine Sachen und fahr nach Berlin!" Anns Mund öffnete sich. "Du machst was?" Ich wollte darauf antworten doch es klingelte an der Tür. Robert hob die Hand und ging zur Tür. Er sah durch den Spion und machte die Tür auf. "Lea?" "Marcel?" Marcel kam mit schnellen Schritten ins Schlafzimmer und nahm mich in den Arm. "Ich will nach Berlin." er streichelte meine Hinterkopf. "Ich weiß, deswegen bin ich hier. Ich fahr dich." ich nickte. Packte den Rest in die Tasche und schloss sie. Marcel nahm die Tasche und ging zur Haustür. "Lea, du kannst nicht einfach gehen. Liam." ich zog meine Schuhe an und nahm meine Jacke." Er hat seine Medizin bekommen. Schlafen tut er ja schon. Wir sind morgen zum Frühstück spätestens zurück. " dann sah ich Robert an "Ich möchte, dass ihr hier bleibt und auf die drei aufpasst." er nickte. Ich drehte mich um und lief mit Marcel die Treppen nach unten. Ann sagte noch etwas doch das nahm ich nicht mehr wahr. Ich konzentrierte mich ganz auf Marco.

Als wir auf die Autobahn fuhren liefen die ersten Tränen. Ich konnte sie einfach nicht aufhalten. Marcel sah mich von der Seite an und legte seine Hand auf meine. "Beruhig dich." ich nickte. Es tut einfach so weh ihn so zu sehen. "Sein Traum ist geplatzt Marcel." Es ist still im Auto. Keiner von uns beiden redete bis wir kurz vor Berlin waren. "Denkst du es war eine gute Idee Liam bei Ann und diesem fremden zu lassen?" ich legte meinen Kopf in meine Hände. "Ich weiß es nicht. Wenn wir wieder zurück sind kann ich mir Vorwürfe machen und mir das große gemecker von Ann anhören. Ich will nur zu Marco." Dieses Bild, wie Marco mehrmals auf den Boden geschlagen hatte. Dann sein Gesicht. Schon wenn ich daran denke kommen wir wieder die Tränen. Aber ich musste stark sein. Stark für ihn. Wir kamen gerade am Stadion an. Schnell stieg ich aus dem Auto. Das Spiel müsste schon längst zu Ende sein daher lief ich zum Personaleingang des Olympiastadions. "Sie können hier nicht rein." Ein Security-Mann stand vor mir und verschränkte seine Arme. Ich räusperte um meine Stimme wieder einigermaßen ordentlich wirklichen zu lassen. "Mein Name ist Reus. Ich will zu meinem Mann." "Er wurde bereits ins nahegelegte Krankenhaus geschafft." ich sah zu Marcel zurück der noch am Auto stand und wartete. "Wo ist das?" Als er mir antworten wollte hörte ich meinen Namen rufen. "Mats!" ich fiel ihm um den Hals und schluchzte in seine Halsbeuge. "Wo ist Marco." er legte mir eine Hand auf die Wange und sah mich an. "Wir wollten auch hin. Folgt uns einfach." ich nickte und sah wie Kevin, Schmelle, Roman und Erik das Stadion Verliesen und mich aufmerksam ansahen. Schnell rannte ich zu Marcel und stieg wieder in das Auto. "Wir sollen ihnen folgen." Marcel nickte und wartete bis sich die Autos vor uns in Bewegung setzten. Die Fahrt bis ins Krankenhaus kam mir unendlich lang vor. Als wir endlich da waren rannten wir rein und stellten uns vor der Rezeption an. "Ich möchte zu meinem Mann, Marco Reus." die Schwester sah mich mit großen Augen an. Sie hatte wahrscheinlich nicht mitbekommen, dass er hier ins Krankenhaus verlegt wurde. Schnell tippte sie was in ihren Computer und sagte uns wo wir ihn finden. Wir mussten in den 3. Stock. Die Anspannung im Fahrstuhl war spürbar. Endlich im 3. Stock angekommen liefen wir zu der Tür doch wir wurden von einer Schwester aufgehalten. "Sie können nicht alle da rein." Die Jungs drückten mich nach vorn und ich öffnete die Tür. "...es tut mir leid Herr Reus." ich schloss die Tür hinter mir und trat langsam in das Zimmer. Der Arzt sah mich fragend an und kurze Zeit später erkannte er mich. "Guten Abend Frau Reus." ich nickte ihm zu und sah zu Marco der mich traurig ansah. "Babe, was machst du hier?" Ich umarmte ihn und ich merkte wie meine Schulter nass wurde." Scch..! Ich bin für dich da." Marco schluchzte. "Ich kann nicht mit Morgen." Das hatte ich mir schon irgendwie gedacht. "Es tut mir so leid." ich legte meinen Arm um ihn und versuchte ihn so gut es ging zu beruhigen. Er atmete mehrere Male durch und wischte sich die Tränen aus dem Gesicht. "Bist du alleine hier?" ich schüttelte den Kopf. "Marcel hat mich gefahren. Die anderen Jungs stehen auch draußen." er nickte und drückte seinen Kopf noch einmal an meine Schulter. Ich streichelte seine Haare und sah starr aus dem Fenster. Mein Blick streifte seinen rechten Fuß. Er war eingegipst. Schnell sah ich weg, da sich wieder Tränen in meinen Augen bilden. Es kann einfach nicht sein. Er ist so in guter Form. Warum muss das Leben so ein Arsch sein.

Als sich Marco etwas beruhigt hatte ging ich vor die Tür und sah in so vielen Augen. Die halbe Mannschaft steht vor mir gemeinsam mit Löw und dem Mannschaftsarzt der sich die benötigten Informationen von dem Arzt geben lässt der vor kurzem noch im Zimmer stand. "Und wie gehts ihm?" ich schüttelte den Kopf. "Ihm geht es richtig schlecht." alle nickten. Marcel, Mats und Mario gingen als nächstes ins Zimmer.

Marco POV

Die Tür wurde wieder geöffnet. Schnell wischte ich meine trockenen Tränen von der Wange und sah wer als nächstes ins Zimmer kam. Am liebsten hätte ich Lea nur an meiner Seite. Ich brauchte sie. "Hey Bro." Mario, Mats und Marcel. Ich lächelte knapp. Sie begutachteten mich und sagten wie schon andere vor ihnen das es ihnen leid tat doch das wollte ich nicht mehr hören. "Wo ist Lea?" "Sie ist draußen." sagte Marcel neben mir und sah mich fragend an. "Was dachtest du dir eigentlich dabei die Sache mit Gregor zu verheimlichen?" "Gregor? Ist er wieder draußen?" fragte Mats. Ich beachtete ihn nicht und sah ihn fragend an. "Ich will, dass sie sich keine Gedanken machen muss über irgendwas." Marcel lache auf. "Das hast du ja gut hinbekommen. Sie hat alles bemerkt. Sie hasst es wenn ihr jemand was verheimlicht und das war wirklich jeder." ich schüttelte den Kopf. "Willst du mir jetzt einen Vortrag halten wie ich meine Frau am besten Schützen soll?" er lehnte sich zu mir runter "Sie ist fertig mit den Nerven. Du hast sie nicht im Auto erlebt. Ein Wunder das sie vor dir so stark ist." Die Tür wurde wieder geöffnet und Lea kam herein. Sie merkte sofort die angespannte Stimmung im Raum und sah uns kurz fragend an. "Ich hab dir was zu trinken geholt." Sie kam zu mir und gab mit ein Becher Wasser. Gott sei Dank ich verdurste. Ich lächelte sie an und nahm ihr den Becher ab. "Danke."

"Wie lange musst du hier bleiben?" fragte Mario. Ich zuckte mit den Schultern. "Keine Ahnung." Lea räusperte sich. "Ich hab das mit dem Arzt schon abgeklärt. Wir nehmen dich gleich mit nach Dortmund. Manni kümmert sich dann weiter um dich." Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Jemand klopfte an der Tür und Jogi kam herein. "Wir gehen dann mal." Mario und Mats schlugen mit mir ein und umarmten mich kurz. "Geb dich nicht auf. Versprich uns das." ich nickte und sah ihnen hinter her. Jogi stand genau vor dem Bett und sah mich an. Er ist der nächste dem es leid tat und ich wusste das ich mir das noch viele Male anhören musste.

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt