Phantombild

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"Guten Morgen Frau Reus." Herr Hermann reichte mir seine Hand die ich entgegen nahm. "Guten Morgen. Was verschafft uns die Ehre?" Ich lief zu Marco der mir sofort einen Arm umlegte und mich von der Seite musterte. "Ich wollte mit dem Herrn Reus nur einige Sachen besprechen. Alles in Ordnung bei ihnen? Irgendwelche komischen Geschehnisse?" ich überlegte kurz und schüttelte meinen Kopf. "Das ist gut. Sie wissen, dass Herr Gregor Wirzig aus der geschlossenen Anstalt raus ist?" wieder nickte ich und nahm Marcos Hand. Über das Thema Gregor redete ich nicht gerne. Ich hasse es zutiefst, dass er immer noch Thema Nummer eins in meinem Kopf ist. "Gibt es Neuigkeiten, wo er sich aufhalten soll?" fragte Marco und sah zu dem Beamten der einen Schluck seinen Kaffees trank. "Wir beobachten Ihn zwar seit einer Weile doch er ist vor 2 Tagen spurlos verschwunden. Wir können ihn leider nicht mehr auffinden." ich schluckte und sah auf meine Hände die ich knetete. "Wir glauben, dass er sich Verändert hat. Nicht seelisch sondern körperlich. Das letzte Mal haben wir Ihn vor einem Friseur gesehen." Marco drückte mich mehr an sich und gab mit einen Kuss auf die Schulter. "Sie glauben also, dass er versucht mit einer anderen Identität an Lea ran zukommen." er zuckte mit den Schultern. "Das können wir leider nicht wissen. Wenn Sie, Frau Reus, bis jetzt nichts eigenartiges feststellen konnten ist alles ok. Daher bin ich hier. Ich wollte sie nur noch einmal drauf hinweisen, wenn sie jemanden um sich herum merkwürdig finden, sagen sie ruhig Bescheid. Auch wenn es für sie sinnlos erscheint machen sie es trotzdem." Ich nickte. "Desweiteren haben wir ein Phantombild. Wir glauben, dass er sich wahrscheinlich die Haare gefärbt und geschnitten hat. Daher schauen sie..." Liam schrie aus seinem Zimmer. "Tut mir leid. Ich geh schnell." Beide nickten und sahen auf den Rechner der von dem Beamten hochgefahren wurde. Liam schrie wie am Spieß. Als ich in sein Zimmer kam wurde er leiser und sah mich an. "Na. Bekommst keine Aufmerksamkeit. So alleine im Zimmer." er klatschte in die Hände und drückte sie in den nächsten Moment in sein Gesicht. "Hast du Hunger mein Spatz?" Liam plapperte wieder drauf los. Er brachte mich immer wieder zum lächeln und daher liebe ich ihn auch so übertrieben. Ich windelte ihn schnell und zog ihm seine Sachen an. Wir gingen zusammen in die Küche wo Marco und Herr Hermann sich unterhielten. "...Sie muss sich das selbst anschauen. Das bringt nichts ihr das nicht zu zeigen..." Sie redeten leiser als ich in die Küche kam. Marco lächelte uns an und widmete sich wieder dem Rechner. Ich ging zum Kühlschrank und suchte Liams Frühstück zusammen.  Ich setzte ihn in sein Stuhl und legte alle Sachen für das Frühstück auf den Tisch. "Ich will nicht unhöflich sein aber könnt ihr das bitte wegräumen?" Beide nickten. "Ich wollte sowie so gehen. Hier ist die Kopie." Er gab Marco einen Zettel und nahm seinen Rechner vom Tisch. "Also dann. Rufen Sie mich an wenn sie irgendetwas merken oder sehen." ich nickte und nahm seine Hand. "Auf Wiedersehen." Ich setzte mich neben Liam und beobachtet ihn, wie er sein Toaste aß. "Willst du es dir ansehen?" Ich schüttelte mit dem Kopf. "Lass mich erst mal Liam fertig machen." Er nickte verständnisvoll und legte den Zettel auf die Küchenzeile. "Ich muss los. Marcel holt mich gleich ab." Er blieb vor der Tür stehen und drehte sich zu mir um. "Kannst du mir sagen was mit ihm ist?" Ich atmete laut aus und lehnte mich auf meinem Stuhl zurück. "Ich kann es mir vorstellen weshalb er so gereizt ist." "Gereizt? Er ist total neben der Spur. Völlig in Gedanken. Seit ich wieder da bin ist er wie ausgewechselt." Ich nickte. "Er hat mir gestern was erzählt was wahrscheinlich der Grund sein könnte." Marco runzelte die Stirn. "Aber ich glaub er sollte es dir selbst sagen." Er nickte und humpelte aus der Küche. Ich stand auf, lief rüber zur Küchenzeile und nahm den Teebeutel aus der Tasse. Mein Blick ging auf das Phantombild. Das Gesicht kannte ich aber woher? Plötzlich fällt es mir wieder ein. Die Party, der Kerl an der Bar. Meine Hände zitterten. Ich war nicht mehr in der Lage die Tasse in meinen Händen zu halten und ließ sie fallen. "Lea. Alles ok?" Ich nahm mir das Bild, legte mir eine Hand auf den Mund und sah geschockt darauf. Wieso habe ich ihn nicht erkannt. Seine Augen sind doch aus auffällig. "Lea?" Ich ließ mich auf den Stuhl fallen. Das ist doch nicht möglich. Ein Mensch kann sich nicht ohne weiteres so krass verändern. Ich merkte eine Hand auf meiner Schulter und den Atem von Marco an meinem Nacken. "Was ist los? Du siehst so blass aus" das zitterten wird immer schlimmer. "Das Bild." Marco nahm es mir aus der Hand und sah mich verwirrt an. "Was ist damit?" Meine Augen brannten und die erste Träne bahnte sich den Weg auf meiner Wange. Ich schluckte. "Hast du ihn schon einmal gesehen?" Marco nahm sein Handy aus der Hosentasche und tippte eine Nummer ein. Ich nickte nur und schloss die Augen. "Reus. Können sie noch einmal kommen. Meine Frau erkennt ihn auf dem Bild. ..."

"Sie waren allein?" Ich nickte. Mein Blick blieb die ganze Zeit auf dem Bild hängen. Auf ihn. Auf Gregor. "Es war nicht vernünftig alleine und in ihrem Zustand durch den Club zu laufen. Keiner hätte es bemerkte wenn sie von ihm weggezogen werden oder vielleicht noch schlimmeres." Der Polizist sah zu Marco "Haben sie nicht gesagt, das sie sich um die Sicherheit kümmern?" Er nickte. "Die Security und unsere Freunde waren da." Marco ging sich durch die Haare. "Ich hab sie Marcel anvertraut und er hat sie nicht geschützt." "Marco! Gib ihm nicht die Schuld. Wenn dann habe ich die alleinige Schuld. Außerdem ist doch nichts passierte." Marco lehnte sich über den Tisch und sah mich bedrohlich ernst an. "Aber stell dir vor es wäre was passiert. Er hätte sonst was mit dir machen können und Liam wäre vielleicht ohne seine Mutter aufgewachsen." Diese Vorstellung schmerzte. Ich habe nie darüber nachgedacht welche Konsequenzen es nach sich ziehen würde wenn er mich mal zufassen bekam. Ich legte mein Kopf in beide Hände und schloss die Augen. "Passen sie das nächste Mal besser auf." Ich nickte. Was hab ich mir nur dabei gedacht? Ja ok. Der Alkohol hat diesen Abend gesiegt und ich konnte nicht mehr viel denken. An dem Abend habe ich wirklich zu viel getrunken und hätte Marcel beinahe geküsst. Oh Gott. Was wäre, wenn ich es zugelassen hätte? Wieso bin ich in letzter Zeit so komisch? "Ich geh schon." Ich sah auf. Marco ging in den Flur. "Auch ich werde mich verabschieden. Sie haben meine Nummer." ich stand auf und nahm die Hand des Polizisten entgegen. "Was macht die Polizei hier?" Marcel kam gerade durch die Tür und begrüßte den Beamten. "Reine Sicherheitsmaßnahme. Schönen Tag noch." Die Tür viel ins Schloss. "Warte kurz. Ich komm gleich." sagte Marco in einem merkbaren wütenden und drohender Stimmlage. Ich konnte keine Begrüßung der beiden hören. Nicht einmal ein kurzen Handschlag welche sie immer machten. Ich wischte mir schnell die neuen Tränen aus dem Gesicht und legte meinen Kopf in den Nacken. "Hey. Alles ok?" Er kam zu mir und umarmte mich. Ich schüttelte nur mit dem Kopf und drückte ihn noch mehr am mich."Am Freitag ... auf der Party ..." sagte ich schluchzend, ging zum Tisch und gab ihm das Bild. "... habe ich mit dieser Person geredet." Marcel sah sich das Bild aufmerksam an jedoch konnte ich in seinem Blick erkennen, dass er nicht wusste auf was ich hinaus wollte. "Dieser Kerl... ist Gregor. Der... der mich zu Hause ... zusammen geschlagen hatte." Marcel sah mich mit weit aufgerissenen Augen an. "Nein. Scheiße." Wieder legte er einen Arm um mich und drückte mich wieder an sich. "Seit ihr fertig?" wir drehten uns zu Marco um der uns böse ansah und seine Jacke anzog. Ich ging zu Liam an den Tisch, hob ihn hoch und lief zu Marco. "Mach dir nicht so einen Kopf. Du weißt jetzt wie er aussieht. Versprech mir nur unter Aufsicht durch die Gegend zu laufen."  ich nickte und gab ihm einen Kuss. "Und du passt auch auf deine Mama auf, ja?" "Papp." sagte Liam und zeigte auf Marco. Marcos Augen weiteten sich und drückte ihn. "Sag noch mal Papa." Liam lachte nur und drehte sich zu Marcel um. "Ont" "Das hat sich aber sehr stark nach Onkel angehört." Marcel kam zu uns und streichelte Liams Rücken. Er ging an uns vorbei und öffnete die Tür. "Sei bitte lieb zu ihm. Er macht gerade eine schwere Zeit durch." Marco sah wütend zu mir. "Er kann von Glück reden, dass dir nichts passiert ist. Ich glaub, sonst hätte ich ihn umgebracht." Seine Worte schockierten mich. Er hatte noch nie so über seinen besten Freund geredet. Marco küsste meine Wange und humpelte mit seinen Krücken an Marcel vorbei. Ich winkte Marcel noch einmal zu doch er sah mich nur traurig an und ging Marco hinter her.

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt