Verheimlicht

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"Dein ernst? 2 Wochen?" Marco lehnte sich gegen die Küchenzeile und verschränkte die Arme vor seinem Körper. Wir haben gerade Cathy und Mats verabschiedet und den Jungs unsere Pläne für nächste Woche mitgeteilt. Cathy und ich haben uns entschlossen für 2 Wochen nach München zu fahren und Ann ein bisschen Gesellschaft zu leisten. Leider kam das bei beiden Männern nicht gut an. "Warum sagst du mir das zwischen Tür und Angel und auch noch wenn Mats und Cathy dabei sind?" ich stellte einen Teller in den Geschirrspüler, nahm mir ein Handtuch, trocknete meine Hände und sah ihn stirnrunzelnd an. "Weil ich weiß das es dir nicht passt und du nicht gleich ausflippen wirst wenn die beiden dabei sind." Er lachte leicht auf. "Dein gehässiges lachen kannst du stecken lassen Marco." Er sah mich böse an. "Mats hat es auch nicht so gepasst das seine hochschwangere Freundin mitfährt." ich rollte genervt mit den Augen. "Cathy hatte den Vorschlag gemacht und ich fand ihn super. Da kommt Liam mal raus. Und außerdem kann es dir doch total egal sein weil du doch eh den ganzen Tag nicht da bist. Den einen Tag den du uns versprochen hast bist du trotzdem weggefahren." ich bin total froh Liam schon ins Bett gebracht zu haben damit er nichts von alledem hier mitbekommt. Ich schloss den Geschirrspüler und lief ins Wohnzimmer. "Ich hab mich schon tausendmal bei dir dafür entschuldigt aber es ging nicht anders." ich atmete laut aus und schaltete den Fernseher an. Marco setzte sich neben mich auf die Couch, sah abwesend auf den Bildschirm und legte seinen Arm auf der Rückenlehne. Wir schwiegen uns an wie schon in den letzten paar Tagen. Ich ging mir durch die Haare. "Was ist nur mit uns los Marco? Wir machen uns hier kaputt." immer noch starrte er auf den Bildschirm und nickte "Ich weiß." wir sahen uns an und ich legte meine Hand auf seine die auf meiner Schulter ruhte. "Ich weiß es ist nicht fair dir Liam 2 Wochen zu entziehen aber vielleicht ist es besser. Nicht nur für ihn sondern auch für uns." er nickte schwach. Ich rutschte zu ihm und legte meinen Kopf auf seinen Oberkörper als das Babyfon ansprang. Ich stöhnte und wollte aufstehen. "Warte, ich mach." er nahm mein Kinn und küsste mich.

Am nächsten Morgen wachte ich durch das Babyfon auf. Liam ist zurzeit echt schwierig. Er nörgelt und schreit bei jeden bisschen. Wahrscheinlich war die angenehme Zeit vorbei. Ich sah neben mich wie Marco noch schlief. Seine Haare hingen ihm im Gesicht die ich Ihn leicht zur Seite streichelte. Er stöhnte leicht und ein Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. Langsam stand ich auf und ging ins Kinderzimmer. "Na du Schreihals. Was hast du denn?" Liam verstummte als er mich sah und hebet seine Arme hoch. "Ahja, so ist das also." ich nahm ihn hoch und küsste ihn auf die Stirn. Erst jetzt merkte ich das er etwas warm war. Ich streichelte ihm über den Kopf und nahm mir das Fieberthermometer. Liam sah das Thermometer ängstlich an und lehnte seinen Kopf in meine Halsbeuge. Ich tat so als ob das Thermometer ein Hubschrauber wär und machte die üblichen Geräusche. Ein bezauberndes Lächeln bildete sich auf seinem Gesicht. "Er muss landen, aaachhtuuung." und schon steckte das Thermometer in seinem Ohr. Ich wippte durch das Zimmer bis das Gerät piepte. 38,7 Grad. "Das ist nicht gut." schnell windelte ich Ihn und lief wieder ins Schlafzimmer. Ich legte ihn genau zwischen mich und Marco und deckte uns gemeinsam zu. Liam steckte seine Hand in den Mund und machte lustige Geräusche. Irgendwann begutachtete er Marcos Gesicht und nahm seine Nase in die Hand. Marco lachte auf und öffnete seine Augen. "Was machst du denn hier?" er zog ihn mehr zu sich und kuschelte mit ihm. "Er hat etwas Fieber." Marco sah zu mir und fühlte Liams Stirn. "Das geht schon wieder." ich nickte "Hoffe doch. Ich mach uns Frühstück." In der Küche angekommen, machte ich Bacon und kochte Eier. Marco kam mit Liam auf dem Arm in die Küche und setzte ihn in seinen Stuhl. Ich lehnte an der Küchenzeile und beobachtete beide. Wieder einmal überlegte ich, ob es wirklich eine gute Idee ist 2 Wochen zu Ann zu fahren. Marco wird Liam vermissen. Aber auf der anderen Seite langweile ich mich hier alleine. Marco kam zu mir und umarmte mich. "Was überlegst du?" er küsste mich und nahm Teller aus dem Schrank. "Wegen nächster Woche." er stellte die Teller ab und sah mich an. "Fahr ruhig. Es ist ok. Aber vielleicht nicht gleich 2 Wochen." er legte mir einen Arm um und zog mich zu ihm "Sicher?" er nickte und hauchte mir einen Kuss auf die Stirn. "Ist vielleicht besser. Ich merk es selbst das zwischen uns mehr Anspannung herrscht als sonst." ich sah zu ihm hoch. "Ok. 5 Tage. Mehr nicht." "Ok."

Nach dem Frühstück spielte Marco noch etwas mit Liam und fuhr danach ins Stadion. Heute war das letzte Spiel der Saison im Signal Iduna Park. Auch ich wollte mit Liam hin und war froh, dass das Fieber nach dem Mittagessen weg war. Ich fuhr mit ihm zu meinen Eltern um meine Mutter abzuholen die sich auch das Spiel anschauen wollte. Es war das erste Mal wieder nach Wochen, dass ich wieder im Stadion war. Ich vermied es schon wegen Liam und den Medien. Aber das letzte Spiel in der Saison, in diesem Stadion, lass ich mir nicht entgehen. Schon als wir ankamen zogen wir alle Blicken auf uns. Reporter liefen in unsere Richtung. Ich war froh das Aki daran gedacht hatte einen abgeschirmten Parkplatz für uns und die anderen Familienmitglieder der Spieler einzurichten. Nachdem mir einmal Gregor hier aufgelauert hatte, versuchte ich immer nicht alleine auf dem Parkplatz zu sein. Auch wenn ich weiß, dass er in einer Anstalt ist. Es machte mich nervös und unsicher nicht zu wissen wo er ist und wie lange er sich da aufhalten muss. "Schatz? Kommst du?" meine Mutter stand mit Liam im Arm vor der geöffneten Autotür und sah mich fragend an. Ich nickte nur und stieg aus. Als ich mich umdrehte und sah wie die Reporter versuchten über den Zaun, der mit dunklen Stoff bezogen war, einen Blick auf uns zu erhasche. Ich war froh Liam einen Kapuzenpulli angezogen zu haben der sein Gesicht durch die große Kapuze gut bedeckte. Ich lief ihnen hinter her ins Stadion wo wir schon von Cathy begrüßt werden. "Heute ist wieder viel los." ich nickte "Hab schon bemerkt. Sind sie schon auf dem Rasen?" sie schüttelte den Kopf. "Ok. Ist das ok wenn ich noch einmal runter gehe in die Kabine?" fragte ich meine Mutter die nur mit den Kopf nickte. "Ich geh mit Liam schon mal hoch." Ich lief in die Katakomben des Stadions als Kevin mir schon entgegen kam. "Lealein. Was machst du denn hier?" ich lächelte ihn an. "Hey. Wollte noch einmal zu Marco." er nickte "Er ist aber nicht in der Kabine. Glaube er ist noch beim Mannschaftsarzt." Ich sah ihn stirnrunzelnd an. "Mannschaftsarzt?" Kevin sah mich verwirrt an. "Ähm, ja. Du weißt doch. Sein Fuß." "Ich...ich geh mal zu ihm." mit diesen Worten ließ ich ihn stehen und lief schnell zu der Kabine der Ärzte. Ich klopfte kurz und wartete auf die Antwort ab. Als dieser kam trat ich ein und sah schon den Mannschaftsarzt. "Oh. Lea. Was machst du hier?" ich ging durch die Kabine "Ich wollte eigentlich zu Marco." er räusperte sich. "Ja. Ähm. Er ist hinten. Aber warte ruhig hier. Er kommt wahrscheinlich gleich raus." Er wollte schon wieder in den hinteren Bereich der Kabine gehen doch ich hielt ihm am Arm fest. "Was ist mit Marco?" er sah mir kurz in die Augen. Doch schnell verschwand der Blickkontakt und er sah auf den Boden. "Marco hatte eine kleine Auseinandersetzung auf dem Feld. Ist bei einem versucht auf das Tor zu schießen mit einem anderen Spieler zusammengestoßen. Aber nicht schlimm. Er kann es normal belasten. Wir sind nur..." "Lea?" Marco kam zu uns und sah mich geschockt an. "...nur Vorsichtig. Ich lass euch mal alleine und geh hoch." der Arzt nahm seinen Koffer und ließ uns allein.

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt