Liam! Ich dachte sofort an Liam. Er ist mit ihm gefahren, mal mit mir zusammen und mal mit ihm allein. Wie konnte er dies nur tun? Er hat ihn in Gefahr gebracht. Meine Augen schweifen über die Zeitungen vor mir. Marco hatte Angst wenn ich dies erfuhr das ich ihn verlassen werde. Es war berechtigt. Nicht nur das er mir nicht vertraute und den Kontakt mit Marcel verbietete. Jetzt kommt auch noch das dazu und dies ist keine kleine Sache. Er konnte froh sein das er nur eine halbe Million zahlen musste. Oh Gott. Das ganze Geld. Ich schüttelte den Kopf, nahm mir die Ruhr Nachrichten und las mich durch die Schlagzeilen.
Gefälschter Führerschein? BVB-Star Marco Reus: "Eine große Dummheit"
DORTMUND Ärger für Marco Reus: Der 25-jährige BVB-Akteur muss wegen Fahrens ohne Führerschein satte 540.000 Euro Strafe zahlen. Borussia Dortmund steht hinter seinem Spieler. Allerdings soll ein gefälschter Führerschein im Spiel gewesen sein.
Ich schüttelte nur mit dem Kopf. Wie kann er nur ... ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll? Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück und verschränkte meine Arme vor dem Körper. Wie soll ich hier nur reagieren? Er hat Liam in Gefahr gebracht und schon deswegen musste ich mir gut überlegen was ich machen soll. Was sagen die anderen darüber? 'Borussia Dortmund steht hinter seinem Spieler' Es wusste jeder außer mir. Ich, als seine Ehefrau, hätte es sofort erfahren müssen doch wieder verheimlicht er dies und versteckte sich. Ich will unsere Ehe nicht deswegen zum Scheitern verurteilen doch einfach so hinnehmen kann ich es auch nicht. Ich musste mit ihm in Ruhe darüber reden und er musste ehrlich zu mir sein. Das war die einzige Möglichkeit.
Ich hörte wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Erst jetzt bemerkte ich wie lange ich doch hier saß und über unsere Zukunft dachte. Immer wieder bin ich in das Schlafzimmer gelaufen und habe mir eine Tasche genommen sie doch immer wieder weggelegt. Ich konnte Marco einfach nicht alleine lassen. Nicht jetzt zumindest. Er braucht seine Familie die ihm den Rücken stärkten. "D-Du bist hier." Meine Augen waren geschlossen somit ich nur seine Stimme hörte. Mein Kopf lag in beiden Hände über den Tisch gebeugt. Langsam öffnete ich meine Augen und sah wieder die Zeitungen vor mir. "D-Du hast es ... gelesen und b-bist immer noch hier?" Marco hörte sich schrecklich zerbrechlich an. Ich hatte Angst ihn anzusehen weil ich nicht wusste wie mein Bauchgefühl entscheiden wird. "Lea?" Marcos Hand berührte leicht meine Schulter die ich ihm sofort entzog. "Nicht." Ich stand auf und lief zum Fenster. "L-lass uns reden. Bitte." sagte er hinter mir. Ich schüttelte nur meinem Kopf. "Was hast du dir dabei nur gedacht? Nicht nur das du mir nicht vertraust. D-du bist Jahre lang ohne einem Führerschein gefahren." ich ging mir durch die Haare und drehte mich langsam um. Sofort merkte ich, dass ich ihn nicht in die Augen sehen konnte. Es ging einfach nicht. Auch der drang ihn zu helfen und mit ihm zu reden war mit einmal verschwunden. Ich wollte weg. Egal wohin. Meine Augen brannten durch diese Erkenntnis. Ich will nicht das es nach mehr als nur 2 Jahren den Bach runter ging. Aber ich konnte nicht. Ich musste über alles in Ruhe nachdenken und das konnte ich nur wenn er nicht in meiner Nähe ist. "I-ich kann das nicht?" Marco sah blass aus im Gesicht und seine Augen waren gerötet. Ihm ging es schrecklich so wie mir. Ich wunderte mich schon die ganze Zeit warum ich nicht wie eine Heulsuse in einer Ecke saß und alles aus mir rausschrie. Ich ließ meine Arme sinken und zuckte mit den Schultern. "Ich kann nicht mit dir reden. Ich kann es einfach nicht. Noch nicht. Es... tut mir leid." ich lief an ihm vorbei und ging ins Schlafzimmer. Die Tasche lag bereits auf dem Bett und einige Sachen waren schon darin. Nach nur wenigen Sekunden waren die restlichen Sachen darin verschwunden die ich für eine Auszeit brauchte. Auch ein paar Sachen von Liam packte ich in eine kleine Tasche und ging mit diesen in den Flur. Ich nahm meine Jacke. "D-du ... I-ich dachte wir ... schaffen das" sagte Marco mit zittriger Stimme hinter mir. Ich presste meine Augen zusammen. Dieser Schmerz in meinem Herzen tat fürchterlich weh. Ich konnte ihn einfach nicht beschreiben wie schmerzhaft es war ihn hier alleine mit seinen Problemen zu lassen. Doch ich konnte es einfach nicht. Ich konnte nicht weiter hier sein. Bei ihm. "Ich brauche Zeit Marco. Gib mir die. Ich werde wieder kommen." Ich traute mich über meine Schulter zu sehen doch dies war ein Fehler. Genau in dieser Sekunde kullerten die Tränen auf seiner Wange herunter. Dies versetzte mir einen weiteren Schlag. Meine Augen füllten sich mit Tränen. "W-wie konntest du uns das nur antun, Marco? Was... Hast du einmal an Liam gedacht als er mit dir im Auto saß?" ich hörte Marco hinter mir schluchzen. Mein Herz wollte nicht weg von ihm doch mein Bauchgefühl sagte mir was vollkommen anderes. Ich nahm die Taschen und öffnete die Tür. "Ich werde mich bei dir melden." mit diesen Worten ließ ich ihn einfach stehen und schloss die Tür hinter mir. Schnell lief ich die Treppen herunter, schmiss die Taschen in das Auto und fuhr zu der Familie Reus um Liam abzuholen. Meine Tränen rannten nur so über meine Wange. Die Sicht war verschwommen doch ich wollte nicht länger warten. Ich wollte zu meinem Kind und mit ihm alleine sein.
Als ich Liam abgeholt hatte wussten Manuela und Thomas sofort was los war. Doch sie sagten nicht und übergaben mir Liam schnell. ich fuhr mit ihm schon seit 2 Stunden auf der Autobahn ohne Ziel. Nach weiteren 10 Minuten fuhr ich an eine Raststätte und stieg aus dem Auto. Liam schlief friedlich in seinem Sitz. Er hatte bis jetzt noch nichts mitbekommen. Immer wieder riss ich mich zusammen um nicht vor ihm zu heulen und konzentrierte mich mehr und mehr auf die Straße. Ich war müde. Wo sollte ich mit Liam hin? Mir fiel nur ein Ort ein. Nach weiteren 7 Stunden Fahrt kam ich in München an. Es war kurz nach 1 Uhr und ich hoffte einfach, dass Ann mir die Tür aufmachte. Ich dachte nicht an Emilia die ich mit meinem klingeln wecken konnte. Nach 5 Minuten hatte ich schon fast die Hoffnung verloren doch bevor ich mich wieder umdrehte ging die Beleuchtung im Flur an und Mario stand verschlafen vor mir. Doch als er mich sah wich jede Müdigkeit aus seinem Gesicht. Ich fiel nur noch in seinen Armen und heulte. Ich heulte mich bei ihm aus so wie ich es noch nie bei jemanden getan habe. "Hey Süße." Ann kam zu uns und Mario übergab mich ihr. "L-Liam ist noch im Auto." Mario nickte nur. "Geh du mit ihr rein. Ich hol ihn." Ich lief in Anns Armen durch die Wohnung. Im Wohnzimmer setzten wir uns gemeinsam auf die Couch. "Ich hab die Zeitungen gelesen, Ann. Ich weiß was los ist. Ich weiß endlich was alle bereits vor mir wussten." Ann versuchte mich zu beruhigen. Sie streichelte meinem Arm entlang und hörte mir weiter zu. "Ich habe solche Angst Ann. Ich will nicht das unsere Ehe scheitert nur ... an..." wieder schluchzte ich auf. Meine Gedanken waren voll mit Fragen. Was soll ich tun? Wie soll ich weiter in Marcos Augen schauen? Und die größte Frage, die ich mir stellte war, wie sieht die Zukunft unserer Familie aus. Ich bin hier in München und nicht in Dortmund wo wahrscheinlich Marco vollkommen zusammengebrochen ist und keinen um sich herum hatte. Was war ich nur für eine Frau die ihren Mann einfach alleine ließ und wusste welches Frack er war? Wie konnte ich ihm das antun? Doch dann kamen die Sachen wieder hoch. Die Streits, die Lügengeschichten, das Vertrauen welches nicht mehr da war. Hält dies unsere Liebe aus? Ist unsere Liebe so groß um auch sowas zu schaffen oder haben wir einfach schon zu viel erlebt? Die Angriffe von Gregor und die Fehlgeburt? Schafft es unsere Familie auch hier gemeinsam durch zustehen. Mein Herz wusste keine Antwort darauf und das tat um so mehr weh als alles andere was ich bis jetzt erlebt habe.
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Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-
FanfictionDer Nachfolger von "Der lange Weg einer großen Liebe" Lea und Marco wissen was ihre Liebe alles aushalten kann. Nach ihrer Hochzeit genießen beide ihr Leben mit ihrer eigenen kleinen Familie. Für Lea ist der Alltag immer noch nicht eingeke...