Gemeinsam schaffen wir das!

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Mats und Mario halfen Marco in die Wohnung. Marco wollte seine Krücken nicht benutzen und hatte bis jetzt kein Wort gesagt. Matthias hatte ihn bereits heute gecheckt und einen Verdacht auf das  Sprunggelenk gehabt. Es sollte nicht wieder so schlimm werden wie die Verletzung davor aber er musste wieder von vorn anfangen und diesmal musste er sein Fuß ruhig und erhöht halten. Ich versuchte mich so gut es ging zu konzentrieren und mir alles zu merken was er mir sagte. Doch meine Gedanken schweiften immer wieder ab. Zu Hause machte ich Liam Bettfertig. Lisa hatte sich bereit erklärt für mich und Liam da zu sein. Ich versuchte es ihr auszureden aber sie bestand darauf. Mats und Mario gingen nachdem Sie Marco auf die Couch abgesetzt haben. Sie wollten uns alleine lassen weil sie wussten das er Zeit für sich brauchte. Beim windeln von Liam zitterten meine Hände und Lisa übernahm dies weiter. Ich setzte mich auf meinen Sessel und legte meinen Kopf in meine Hände. "Hey. Das wird schon wieder." Lisa setzte Liam auf den Boden ab. Er kam sofort zu mir und legte seinen Kopf in meinen Schoß. Ich legte ihm eine Hand auf den Rücken. "Das ist die 2. schlimme Verletzung in weniger als einem Monat. Die letzte war echt anstrengend und diese wird es wieder sein. Ich kann das einfach nicht." Lisa hockte sich vor mich und nahm meine Hand. "Sag sowas nicht. Marco brauch dich." ich schüttelte mit dem Kopf und kämpfte gegen meine Tränen an. "Doch Lea. Er ist dein Mann der deine Hilfe brauch. Ihr habt seit er in die Kabine gekommen ist nicht mehr miteinander geredet. Jetzt wird es langsam mal Zeit das du ihm beruhigende Worte sagst." ich sah zu Liam der sich ein Kuscheltier nahm und ihn mir gab. Ich lächelte leicht und nahm es entgegen. "Versuch es Lea." ich nickte und stand zögerlich auf. Liam nahm sofort meine Hand und lief mit mir aus dem Zimmer. Lisa ging als erstes ins Wohnzimmer und setzte sich auf den Hocker. Ich ging langsam mit Liam ihr hinter her. Liam lief sofort zu Marco und sagte etwas zu ihm. Es zerriss mir das Herz als ich das sah. Als ob Liam ihn mit seinen Worten beruhigen wollte. Ich hörte ein leises schniefen von Marco der sich nach vorn beugt und Liam umarmte. Langsam ließ ich mich neben ihn nieder und legte eine Hand auf seine Schultern. Ich sah hilfesuchend zu Lisa die nur nickte und Liam von Marco wegzog. Marco ließ Liam los und sah nur stur geradeaus. Ich atmete noch einmal tief durch und zog ihn zu mir. Ohne weitere Anstrengung lehnte sich Marco an mich. Sein Kopf lag in meiner Halsbeuge und ich streichelte beruhigend seinen Rücken. Lisa nahm Liam hoch da er anfing mit quengeln. "Bleib du ruhig bei Marco. Ich kümmere mich um ihn." Ich nickte nur. Wir saßen eine Weile so da. Irgendwann wurde es unbequem da ich mich nirgends anlehnen konnte. Deswegen küsste ich seine Stirn, drückte ihn etwas von mir weg und rutschte mit ihm im Arm weiter auf die Couch. Marco legte seinen Fuß auf den Couchtisch ab. Er war bandagiert und wurde gekühlt. Erst jetzt viel mir auf, dass es sich wieder um den gleichen Fuß handelt wie bei der letzten Verletzung. Ich sah zu Marco runter der halb auf meiner Brust lag. Seine Wangen waren nass und die Augen geschlossen. Mir tat es in der Seele weh ihn wieder so traurig und verletzt zu sehen. Wieso passierte dies an seinem ersten Deutschland Spiel? "Babe?" ich sah überrascht wieder zu Marco. "Es tut mir leid." mein Blick wurde verwirrter was er bemerkte und gleich drauf antwortete "Ich ... ich hab dir Versprochen vorsichtig zu sein und das hab ich nicht." Ich drückte ihn mehr an mich und schüttelte den Kopf. "Nein...wirklich. Wir hatten Nachspielzeit und so gut wie Gewonnen. Ich ... ich hab mich ... einfach in die Abwehr geschmissen ohne darüber nach zu denken. Es tut mir leid. Wirklich." ich sah ihn lange an. Mein Blick ging abwechselnd von einem zum anderen Auge. "Bitte sag was Lea." Er setzte sich aufrecht hin und nahm meine Hand. "Ich ... weiß nicht." Marco runzelte die Stirn. "Was meinst du damit?" ich sah auf unsere Hände die miteinander verschränkt sind. Lange konnte ich ihn nicht antworten doch nach einer Weile schüttelte ich mit den Kopf, sah ihn an und lächelte gezwungen. "Gemeinsam schaffen wir das." Ich weiß nicht ob dies die Wahrheit war. Aber was ich genau wusste war, dass wir uns zusammen reißen mussten. Wir sind verheiratet und haben ein Kind. Die Zeit wird anstrengend, wieder einmal, aber wir müssen da gemeinsam durch. Marco lächelte knapp und gab mir einen flüchtigen Kuss. Als er dann anstallte machte aufzustehen zog ich an seinem Arm den ich noch gerade so bekam. "Was wird das?" fragte ich ihn. Verwundert sah er mich an. "Ich wollte mir was zu trinken holen! Ist das Verboten?" seine Stimme war ernst doch er lächelte mich an. Ich rutschte an ihm vorbei. "Du legst dich wieder hin. Matthias hat gesagt, dass deine Verletzung nicht so schlimm ist wie die letzte. Trotzdem sollst du erst einmal dich ausruhe damit auch dein Fuß sich wieder erholt." Marcos Mund stand offen. "Aber ich kann doch nicht die ganze Zeit faul rum sitzen. Ich muss wieder gesund werden und mein Fuß stabilisieren." ich schüttelte mit den Kopf. "Du sollst dich 2 Wochen erholen! Danach kann es erst wieder weiter gehen."

Marco war genervt doch er versuchte sich zusammen zureißen. Ob er es für mich oder doch für sich tat konnte ich nicht einschätzen. Ich brachte ihn ins Bett und gab ihm alles was er brauchte. Lisa hatte Liam abgelenkt und ihn sogar ins Bett gebracht. Ich war ihr so dankbar das sie heute Abend doch da war. Leider musste sie morgen schon wieder nach München. "Du kannst ruhig zu ihr gehen. Genieß es das sie da ist." Sagte Marco auf den Bett als ich ihm ein Tablett mit Essen und Trinken brachte. "Nein. Ich bleib bei dir." Er nahm meine Hand und zog mich auf das Bett. "Babe. Ich danke dir wirklich dafür aber ich weiß auch das du selbst erst einmal den Abend verarbeiten musst. Ich brauch sowieso mal Zeit für mich um das alles sacken zu lassen." "Bist du dir sicher?" er nickte wieder und küsste meine Hand. Ich beugte mich zu ihm runter und küsste ihn. "Ich mach auch nicht so lange." "Mach so lange wie du brauchst." zögerlich stand ich auf und ging aus dem Zimmer. "Und? Wie geht’s ihm?" Ich zuckte mit den Schultern. "Ich weiß nicht so recht. Er macht den Anschein als würde er es akzeptieren. So hinnehmen wie es ist." Lisa legte mir Ihren Arm um die Taille und zog mich ins Wohnzimmer. "Was soll er denn sonst machen Lea? Rum heulen oder schreien?" ich ging zum Fenster. "Ja sowas in der Art." Wir redeten noch ein Weile nicht nur über den Abend sondern auch über unsere Zeiten in der Uni. Lisa wusste früher genau wie sie mich ablenken muss und das tat sie bis heute noch sehr gut. Als wir auf die Uhr sahen merkten wir erst wie lange wir geredet hatten. Gegen 2 Uhr Nachts entschlossen wir uns ins Bett zu gehen. Vor dem Gästezimmer umarmten wir uns noch lange bis ich dann auch ins Schlafzimmer ging. Marco lag quer über das ganze Bett. Er kuschelte sogar mit meinem Kissen um wahrscheinlich mir nah zu sein und mein Geruch zu riechen. Ich zog mich schnell aus und legte mich so gut es ging in mein Bett. Die Bewegung des Bettes weckten Marco leicht. Er öffnete seine Augen, lächelte und legte einen Arm um mich. "Ich liebe dich." ich küsste seine Stirn und kuschelte mich mehr an ihn. "Ich dich auch."

Frustration, Ehrgeiz, Rückhalt [Marco Reus FF] -Band 2-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt