Kapitel 32

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Heute habe ich mein Gespräch mit Svenja. Wir wollen darüber reden, wie es mit mir weitergehen soll. Ich trage ein blaues Wollkleid. Zu mehr bin ich noch nicht bereit. Es macht mir doch alles noch mehr zu schaffen, als ich mir selbst eingestehen will.
Nun bin ich auf dem Weg zur Agentur. Als ich durch die Eingangstür trete, fühle ich mich etwas fremd. Wie lange ich doch hier schon nicht mehr war. Ich treffe, während ich zu Svenja's Büro laufe, auf mehrere bekannte Gesichter. Bei Nachfragen über mein Wohlbefinden, antworte ich mit einem künstlichen Lächeln auf den Lippen. Ich taste mich ein bisschen vor und merke aber das Svenja wohl dicht gehalten hat, über meinen Vorfall. Darüber bin ich sehr froh, denn das könnte ich jetzt gar nicht gebrauchen.
Dann habe ich es geschafft und bin angekommen. Zögerlich klopfe ich an. Von innen hört man ein:"Herein!" Ich drücke die Klinke nach unten und trete ein. S:"Hallo Jenny, wie schön dich zu sehen. Wie geht's dir? J:"Hallo, etwas besser, aber wenn ich sagen würde, es wäre wieder alles in Ordnung, wäre das vermutlich gelogen." S:"Ich verstehe. Setz dich doch bitte. Möchtest du etwas trinken?" J:"Vielen Dank. Ja, sehr gern. Ein Glas Wasser bitte, wenn es keine Umstände macht." S:"Ach quatsch."
Ich bewundere immer wieder wie herzlich Svenja mit ihren Mitmenschen umgeht. Sie stellt mir ein Glas Wasser hin und setzt sich mir gegenüber an ihren großen Schreibtisch. S:"So, worüber möchtest du denn gern reden?" J:"Ich denke, dass ist ziemlich offensichtlich." S:"Ja, das ist es. Tut mir leid, dass ich das gefragt habe. Ich möchte mit dir zusammen herraus finden, wie weit du schon wieder bist. Was du möchtest und was für dich gar nicht geht. Ich hätte sowieso, ganz ehrlich gedacht, dass du mir, so bald du aus dem Krankenhaus entlassen wirst, die Kündigung auf den Tisch knallst." J:"So schnell soll es dann auch nicht gehen." S:"Du willst kündigen?" J:"Nein nein, so war das nicht gemeint." S:"Wie gesagt, ich könnte dich wirklich verstehen." J:"Die Kündigung kommt für mich nicht infrage. Ich möchte hier gern weiter arbeiten. Nur in dem Umfang, wie ich es bis jetzt getan habe, wird es in nächster Zeit schwierig für mich werden." S:"Das verlangt auch keiner von dir. Du möchtest also weiter hier arbeiten?" J:"Ja." S:"Okay, das freut mich natürlich. Hast du dir schonmal Gedanken dazu gemacht, wie wir das umsetzen können?" J:"Ja, das habe ich. Ich hätte einen Vorschlag." Aufmerksam sieht sie mich an. J:"Ich will ehrlich sein, vom Vertrauen zu Männern, ist nicht mehr viel übrig. Deswegen werden die privaten Dienste für mich erstmal nicht mehr machbar sein. Nun wollte ich dir vorschlagen bzw. dich darum bitten, mich als Escort Dame weiter arbeiten zu lassen." S:"Du bist zwar, was das angeht, mein bestes Pferd im Stall, aber natürlich werde ich mich darauf einlassen. Zusätzlich würde ich dir noch anbieten, dich in eine andere Agentur zu versetzen." J:"Wow echt? Das ist krass, aber ich würde irgendwie ganz gern hier bleiben." S:"Es wäre für dich sowas wie ein Neuanfang gewesen. Aber wenn du das nicht möchtest, ist das auch in Ordnung." Ich bin gerade total happy, dass das so einfach funktioniert hat. S:"Dann werde ich das gleich mal überall ändern und in der Vergütung tut sich dann auch noch was." J:"Ist das viel, was dann wegfällt?" S:"Nein, das ist recht überschaubar. Musst du dir keine Sorgen drum machen." J:"Gut." S:"Dann lass uns doch nochmal gerade in deinen Kalender schauen." J:"Wann ist denn der nächste Termin?" S:"Schon nächste Woche. Aber das wird für dich noch zu früh sein." J:"Etwas." Mit akribischem Blick gleiten Svenja's Augen über den Bildschirm ihres PC's. S:"Wie wäre es, wenn wir deinen Wiedereinstieg mit dem Termin bei dem Herrn Ehrlich machen würden? Der ist in ein paar Wochen." J:"Um was ging es da nochmal?" S:"Eine private Feier." J:"Ja, ich denke, das sollte klappen." S:"Gut, dann plane ich bis dahin so weit um, dass das alles passt. Bist du so zufrieden?" J:"Damit sollte ich leben können." S:"Das ist doch schonmal was. Dann werd bis dahin weiter fit und dann sehen wir weiter, okay?" J:"Ja, vielen lieben Dank. Wirklich!" S:"Kein Problem, du weißt, du kannst mit mir über sowas reden." J:"Da bin ich sehr dankbar für." Sie strahlt mich mit ihren warmen Augen an. Ich weiß, dass ich großes Glück habe, so ein gutes Verhältnis zu meiner Vorgesetzten zu haben. Zum Abschied umarmen wir uns und ich verlasse ihr Büro mit weniger Last auf meinen Schultern.
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Wie findet ihr Jenny's Entscheidung? Hättet ihr es anders gemacht?

Zimmer 753Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt