Kapitel 53

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Etwas hibbelig mache ich mich von der Firmenfeier auf den Weg zu meiner Bekannten. Mein Kunde war sehr zufrieden mit mir, wie er mir hinterher sagte. Gerade als ich ins Taxi steigen will, klingelt mein Handy. Ich nenne dem Fahrer noch schnell mein Ziel und nehme dann das Gespräch entgegen. J:"Hallo?" S:"Hallo Jenny, ich bin es Svenja." J:"Svenja, wie schön. Ist irgendwas passiert?" S:"Nein, also naja. Ich wollte dir eigentlich nur mal sagen, dass seit einer guten Woche der Herr Ehrlich mehrmals am Tag anruft und nach dir fragt." Chris? J:"Habt ihr ihm nicht gesagt, dass ich den Standort gewechselt habe?" S:"Doch, das habe ich, aber er lässt nicht mit sich reden." J:"Hast du ihm eine Alternative angeboten? Jeanette oder so." S:"Hab ich auch probiert, aber er kooperiert nicht." J:"Mhm, wenn er nicht möchte, dann ist das halt so. Es ist ja nicht so, dass wir keine Auswahl hätten." S:"Ja, ich weiß auch nicht." J:"Glaub mir, der kooperiert noch." Spätestens wenn ich mit ihm geredet habe. S:"Wenn du meinst." Wir halten an meinem genannten Ziel. Ich bezahle und steige aus. J:"Sorry Svenja, aber ich muss jetzt echt auflegen." S:"Okay, ich will dich ja nicht aufhalten. Machs gut!" J:"Du auch Svenja. Wir hören uns." Kaum das ich mein Handy wegstecken kann, kriege ich einen weiteren Anruf. Chris' Name leuchtet auf meinem Bildschirm auf. Na wunderbar... J:"Hey." C:"Hey..." J:"Was soll das?" C:"Was?" J:"Das mit Svenja." C:"Ich kann das erklären." Da bin ich ja mal gespannt. C:"Also, du hast ja mal gesagt, dass du nicht möchtest, dass ich das mit den Terminen persönlich mit dir regele, deshalb mache ich das über die Agentur. Aber dann hat mir deine Chefin diese Svenja gesagt, du wärst nicht mehr im Programm und hat voll rumgemeckert, als ich nur nochmal nachgefragt habe, weil ich dachte, ich hätte mich verhört." J:"Aber es blieb nicht nur bei einem Anruf." C:"Das stimmt. Ich gebe zu, ich habe es immer wieder versucht, um vielleicht nochmal mit jemand anderem zu reden. Aber immer war diese Frau dran." Ich laufe nebenbei und trete ein paar Steine vor meinen Schuhen hin und her. C:"Wie geht es dir? Wo bist du?" Mit einem Mal habe ich das Gefühl, dass die Stimmen um mich herum lauter werden. J:"Mir geht es ganz gut, denke ich. Ich bin momentan in Hamburg." C:"Hamburg? Wow." J:"Joa..." C:"Wann kommst du denn wieder?" Ich schlucke. J:"Chris, ich werde erstmal nicht wieder kommen. Ich wurde versetzt." Ich höre ihn nur ein leises "Nein" flüstern. J:"Es tut mir echt leid. Ich muss jetzt leider auflegen." Keine Antwort. J:"Chris?" C:"Ja?" J:"Hast du mich gehört?" C:"Ja." J:"Na dann." C:"Tschüss." J:"Tschau." Ich atme aus. Oh man...
Während ich weiterlaufe, versuche ich ein kleines Lächeln aufzulegen, doch erst als mir eine ganz spezielle Person entgegen gelaufen kommt, wird aus dem aufgelegten ein richtiges Lächeln. J:"Hey." ?:"Na!" Wir umarmen uns. ?:"Wie findest du es?" J:"Echt beeindruckend." ?:"Dein erstes Mal?" J:"Jap." ?:"Na dann komm." Lächelnd folge ich ihr. Achso, vielleicht sollte ich erstmal sagen, wer sie ist und wo ich überhaupt bin. Ich befinde mich auf der berühmten Reeperbahn.

 Ich befinde mich auf der berühmten Reeperbahn

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Das bezaubernde Wesen trägt den Namen Mandy. Sie arbeitet eigentlich als Putzfrau, tanzt aber nebenher an der Stange, meistens nachts. Sie führt mich in ein augenscheinlich kleines Lokal. Drinnen kommt mir eine ganz schöne Hitze und ein Bild von viel nackter Haut entgegen. M:"Willst du was trinken?" J:"Ja gern!" Der Beat hämmert in meinen Ohren. Mandy winkt mich zu sich und wir setzen uns in eine etwas ruhigere Ecke. M:"Wie geht's dir?" Sie stellt einen Drink vor mich auf den Tisch. J:"Danke. Ich weiß momentan gar nicht so richtig, wie es mir geht." Sie sieht mich fragend an. Ich nehme einen Schluck von der kühlen Flüssigkeit aus meinem Glas. Der Schnaps brennt sich in meinem Hals hinunter und gibt mir irgendwie ein besseres Gefühl. Ich nehme einen weiteren Schluck, bevor ich antworte. J:"Ich wurde versetzt." M:"Shit." J:"Jap, ich finde es jetzt auch noch nicht so prickelnd, aber ich denke, ich muss es einfach als Neuanfang sehen." M:"Neuanfang? Du arbeitest aber immer noch in diesem Luxusschuppen oder?" Ich lache. M:"Was denn? Ist doch so." J:"Ja, da arbeite ich noch." M:"Und wieso dann Neuanfang? Einfach nur so, oder warum?" Ich atme tief ein um meine Antwort hinauszögern. J:"Das ist eine lange Geschichte..." M:"Na dann, ich habe Zeit." Ich versuche zu lächeln. Das war wohl nichts. J:"Okay, ich erzähle es dir. Also da-" ?:"Ahhhhhhh! HILFE!!!!"
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Was ist wohl passiert?

Zimmer 753Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt