Kapitel 34

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Endlich sitze ich im Zug. Svenja hat mich an den Bahnhof gebracht und mir nochmal eine Standpauke gehalten, dass ich mich ja melden soll, wenn irgendwas ist oder es mir nicht gut gehen sollte. Nachdem ich das alles und noch viel mehr versprochen habe, hat sie mich erst in Ruhe gelassen. Klar verstehe ich, dass sie Angst um mich hat, nachdem was mir passiert ist, aber es muss ja auch mal weiter gehen und es kann den anderen Mädels genauso passieren. Ich lehne mich zurück und sehe aus dem Fenster. Die Landschaft schießt an mir vorbei und ich schließe für einen Moment die Augen. Mein Kopf ist so voller Gedanken und auch Fragen. Wie wird das alles wohl sein? Ich muss sagen, ich habe keine Angst, aber doch ein bisschen Respekt vor der ganzen Sache. Wie wird er zum Beispiel reagieren, wenn ich ihm sage, dass ich nicht mit ihm schlafen werde? Ich glaube nicht, dass er ausrasten und mich zwingen würde, aber das generelle Vertrauen zu den männlichen Geschöpfen auf dieser Erde ist sowieso nicht mehr da. Ob sich das irgendwann nochmal ändern wird? Ich glaube nicht.
Stopp! Hör auf. Du musst positiv denken! Es wird alles wieder gut. Nicht so viel denken.
Das muss ich mir immer wieder sagen. Ich checke auf meinem Handy die Uhrzeit. Ein bisschen Zeit habe ich noch. Genug, um noch ein kleines Nickerchen zu machen. Schnell stelle ich mir noch meinen Wecker und begebe mich dann ins Land der Träume, auf die Flucht vor meinen Gedanken.

Zimmer 753Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt