Kapitel 50

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Eine Hand streicht sanft immer und immer wieder über meinen Rücken. Langsam öffnen sich meine Lider. Ganz leise flüstert eine Stimme:"Guten Morgen Jenny, ich bin es Chris." Ein wohliges Brummen entfährt mir. Ich drehe mich vom Bauch auf den Rücken. Er kniet in Jogginghose, T-Shirt und mit verwunschelten Haaren vor der Couch und lächelt mich an. Peinlich berührt lege ich mir meinen Arm übers Gesicht. Er lacht leicht. C:"Hey, kein Grund sich zu verstecken." Er zieht meinen Arm sanft weg. Jetzt lache auch ich. J:"Ich möchte eigentlich gar nicht aufstehen. Der Schlaf hat mir wirklich gut getan." C:"Ich kann auch das Frühstück hier hoch holen und wir frühstücken hier." J:"Nein nein, dass brauchst du nicht. Ich möchte ja nicht, dass sich die anderen unfair behandelt fühlen hier." C:"Also ich denke, die meisten werden schon in der Halle beim Abbau sein. Außer uns ist, denke ich, nur noch Andreas hier." Kurz sehe ich ihn verunsichert an. C:"Ich kann verstehen, wenn du ihn nicht sehen willst, aber wir haben uns gestern nochmal in Ruhe unterhalten und er hat eingesehen, dass sein Verhalten falsch und zu voreilig war." J:"Darum geht es ja eigentlich gar nicht, ich möchte nur nicht, dass er sich blöd vorkommt." Seine sanften braunen Augen sehen mich an. C:"Das wird er nicht. Ich habe ihm die ganze Sache erklärt, aber nicht zu viel verraten." Nachdenklich blicke ich aus dem Fenster. C:"Vertrau mir, er weiß nicht zu viel und auch nichts, wofür du dich schämen müsstest." Kurz streift er mit seiner Hand mein Bein. Meine Augen wandern wieder zu seinen. Schließlich schiebt sein warmer Blick meine Gedanken, zwar nicht komplett weg, dafür aber ganz hinten in meinen Kopf hinein. J:"Na gut." Ein Schmunzeln erscheint auf seinem Mund. C:"Dann mal los." Langsam stehe ich auf und folge ihm die Treppe hinunter in den Wohnbereich.
Dort angekommen, läuft bereits die Kaffemaschine und der Duft von warmen Brötchen erfüllt den Raum. Ich lächle ihn beeindruckt an und kriege ein stolzes Grinsen zurück. J:"Soll ich dir noch irgendwas helfen?" C:"Nein, ich denke nicht. Du kannst dich gern schonmal hinsetzen." J:"Okay." Geschickt gießt er den frischen Kaffee in zwei Tassen und stellt sie auf den Tisch. Ich unschließe eine der Tassen mit meinen Fingern und trinke einen vorsichtigen Schluck von dem heißen Gebräu. Er setzt sich mir gegenüber und zieht eine Augenbraue hoch. C:"Und?" Verdutzt sehe ich ihn an. J:"Was?" C:"Schmeckt der Kaffee?" J:"Ja, er ist echt gut." Jetzt sieht er mich verdutzt an. C:"Komisch, mein Bruder sagt immer, der Kaffee, den ich mache, würde scheußlich schmecken." J:"Das kann ich jetzt nicht sagen." Wir lächeln uns an. C:"Bedien dich. Ich hoffe es schmeckt." Herzhaft greife ich in den Brötchenkorb und wir fangen an zu essen. Es schmeckt wirklich gut...

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