Kapitel 45

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Ich kauere auf dem Boden und zittere. Meine Hände habe ich um meine Beine geschlungen. Stimmen reden durcheinander und ich glaube auch, auf mich ein. Zwei Hände legen sich um mein Gesicht und heben es an. Ich blicke in Svenja's Augen. S:"Jenny, rede mit mir! Ist alles in Ordnung?" Ich schüttle den Kopf. S:"Okay, atme erstmal ganz tief ein und aus." Sie nimmt meine Hände in ihre. Während ich versuche, wieder Herr über meine Atmung zu werden, konzentriere ich mich auf Svenja. Ihr werden Fragen gestellt. "Brauchen Sie einen Krankenwagen?" S:"Nein, keinen Krankenwagen. Jenny, hast du die Nummer von deiner Psychologin?" Ich nicke. S:"Soll ich sie anrufen? Vielleicht kann sie herkommen." Zitternd ziehe ich mein Handy aus der Jackentasche, entsperre es und gehe in die Kontaktliste. Zum Glück werde ich schnell fündig. Ich reiche es Svenja. Sie entfernt sich ein Stück. Mein Blick fällt auf die anderen Personen, die mir aus dem Gerichtssaal gefolgt sind. Ich kriege ratlose oder auch mitleidige Blicke von ein paar Beamten und meiner Anwältin. Schnell sehe ich wieder weg. Dann hebt eine Hand mein Kinn erneut an. S:"Also, ich habe schlechte Nachrichten. Deine Psychologin ist auf Fortbildung. Sie meinte, du hättest einen psychischen Schock. Der soll wohl nicht lange anhalten und geht von selbst wieder weg. Allerdings ist das nächste Problem: Ich habe gleich einen wirklich wichtigen Termin, den ich nicht verschieben kann, aber ich werde dich nicht alleine mit dem Zug zurück fahren lassen. Hast du hier irgendeine Freundin oder jemanden zu dem ich dich bringen kann?" Ich überlege. Mir fällt eigentlich nur eine Person ein. J:"Such in der Kontaktliste mal nach C."

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