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Der Stream ist vorbei. Wir haben ein wenig geredet, gespielt, gegessen. Der Chat war außer sich. Ich habe mich etwas abseits an den Rand der Couch gesetzt und das bunte Treiben vor mir beobachtet.

Wie viel Spaß alle hatten und wie lustig es war mit dem Chat zu interagieren. Nicht nur ein paar Mal ist meine Aufmerksamkeit bei George hängen geblieben. Er wirkte so unbeschwert. Ich hoffe so sehr, dass er das auch mit mir könnte. 

Einige sind schon nach oben in ihre Zimmer gegangen, Eret und Phil räumen das Wohnzimmer noch etwas auf. Ich habe mich wieder in die Küche zurückgezogen und wasche nun das ganze Geschirr per Hand auf. 

Es ist nicht so, dass ich keinen Geschirrspüler hätte. Ich schätze, ich drücke mich einfach nur davor, George oben im Schlafzimmer zu begegnen. Noch kann ich die Zeit ein wenig hinauszögern.

Wil ist auch wieder an meiner Seite und räumt gerade die Reste von dem Essen in den Kühlschrank. Seine Blicke habe ich auch mehr als nur einmal auf mir gespürt, als wir alle zusammengesessen haben.

Ich kann es ihm nicht verübeln, dennoch spüre ich schon genug Druck, auch ohne seine prüfenden Blicke. Nachdem er fertig ist, lehnt er sich an die Küchentheke, neben mir. Eine Weile schweigen wir einfach, während ich weiterhin aufwasche. 

"Clay, wegen vorhin-"

"Wil. Keine Sorge. Ich weiß selbst, dass ich ziemlich in der Klemme stecke. Leider weiß ich noch nicht so richtig, wie ich das Problem lösen kann. Ich werde mir aber was einfallen lassen."

Wir schauen uns kurz an, bevor ich meinen Blick wieder Richtung der Spüle richte. Wil klopft mir einmal auf die Schulter und verabschiedet sich für heute. Kurz bevor er allerdings ganz die Küche verlässt, dreht er sich noch einmal um.

"Wenn du jemanden zum Reden brauchst, scheu dich nicht mich zu fragen."

"Danke Wil."

"Jederzeit Clay."

Dann wird es still. Ich schaue auf und in Richtung des Wohnzimmers, welches jetzt nun in kompletter Dunkelheit liegt. Es müssen nun alle ins Bett gegangen sein. Ausgezeichnet. Da habe ich endlich einmal ein bisschen Zeit für meine Gedanken und mich. 

Ich versuche sie zu ordnen, doch ich lande immer wieder bei Georges Gesicht vor meinem inneren Auge.  Ich sollte mich echt mehr zusammenreißen.

"Clay?"

Erschrocken drehe ich mich um und lasse fasst den Teller fallen, den ich in der einen Hand festhalte. Es muss schon etwas Zeit vergangen sein, denn George steht in seinen Schlafsachen in der Tür. Seine Haare stehen in alle Richtungen ab, er muss also schon geschlafen haben.

"Hey, was ist los George?"

Ich lege den Teller auf das Gitter zu den anderen und lasse das Wasser aus der Spüle. Irgendwie habe ich es in meinem Delirium geschafft, das ganze Geschirr aufzuwaschen. Danach trockne ich mir meine Hände an dem Küchenhandtuch ab und drehe mich wieder zu George. 

"Es ist schon spät. Ich bin aufgewacht und du warst nicht da. Deshalb bin ich dich suchen gekommen."

"Hier bin ich. Ich habe noch ein wenig aufgewaschen, doch ich komme gleich mit hoch."

Doch nicht wie ich eigentlich erwartet habe, geht George wieder nach oben in unser Schlafzimmer, sondern bleibt hier in der Küche stehen. Ich lege das Handtuch zur Seite und gehe langsam auf ihn zu.

"Alles in Ordnung George?"

"Ja, es ist nur... Ach, vergiss es. Gehen wir schlafen."

Bevor er sich allerdings aus dem Staub machen kann und die Treppe nach oben flüchtet, kann ich ihn noch an seinen Arm fassen. Also bleibt er stehen, jedoch mit gesenktem Kopf. Er schaut mich nicht an.

DreamnotfoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt