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Ich kann einfach nicht schlafen. Ich weiß nicht einmal richtig, warum ich es diesmal nicht kann. Doch leider ist es schon seit Tagen so ein Problem, welches ich habe. 

Nachdem die Jungs nun endlich bei mir eingezogen sind, habe ich gedacht die Alpträume und die schlaflosen Nächte würden nun endlich der Vergangenheit angehören. Doch da habe ich mich wohl geirrt. 

Noch nicht einmal Patches kann mich beruhigen. Normalerweise liegt sie einfach neben mir und schnurrt vor sich hin. Dabei beruhige ich mich meisten und schlafe dann auch wieder ein, doch heute funktioniert es irgendwie nicht so wie ich das gerne hätte. 

Dennoch fahre ich mit meiner Hand ihren schmalen Körper auf und ab. Irgendwann streckt sie sich, steht auf und legt sich genau auf meine Brust. Nachdem sie es sich bequem gemacht hat, schläft sie in sekundenschnelle wieder ein. Ich bin echt neidisch auf sie. 

Es ist auch noch mitten in der Nacht. Durch meine mit Vorhängen behangenen Fenster scheint ein wenig Mondlicht hindurch. Es ist eine klare wolkenlose Nacht. Die Sterne sind gut zu sehen. 

Wir haben diese Chance auch genutzt und saßen alle drei noch recht lange draußen im Garten und haben in den Himmel geschaut. Nie hätte ich gedacht, dass wir drei Idioten mal etwas so banales wie in die Sterne schauen, machen können. Doch genau das ist passiert und es war perfekt. 

Es ist echt wunderschön die beiden endlich hier zu haben. Sap habe ich so sehr vermisst in den letzten Jahren. Als er vor ein paar Monaten als Erster von den beiden bei mir eingezogen ist, haben wir erst einmal viel Zeit miteinander verbracht. 

Klar tun wir das immer noch, dennoch nicht mehr so intensiv wie vor ein paar Monaten. Jetzt fühlt es sich aber an, als wäre nie ein Davor gewesen. Als hätten wir schon immer zusammen gelebt. Jeder hat seinen eigenen Rhythmus entwickelt, dennoch sind wir aufeinander abgestimmt. 

Bei George ist es allerdings ein wenig anders. Wir haben uns noch nie in RL gesehen und George kannte mein Gesicht auch noch nicht. Auch wenn viele annehmen, dass er es kennt, gab es nie so eine Situation, in dem ich es ihm gezeigt habe. Es kam einfach nie dazu und keiner von uns beiden empfand es als komisch. 

Doch als ich George nun vom Flughafen abgeholt habe, musste ich doch etwas schlucken. Nun war er endlich hier und ich kann ihn endlich im Arm halten. Ich habe so lange auf diesen Moment gewartet. 

Es war besser als ich es mir je vorstellen konnte. Er ist so unglaublich klein, doch ich konnte mich mit Sap schon gut daran gewöhnen. Er schlang seine Arme sofort um meine Mitte und ich meine um seine Schultern. Etwas was mir auch sofort auffiel, war das er gut roch.

Seinen Geruch habe ich seit diesem Tag nun permanent in meiner Nase. Das war einer der besten Tage überhaupt. Meine Gefühle spielen verrückt, wenn ich daran zurückdenke.

Das Zusammenleben gestaltet sich so einfach. Als hätten wir nie etwas anderes gemacht. So unterschiedlicher als sonst ist es auch nicht. Wir haben davor schon jeden Tag mehrere Stunden miteinander gesprochen. Dass das alles jetzt nun in RL stattfindet, ist die einzige Änderung.

Jeder von uns hat sein eigenes Zimmer und auch seinen eigenen Bereich, wo er aufnehmen und zocken kann. Am Anfang und am Ende des Tages kommen wir meist in der Küche zusammen und essen gemeinsam. 

Mit diesen Gedanken schweife ich wieder ins Hier und Jetzt zurück. Normalerweise kann ich irgendwann einfach einschlafen, besonders wenn ich so müde bin wie jetzt. Doch es will diesmal nicht klappen.

Also schiebe ich Patches vorsichtig von meiner Brust, stehe auf und wanke langsam zur Tür. Das Haus ist still, alle schlafen. Alle außer mir. 

Ich taste mich in der Dunkelheit vor zur Treppe und verschwinde dann in der Küche. Dort hole ich mir ein Glas Wasser, welches ich sofort austrinke. Während ich in der Küche stehe und aus dem Fenster schaue, hadere ich mit mir, ob ich jetzt nach oben in mein Büro gehe und ein wenig arbeite oder ob ich einfach wieder ins Bett gehe. 

DreamnotfoundWo Geschichten leben. Entdecke jetzt