Dreamnotfound

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Trigger Warnung: Mental Health Problems, Selbstverletzendes Verhalten, Blut

Wenn du selbst Probleme mit selbstverletzenden Verhalten hast, würde ich dir raten, diesen OS nicht zu lesen.

Du bist nicht allein. Du stehst das durch. Es gibt Hilfe. 0800/1110111 0800/1110222

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Endlich.

Genau das, was ich gerade gebraucht habe. Die rote Flüssigkeit fließt an meinen Armen hinab. Eine Weile sitze ich einfach nur da und schaue dabei zu, wie meine Arme langsam taub werden. 

Kurz bevor ich allerdings völlig das Bewusstsein verliere, spüle ich schnell den Schnitt aus und klebe ihn mit ein paar Heftpflaster zu. Gerade noch mal gut gegangen. Meine Klingen schmeiße ich einfach wieder in den Badezimmerschrank. Bis zum nächsten Mal.

Langsam bekomme ich wieder ein Gefühl in meinen Handgelenken. 

Ich säubere das Bad, nachdem es jetzt aussieht als wäre hier ein Mord begangen worden und taumle dann in mein Schlafzimmer. 

Ich lasse mich aufs Bett fallen und kuschle mich in meine Decken und Kissen ein. Eine wenig mehr Schlaf werde ich brauchen. 

Morgen hole ich George vom Flughafen ab. Wir haben es endlich gewagt und haben einen Termin vereinbart, an dem wir uns zum ersten Mal treffen wollen.

Ich freue mich natürlich riesig ihn endlich bei mir zu haben und unser erstes Treffen in RL zu haben. Doch ich habe auch Angst.

Angst, dass George es herausfindet. Was soll ich machen, wenn er herausfindet, dass ich mich ritze? Er wird mich hassen. Er wird mich ekelig finden. Unsere Freundschaft wird ruiniert sein.

Doch darüber darf ich mir jetzt keine Sorgen machen. Ich muss schlafen.

Fünfzehn Stunden später stehe ich am Flughafen und halte Ausschau nach George. Sein Flugzeug ist vor einer halben Stunde gelandet. Er müsste jeden Moment mit seinem Koffer durch die Türen kommen.

Da es das erste Mal sein wird, das wir uns in RL sehen, habe ich extra meinen Merch angezogen. So kann er mich besser unter der Menge von Menschen ausfindig machen. 

Es denken immer noch so viele, dass George nicht weiß wie ich aussehe, doch das stimmt nicht. Wir haben schon vor Jahren damit angefangen uns Fotos zu schicken. Auch bei unseren privaten Discord-Anrufen habe ich meine Kamera an.

George weiß also ganz genau wie ich aussehe.

"Clay?"

Da ist er. Ich drehe mich in die Richtung, aus der ich die Stimme gehört habe und da steht er mir gegenüber. Es ist, als würde die Welt stehen bleiben. 

Langsam kommt er auf mich zugelaufen, den Koffer in der einen und seinen Rucksack in der anderen Hand.

Ungefähr einen Meter vor mir lässt er beides fallen und springt mir praktisch in die Arme. Ich kann ihn gerade so noch auffangen und versuche selbst noch mein Gleichgewicht zu halten, ohne umzufallen.

"Hi George."

Ich wusste doch, dass George um einiges kleiner ist als ich, doch ihn jetzt vor mir zu haben, überrascht es mich schon. Er wirkt so klein und zerbrechlich. 

Eine Weile stehen wir so da, George auf meinen Armen, eng an mich gedrückt.

Langsam lässt er mich dann aber doch los und weicht mit einem Rotschimmer auf den Wangen zurück. Es ist ihm jetzt anscheinend doch ein wenig peinlich. Süß.