Auf Umwegen und zahlreiche Sackgassen später, fand ich tatsächlich Owens Siedlung, wodurch ich dann auch endlich sein Haus finden konnte. Oder wohl eher seinen rostenden Truck, denn ohne diesem, wäre ich rigoros an dem alten Häuschen vorbeigefahren.
Es war viel später als gehofft und ich betete wirklich, dass ich nie zu spät war, wofür auch immer ich hätte herkommen sollen.
Ich parkte neben Owens Wagen und rutschte langsam vom Sitz ins Freie. Der Duft nach Katzen hing unverkennbar in der Luft. So stark und penetrant, dass ich mich wunderte, warum mir das letztes Mal nicht aufgefallen war.
Wahrscheinlich weil ich gute zehn Minuten vorher noch ohnmächtig war.Ein sommerlich frischer Abendwind pfiff durch die Straße und während andere das vielleicht als angenehm empfunden hätten, legte ich nur bibbern meine Arme fester um meinen Körper. Mit schnellen Schritten ging ich auf die Haustür zu, wo ich beinahe verzweifelt nach einer Klingel suchte, ehe ich einfach zaghaft gegen das Holz der Tür klopfte.
Hoffentlich würde Owen mich so hören.
Da der Rotschopf einen Moment später die Tür aufriss und mir einen genervten Blick zuschmiss, atmete ich erleichtert aus.
Das war ein typischer Owenblick, der mir bei weitem lieber war, als diese ernsten, die er mir nun schon mehrmals zugeworfen hatte."Ich hätte nicht gedacht, dass du so spät kommst.", murrte er und öffnete die Tür weiter damit ich eintreten konnte.
"Es war nicht so einfach an meinen Geschwistern vorbeizukommen.", antwortete ich leise, weil ich selber wusste, dass ich spät war.
Owen schüttelte nur augenrollend den Kopf und ging vor mir her in sein Zimmer, wo er gleich auf mein Bett deutete.
"Zieh den Pullover aus und leg dich in mein Bett. Du kannst dich auch zudecken, wenn dir kalt ist." Er machte eine gelangweilte Handbewegung in Richtung Bett und überrascht riss ich die Augen auf.Warum sollte ich meinen Pullover ausziehen? Ich trug nichts darunter, ich würde also oben ohne in seinem Bett liegen.
Augenblicklich schoss mir das Blut in die Wangen und ich wusste, dass mein Gesicht bald eine Tomate gleichen würde."Ich... uhm... trage nichts darunter.", antwortete ich etwas durch den Wind von seiner Aufforderung und zupfte zur Verdeutlichung am Stoff des Pullovers.
Owen rollte daraufhin nur mit den Augen.
"Ich schau dir schon nichts weg.", murrte er, öffnete jedoch seinen Kleiderschrank und zog einen Pullover heraus.
"Hier." Er warf ihn mir zu und verdeutlichte mir mit einem Blick, dass ich endlich tun sollte, was er gesagt hatte."Warum sollte ich herkommen?", fragte ich, während ich mir etwas geniert den Pullover vom Kopf zog und schnellstmöglich in Owens schlüpfte.
Der Rotschopf zuckte jedoch nur mit den Schultern und deutete abermals auf sein Bett.
Zögerlich ließ ich mich auf der weichen Matratze nieder. Irgendwie fühlte ich mich schon unwohl, wenn ich hier so auf seinem Bett saß."Zudecken.", orderte Owen.
Ich schluckte verwirrt, sagte jedoch nichts dazu, sondern zog die in einen dunkelroten Bettbezug gepackte Decke über meine Beine."Beantwortest du mir dann zumindest meine Fragen?", murmelte ich tatsächlich etwas genervt davon, dass ich herkommen musste, ohne triftigen Grund.
Owen sah mir kurz entgegen, nickte dann langsam und schmiss sich mir gegenüber auf einen Sessel, der unter seinem Gewicht hörbar quietschte.
"Was willst du wissen?", fragte er gelangweilt und richtete seinen Blick auf sein Handy. Ein breites, glückliches Lächeln schlich sich für einen kurzen Moment auf seine Lippen, ehe er kurz überschwänglich tippte.
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Jägersmann ✓
Lupi mannariFortsetzung zu Degradierung - vom Beta zum Omega.❗️ Die Jagdtrophäen, die in ekelhaft großer Anzahl an den Wänden hingen, und dem Raum eine schaurige Atmosphäre verpassten, lösten einen gewissen Ekel in mir aus. "Mein Vater ist Jäger in fünfter Gene...