Bernard und Nathan hatten sich in Erens leeres Schlafzimmer verzogen, Hudson schlief weiterhin bei Papa Bett, während Anne stillschweigend die ohnehin saubere Küche putzte, um sich wahrscheinlich ein wenig abzulenken.
Dad saß mit Papa in seinen Armen auf dem Sofa und wiegte seinen schwangeren Gefährten in seinen Armen sanft hin und her, während ich mich an Owen drückte, der tief und fest schlief und dabei leise schnarchte.
Kai und seine Mutter waren vor einer Stunde gegangen. Wir hatten auf die schnelle eine Art Plan ausgearbeitet, in dem Kai und seine Mutter irgendwie versuchen an Informationen zu kommen. Ich hoffte einfach nur innig, dass meinem Gefährten nichts passierte, wobei Kais Mutter mir vor ihrer Verabschiedung mehrmals versichert hatte, dass sie keine Interesse an Kai sondern an mir hatten, wodurch mein Gefährte nicht in Gefahr war.
Ich machte mir dennoch Sorgen.„Daddy", murmelte ich leise und beobachtete meinen Vater, der etwas verzögert von seinem Gefährten aufsah. „Hast du das ernst gemeint? Wolltest du wirklich keine Kinder?"
Seine Worte schwirrten mir penetrant durch den Kopf und obwohl ich wusste, wie sehr er uns liebte, konnte ich mich daraufhin irgendwie nicht ganz verlassen.
Dad sah mir einige Augenblicke stumm entgegen und seufzte dann leise.
„Du weißt, dass ihr nicht geplant wart, oder? Zumindest nicht so früh?", fragte er mit matter Stimme. Er brachte auch dringend Schlaf, aber offenbar verbrachte er seine Zeit lieber damit seinem schlafenden Gefährten zuzusehen.Ich gab ein zustimmendes Brummen von mir.
„Ich bin mir ehrlich gesagt immer noch sicher, dass ihr damals sogar gleich bei unserem ersten Mal entstanden seid." Ein kleines, müdes Lächeln legte sich für einen Moment auf seine Lippen, ehe es abrupt verblasste.
„Ich hatte meinen Wolf nie wirklich im Griff, erst mit Finn habe ich gelernt ihn ein wenig zu kontrollieren. Ich hatte immer Angst davor ein schlechter Vater zu werden, weil ich meinen Bruder und selbst meinen Gefährten verletzt hatte, weil ich mich meinen Wolf nicht kontrollieren konnte. Ich wollte nicht, dass mir das auch mit euch passiert." Er stockte kurz. „Und... und ich hatte Angst, dass ihr eure Wölfe genauso wenig kontrollieren könnt. Ich habe meinen Wolf immer als Bestie gesehen und wollte nie, dass euch das selbe widerfährt wie mir." Er seufzte angestrengt und senkte den Blick auf Papa, der seelenruhig in seinen Armen schlief und dabei mollig in einer Decke eingewickelt war.„Als mein Wolf dann gestorben ist, war ich irgendwie erleichtert. Immerhin kann ich jetzt niemandem und vor allem euch nicht mehr solche Verletzungen zufügen."
Er begann Papa sanft durch die Haare zu streichen. Dieser seufzte dabei im Schlaf leise auf und kuschelte sich fest an Dads Brust.
„Freust du dich auf das Baby?", fragte ich vorsichtig und zog die Decke, die über Owen und mir lag, fester um mich. Der Katzenwandler war zwar warm, aber kalt war mir trotzdem.
Dad nickte. „So sehr", hing er leise an und senkte seine Lippen auf Papa Schopf um ihn dort zu küssen.
„Aber jetzt habe ich Angst, dass sie das auch geerbt hat", flüsterte er und drückte Papa wie ein Kuscheltier fest gegen seine Brust und verbarg sein Gesicht in dessen Haaren.
Meinen starken Vater so kaputt zu sehen, machte mich völlig fertig. Unruhig begann ich auf meiner Unterlippe zu kauen und schmiegte mich an Owens Brust. Ich spürte sein Herz klopfen, das einen Ticken schneller klopfte, als unser Wolfsherz, und seine ruhige, gleichmäßige Atmung. Ich beneidete ihn dafür, dass er so seelenruhig sein konnte.
„Kriegt ihr das zwischen euch wieder hin?", wimmerte ich, während ich meine Eltern beobachtete und wie liebevoll und sehnsüchtig Dad Papa musterte.
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Jägersmann ✓
WerewolfFortsetzung zu Degradierung - vom Beta zum Omega.❗️ Die Jagdtrophäen, die in ekelhaft großer Anzahl an den Wänden hingen, und dem Raum eine schaurige Atmosphäre verpassten, lösten einen gewissen Ekel in mir aus. "Mein Vater ist Jäger in fünfter Gene...