13 - Belauscht

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Owen mit seinem Gefährten zu sehen, die Vertrautheit und Liebe, die deutlich zwischen ihnen zu sehen war, hatte mich die gesamte Autofahrt über beschäftigt. Ich musste dringend mit Austin sprechen und würde bei meinem nächsten Treffen mit Owen nichts unversucht lassen um irgendwie mit Austin in Kontakt zu kommen. Vielleicht würde Owen mich zum Skatepark begleiten, dann hätte ich eine Möglichkeit Austin zu treffen ohne ihm allein gegenüber zu stehen. Denn ehrlich gesagt hatte ich schon Respekt vor Austin und nach unserem letzten, etwas unglücklichen Zusammentreffen, wollte ich ihm wirklich nicht alleine begegnen. 

Josie versuchte mich in Dauerschleife über meinen Abend auszuquetschen und stellte einige viel zu persönliche und körperliche Fragen, die ich nicht einmal beantworten wollen würde, wenn etwas passiert wäre.
Aber da nichts passiert war, konnte ich auch nichts beantworten. 

Vielleicht sollte Josie Owen und vor allem Phili auch mal kennenlernen, dann würde sie vielleicht aufhören mir damit in den Ohren zu hängen. 

"Mensch, Cosmo.", murmelte sie verzweifelt. "Du riechst extrem nach ihm und trägst wieder seine Klamotten. Am Rücksitz liegt nochmal ein Pullover von ihm. Wie lange willst du noch versuchen mir weiß zu machen, dass er nicht dein Gefährte ist?" Sie seufzte. "Du weißt, dass ich es unseren Eltern oder Hudson nicht erzählen werden, wenn du ehrlich zu mir bist, oder? Das weißt du, oder?"

Ich nickte und parkte endlich in unserer Einfahrt ein. "Ich weiß, dass du es niemanden erzählen würdest.", bestätigte ich ihr und rutschte aus dem Auto, ehe sie nochmal nachbohren konnte.

"Hudson wird durch die Decke gehen, wenn du so nach dem Kater riechst.", ließ Josie mich wissen, während sie ihre Einkäufe aus dem Kofferraum holte. Ich nickte nur.

Ich wusste nicht so ganz, wie ich es Hudson verständlich machen sollte, dass Owen nur um mein Wohl besorgt war. Noch weniger wusste ich, wie ich meiner Familie von den Jägern erzählen sollte. Wobei zweiteres bei weitem wichtiger war als Owen gut dastehen zu lassen. Ich musste meine Familie dringend beschützen und das ging am besten darin, dass sie überhaupt erst einmal wussten, was los war.

Wahrscheinlich würde ich zu aller erst mit Hudson sprechen und dann mit ihm gemeinsam das Gespräch mit Dad suchen, damit wir dann einen Plan ausfertigen können. Irgendwas müssen wir tun, denn so war es auf kurz oder lang einfach viel zu gefährlich. 

"Worüber denkst du so angestrengt nach?", fragte Josie als sie die Haustür aufsperrte und sie mir offenhielt, ich jedoch erst einige Augenblicke später reagierte.
Da ich nicht wusste, was ich sagen sollte, zuckte ich nur mit den Schultern und folgte meiner Schwester ins Haus. 

"Vermisst du dein Kätzchen schon?", schmunzelte sie und warf mir im nächsten Moment einen mitleidigen Blick zu. Sie wusste wohl am aller besten wissen, wie es ist seinen Gefährten zu vermissen. Gerade jetzt, wo Ian wieder krank war und Eren deswegen mehr Zeit bei dem Omega verbrachte, der es für seine Genesung dringend benötigte seinen Gefährten bei sich zu haben. Für Josie musste es schwer sein in solchen Zeiten bei weitem weniger Aufmerksamkeit von Eren zu bekommen, der zwar immer noch versuchte die Waage zu halten, aber dabei keinen großen Spielraum hatte. 

"Dad und Hudson sich noch gar nicht zurück.", schmunzelte sie und zwinkerte mir zu. Sie wusste, dass das für mich ein großes Glück war, so musste ich mich gegenüber Hudson zumindest nicht rechtfertigen, warum ich krank das Haus verlassen hatte. 

Im Flur trafen wir auf Eren, der gerade aus Ians Zimmer kam. Als er uns erblickte, begann er zu lächeln, begrüßte uns freundlich und zog Josie dann in eine feste Umarmung, die meine Schwester mit einem hörbaren Glucksen erwiderte. Sie kuschelte sich fest an Eren, der sanft über ihre Haare strich, ehe sie ihre Lippen zu einem liebevollen Kuss verbanden. 

Jägersmann ✓Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt