„Was ist passiert?", murmelte Hudson leise und versuchte sich aufzusetzen, doch er zischte angestrengt auf, fasste sich mit der Hand an die Stirn und sackte zurück in die Sofakissen.
„Langsam", murrte Owen gleich, der noch immer neben Hudson unter der Decke lag und meinen Bruder, der zwar keine Anstalten machte sich noch einmal aufzusetzen, an der Brust hinunter in die Polster drückte. Hudson blinzelte angestrengt, hatte offenbar Schwierigkeiten damit Owen zu fokussieren und presste die Augen dann wieder fest zusammen.
Dad kam sofort an unsere Seite und ließ die anderen damit mitten im Gespräch am Tisch sitzen und schob mich vorsichtig von der Sofakante weg, damit er sich neben seinen Sohn setzten konnte.
„Hudson, geht es dir gut?", fragte Dad besorgt und drückte seinen Handrücken gegen die Stirn seines Sohnes um die Temperatur zu messen. „Du hast leichtes Fieber", bemerkte Dad und zog daraufhin die Decke höher, damit Hudsons nackte Brust ganz bedeckt war. Dass Owen bei ihm unter der Decke lag, schien auch Dad nicht zu stören oder gar weiter zu interessieren.
„Was–", keuchte Hudson und versuchte abermals sich aufzusetzen, doch Owen, dessen Hand noch immer auf seiner Brust lag, drückte ihn weiterhin aufs Sofa.
„Junge, du musst mir zuhören", sprach Dad mit durchdringender Stimme und legte die Hände an Hudsons Wangen, damit sein Sohn sich wirklich auf ihn konzentrierte. Hudson öffnete daraufhin erneut angestrengt die Augen. „Ist das schon öfter passiert?"
Dad versuchte gefasst und rational zu denken, aber man spürte deutlich, wie groß seine Sorge um seinen Sohn war und die Angst um Josie steckte ihm ebenso deutlich in den Knochen.
„Nein..." Hudson presste für einen Augenblick seine Augen fest zusammen, nur um sie einen Moment später wieder zu öffnen. „Das ist noch nie passiert. Was... was war das?", fragte er und sah aus großen, fragenden Augen zu Dad auf.
Für einen Moment konnte man Erleichterung in Dads Gesichtszügen sehen.„Ruh dich aus Hudson. Ich erkläre es dir, wenn du wieder bei Kräften bist. Am besten schläfst du ein wenig." Dad deutete Owen mit einer Kopfbewegung an von Hudson weg zu gehen, was das Kater nur sichtbar widerwillig tat. „Bernard!", orderte Dad und half seinem Sohn in eine sitzende Position. „Bernard bringt dich zu Papa ins Bett. Bitte schlaf ein wenig." Dads beinahe flehender Tonfall gefiel mir überhaupt nicht und auch Owen warf mir einen irritierten Blick zu. Dass Hudson nicht einmal widersprach, sondern einfach nur nickte, überraschte mich dann beinahe noch mehr.
„Ich hole ihm Unterwäsche", murrte Owen und erhob sich vom Sofa, während Bernard zu uns trat und Hudson mitsamt der Decke im Brautstil auf die Arme nahm.
Ein leises, warnendes Knurren kam daraufhin von Hudson. Der Alpha fand es natürlich nicht prickelnd wie ein Omega getragen zu werden, aber zu mehr als diesem Knurren hatte er offenbar keine Energie, denn im nächsten Moment lehnte er seine Stirn gegen Bernards Schulter und ließ sich ohne weiterem Protest aus dem Wohnzimmer tragen. Einen Augenblick später kam auch Owen wieder die Treppe hinunter und folgte den Beiden ins Schlafzimmer meiner Eltern.
Ian folgte ihnen ebenfalls.
Dad sah seinem ältesten Sohn einen Moment hinterher, ehe er sich leise räusperte und sich wieder an den Tisch zu den anderen setzten, die ihr Gespräch deswegen nicht unterbrochen hatte.
Das Gespräch verlief tatsächlich überraschend zivilisiert. Kais Mutter antwortete auf sämtliche Fragen, führte verschiedene Sachverhalte genau auf und sträubte sich kein einziges Mal. Das erfreute auch Eren, der mittlerweile schon deutlich ruhiger geworden war und nicht wegen jeder Kleinigkeit durch die Decke ging.
Als Dad sich mit einem leisen Seufzen wieder an den Tisch setzte und auch Kai mich an der Hand mit sich zog und sich neben Nathan niederließ, ehe er mich auf seinen Schoß zog, räusperte Kais Mutter sich und zog damit sämtliche Aufmerksamkeit auf sich.
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Jägersmann ✓
WerewolfFortsetzung zu Degradierung - vom Beta zum Omega.❗️ Die Jagdtrophäen, die in ekelhaft großer Anzahl an den Wänden hingen, und dem Raum eine schaurige Atmosphäre verpassten, lösten einen gewissen Ekel in mir aus. "Mein Vater ist Jäger in fünfter Gene...