30 - Zufrieden

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Ich konnte mir mein Grinsen den Weg über nach Hause nicht verkneifen. Dad warf mir durch den Rückspiegel immer wieder einen Blick zu, der keineswegs negativ war. Er hatte ein kleines Lächeln auf den Lippen und wirkte entspannt. Entspannter als ich ihn die letzten Tage erlebt hatte. 

Es freute mich so ungemein, dass Kai einen guten Eindruck bei Dad hinterlassen hatte und Dad ihn offenbar von Anfang an recht mochte. Andernfalls wäre nur unnötiges Drama aufgekommen, so wie die letzte Zeit mit Ian, Josie und Eren. Hoffentlich würde Dad nicht auch auf die Idee kommen mir irgendetwas zu verbieten, denn - Spoiler Alert - ich würde mich nicht daran halten. Ich wünschte mir schon so lange endlich meinen Gefährten zu finden, dann würde ich mir von Dad sicher nicht die Chance nehmen lassen mich von ihm markieren zu lassen, wenn ich ihn jetzt schon endlich gefunden hatte. 

Hach, Kai. Allein der Gedanke an ihn ließ mein Lächeln noch breiter werden. 

Anne dagegen ging es nicht so gut. Eine plötzliche Übelkeit hatte sie eingeholt, wodurch sie nun zusammengekauert auf dem Beifahrersitz saß und kaum erwarten konnte bis wir endlich zuhause waren.
Dad lieferte die Blondine vor ihrem Haus aus und gemeinsam trugen wir noch die Einkäufe hinein, während Anne bereits auf der Toilette verschwunden war. 

Wir riefen noch ein "Tschüss", ehe wir das Haus verließen und die restlichen Meter bis zu unserer Einfahrt fuhren. Mit der Tüte meines Gefährten fest in den Händen folgte ich Dad ins Haus, der erst einen Moment seinen Schlüssel herauskamen musste, bevor er aufsperren konnte. 

Doch kaum war die Tür aus dem Schloss gesprungen und Dad wollte einen Schritt hineinmachen, blieb er wie erfroren in seiner Bewegungen stehen und bevor ich realisieren konnte, was gerade passierte, drückte mein Vater mir die Hand vor die Augen, sodass ich nichts sehen konnte. 

Das bedeutete jedoch nicht, dass mein Gehör abgeschaltet war, denn im nächsten Moment hörte ich synchrones, beinahe animalisches Stöhnen. Der Duft nach Sex stieg mir unverkennbar in die Nase und automatischen ließen mich die männlichen Pheromone zusammenzucken. 

"AN DIESEM TISCH ESSEN MEINE KINDER!", rief Dad plötzlich laut, aber hörbar erheitert aus. Ich konnte sein Grinsen praktisch auf seinen Lippen sehen. "Wenn ich auch nur einen Tropfen finde, seid ihr dran!", drohte er diesmal wirklich lachend und als ich Bernards halbes Lachen, halbes Stöhnen hörte, erkannte ich auch deutlichen seinen Duft zwischen dem Sex-Geruch und starkem Schweiß erkennen. 

"Wir warten draußen. Beeilt euch", lachte Dad und zog mich, ohne die Hand von meinen Augen zu nehmen, wieder zur Haustür hinaus. 

"Bernard und Nathan?", fragte ich schmunzelnd, als er mir mein Sehvermögen wieder zurückgab. Dad grinste übers ganze Gesicht, ein Anblick, den man in letzter Zeit viel zu selten gesehen hatte. 

"Offenbar hat Nathan sein Problem mit Bernards Geschlecht überwunden", grinste Dad und ließ sich auf die Bank vor unserem Haus fallen und klopfte neben sich, damit ich mich zu ihm setzte. 
Da ich sowieso nichts anderes tun konnte, weil ich nicht durch die Küche laufen wollte, wo Nathan und Bernard gerade sonst was taten, setzte ich mich zu ihm und platzierte die Bücher sicher auf meinem Schoß. 

"Da hat mein drittes Kind auch seinen Gefährten gefunden", sprach Dad nachdem kurz etwas Ruhe zwischen uns gekommen war. 

Ich nickte nur lächelnd. Endlich. 
Und dann auch noch einen so perfekten wie Kai. Womit hatte ich das verdient. 

Mein Lächeln wurde wieder breiter, als ich mir unweigerlich Kais Lächeln vorgestellt hatte. 

"Ein netter Junge. Lade ihn doch demnächst mal zu uns ein", schlug Dad vor und ich nickte sofort. Das würde ich sehr gerne machen. Papa musste ihn auch unbedingt kennenlernen und Hudson erst. 

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