23 - Sonst

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"Mate-Fieber?" Hudson war der erste, der reagierte.

"Er hat seinen Gefährten gefunden?", fragte Dad und ich hörte wie er näher an mich herantrat. "Liebling, warum hast du nichts gesagt?"

Ich antwortete nicht, war schlichtweg nicht in der Lage dazu und presste mich stattdessen fester an Owen, der mir wieder beruhigend durch die Haare strich.

"Was kann man dagegen tun?", fragte Hudson alarmiert und küsste erneut meinen Schopf. Ich wusste, dass er gerade vor Sorge zergehen musste und so wie ich ihn kannte, machte er sich gerade extreme Vorwürfe, obwohl er nichts für irgendwas konnte.

Genau deswegen löste ich mich auch von Owen und presste mich im nächsten Moment an die breite Brust meines Bruders, der gleich fest seine Arme um mich legte und erneut meinen Kopf küsste.

"Dagegen kann man nichts tun. Sein Gefährte muss in seine Nähe... Wer ist es?", fragte Dad und sah wohl Owen auffordernd an, denn der Katzenwandler brummte nur unwissend.

"Das wissen wir nicht. Cosmo hat ihn nur gerochen und bis jetzt haben wir noch niemanden gefunden, der so riecht.", erklärte Owen und ich war gerade wirklich froh, dass er da war, damit ich nicht reden musste.
Ich würde gerade wohl kein Wort herausbringen.

"Wie riecht?", fragt Bernard.

Automatisch rief ich mir seinen Duft wieder in Erinnerung und ein zufriedenes Summen war kurzzeitig zwischen meinen Schluchzern zu hören.
"Kiefer und Honig.", wisperte ich gegen Hudsons Körper und drückte mein Gesicht schluchzend gegen seine Brust.

"Kiefer und Honig.", wiederholte mein Bruder, der mich anscheinend verstanden hatte und küsste meinen Kopf erneut.
Er wollte mich damit etwas beruhigen, meine Tränen stoppen, aber gerade hatte ich das Gefühl als könnte nichts auf dieser Welt meine Gefühle bändigen.

"Spatz, es tut mir so leid." Papas Stimme zitterte und seine Hand, die er zögerlich auf meine Schulter legte, blieb nicht ruhig liegen, weil sein Körper so bebte. Er trat nah an mich heran, küsste meinen Hinterkopf und legte seine Arme, so gut es mit Hudsons um mich ging, um meinen Körper und presste sich an meinen Rücken. "Ich wollte dich nicht so anfahren. Ich... ich... Es tut mir so leid.", flüsterte er und ich wusste, dass er nah an den Tränen war.

Ich konnte nichts sagen und nicht reagieren, aber ich hoffte, dass Dad ihn in den Arm nehmen würde, damit er sich etwas beruhigen konnte. Ich wusste, dass er es nicht böse gemeint hatte und ich war selber Schuld, immerhin hatte er schon immer sehr extrem reagiert, wenn man mit Schuhen durchs Haus lief beziehungsweise absichtlich etwas dreckig machte, was sauber war. Ich hätte damit rechnen müssen.

"Danach hat Austin letztens gerochen.", knurrte Hudson plötzlich. "Das heißt, du musst ihn kennen!"

"Ich weiß. Das hat mir Cosmo schon gesagt, aber in meinem Rudel ist niemand, der so riecht. Glaub mir. Ich habe lange gesucht.", knurrte Owen, der in Hudsons anklagender Tonlage spürbar einen Angriff sah.

Hudson schnaubte. "Und das soll ich dir glauben?!", knurrte mein Bruder und drückte mich automatisch fester an seinen Körper. Sein Feindseligkeit gegenüber Owen stresste mich nur noch mehr und drängte weitere Tränen über meine Wangen.
Die beiden sollten sich vertragen und nicht zoffen.

"Was du glaubst und was nicht, ist ganz deine Sache.", erwiderte Owen mit seinem typischen gelangweilten Tonfall und schnaubte hörbar. Die Angriffslust deutlich hörbar.

"Hudson!", ging Dad im selben Moment mit forschen Ton dazwischen.
Er hatte Papa nicht zu sich gezogen. Er stand immer noch ein Stück weg, während Papa sich an meiner Umarmung mit Hudson beteiligte.

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