Ich stieß dem Katzenwandler unsanft in die Seite.
„Nicht in den Bauch", zischte der Blonde und fuhr mehr verärgert als panisch aus seinem Schlaf und strich sich erst durch Gesicht, bevor er mir wütend entgegen blinzelte. Ich konnte die recht frischen Tränenspuren auf seinen Wangen sehen, die er sich jedoch schnell wegwischte. Seine Augen waren dennoch deutlich gerötet.„Ich habe eine Idee", murmelte ich leise, ignorierte sein Geschimpfe und lehnte mich weiter in seine Richtung. „Kai weiß, wo das Rudel liegt. Vielleicht lassen sie Hudson gehen, wenn sie wissen, dass es mich gibt."
„Ganz clevere Idee, Cosmo." Austin rollte mit den Augen und zog seine Decke höher. „Die Lachen sich ins Fäustchen, wenn ein weiteres Kind von Eliah bei ihnen vor der Tür steht." Er gähnte und wollte sich wegdrehen. Für ihn war das Gespräch beendet, aber für mich noch lange nicht. Auch, wenn sein Einwurf tatsächlich berechtigt und nachvollziehbar war.
Ich durfte mich nicht so schnell abschrecken lassen. „Bitte, Austin. Wir müssen etwas unternehmen. Ich werde noch verrückt, wenn ich länger hier sitze und warte."Der Kater öffnete ein Auge und sah mir prüfend entgegen, ehe er seufzend beide Augen öffnete.
„Wie hast du dir das vorgestellt?", fragte er und gähnte erneut, setzte sich jedoch diesmal auf. Seine Bettdecke zog der dabei fest um seinen Körper und verschwand dabei beinahe darin. Nur sein Kopf war gerade so zu sehen.„Du, ich und Kai fahren da hin und..." Ich zögerte. Ja und dann? „Und sagen „Hi, ich bin Cosmo. Bitte gebt mir meinen Bruder". Klingt ja erfolgsversprechend." Der Kater rollte wieder mit den Augen.
Wie ich das mittlerweile hasste. Owen tat das auch für sein Leben gerne.
„Selbst wenn, dann wissen wir wenigstens, wie es ihm geht. Außerdem können wir dann Insiderinformationen an Dads Rudel geben, damit sie uns zur Hilfe kommen." Ich war selber viel zu überzeugt von diesem Plan und redete mir gerade wahrscheinlich einfach nur ein, dass es so simpel war. Da ich jedoch nicht einfach nur zusehen konnte, wie meine Familie immer weiter auseinander brach, musste ich die Dinge selber in die Hand nehmen.
Dafür war Austin umso weniger begeistert.„Und du denkst, dass sie uns helfen werden?" Er hob skeptisch eine Augenbraue.
„Ja", kam es energisch von mir. Es war Dads Rudel, er war ihr Alpha und nun war es Hudson. Es lag im Interesse des Rudels seinen Alpha zu beschützen und zu retten. Warum also sollten sie uns nicht helfen?
Außerdem kannten sie nun schon Ian, wodurch die Geschichte deutlich glaubwürdiger wurde und nicht nur etwas dahergeredetes. Jim kannte uns noch dazu auch noch. Er würde Eliahs Kinder nie einfach so im Stich lassen, egal, was das restliche Rudel dazu sagte. Darüber war ich mir sicher.
Austin seufzte und schüttelte dann den Kopf. Jedoch war sein Kopfschütteln nicht an mich gerichtet, denn nur einen Moment später stimmte er mir leise zu. „Gut, von mir aus." Er richtete sich etwas weiter auf. „Aber Owen bleibt hier." Er hob drohend den Finger und sah mir ernst entgegen.
Owen war von Anfang an nicht Teil meines Plans. Es war immer nur Austin, Kai und ich gedacht. Owen musste sich um Phili kümmern. Deshalb stimmte ich dem Katzenwandler auch gleich zu.
„Wann willst du los?" Er gähnte erneut und klopfte dann vorbereitend auf sein Kopfkissen, um sich gleich wieder hinlegen zu können. Doch daraus würde nichts werden. Ich wollte so schnell wie möglich los. Ich musste nur noch Kai wecken und überzeugen. Das dürfte sich hoffentlich nicht als allzu schwer herausstellen.
„Ich wecke jetzt Kai und dann fahren wir", ließ ich Austin deswegen wissen, was dem Kater ein Gesicht wie sieben Tage Regenwetter bescherte. Er war mir einen ‚Willst du mich verarschen'-Blick zu und rutschte dann mit einem Ächzen unter der Bettdecke hervor. „Ich sitze hinten", murrte er unbegeistert. „Da kann ich wenigstens weiterschlafen", fügte er leise hinzu und begann seine Klamotten in seine Sporttasche, die er dabei hatte, zusammenzuwerfen.
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Jägersmann ✓
WerewolfFortsetzung zu Degradierung - vom Beta zum Omega.❗️ Die Jagdtrophäen, die in ekelhaft großer Anzahl an den Wänden hingen, und dem Raum eine schaurige Atmosphäre verpassten, lösten einen gewissen Ekel in mir aus. "Mein Vater ist Jäger in fünfter Gene...