Prolog

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Früher, vor hunderten von Jahren, waren wir eine Einheit. Eine Einheit, die miteinander lebte, sich liebte und akzeptierte. Jeden von ihnen, ob Mensch, Werwolf oder auch Hexe. Es war egal, wer du warst oder wer du sein wolltest. Sie waren glücklich. Tanzten und feierten zusammen. Sie lebten ihr Leben so, wie es ihnen immer vorherbestimmt wurde.
Doch die Menschen wurden selbstsüchtig. Sie hassten die übernatürlichen Kräfte; hassten sie dafür, schnell, besser und kräftiger zu sein. Die Menschen machten Jagd auf sie, wollten sie ihrer selbst berauben, um die Stärksten in der Rangliste zu werden. Sie wollten Macht, sie wollten alles...
Krieg, so verheerend, dass tausende starben. Unschuldige Menschen, die das Zusammenleben mit ihren Geliebten vermissten. Zerrissene Familien, getrennte Liebende, verwaiste Kinder. Ein kalter Schleier legte sich über die sonst so lebensfrohe Welt.
Die Werwölfe und Hexen schlossen mit den Menschen einen Packt, um den elendigen Krieg mit all seinen Opfern zu beenden. Sie versprachen den Menschen, ihnen nie wieder zu nahe zu kommen und sich von jedweder Zivilisation abzuschotten. Von da an lebten sie tief in den Bergen, einsam und unauffindbar.
Doch nicht jeder wollte sich an diesen Pakt halten. Es gab Abtrünnige, die ihren Anführern - ihren Alphas - nicht gehorchen wollten. So brach der zweite und wohl letzte Krieg für eine lange, lange Zeit aus. Weitere starben, viele verloren ihre Familien und noch mehr waren gebrochen. Die Hexen verließen sie; ließen sie in einer Schlacht zurück, die, auch wenn sie noch so sinnlos erschien, schlimmer war als jeder Kampf davor. Es schien nie wieder Licht ins Dunkle der Herzen zu gelangen.
Als der Krieg endete, waren Jahrhunderte vergangen. Kaum einer erinnerte sich noch an die Werwölfe. Also beschlossen sie, es dabei zu belassen und lebten versteckt unter ihnen. Doch es hatte sie verändert. Sie alle.
Die Kälte blieb.

Eines nachts, an ihrem Sterbebett, flüsterte eine alte, weise Hexe, ihrem alten Wolfsfreund, die letzte Bindung zwischen ihres gleichen, etwas zu.
Ein Kind, wird zum Manne reifen, der mächtiger und stärker werden würde als jeder Andere zuvor. Man werde ihn fürchten, sagte sie, jedermann würde spüren, dass er dazu bestimmt worden sei, alle wieder zu vereinen.
Doch müsse er selbst sein Herz wiederfinden, um den anderen ihren Weg zu ebnen, ihr Herz zurückzubekommen. Sonst wären sie auf Ewigkeiten verdammt, diese Kälte zu spüren.

Black DepthsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt