Kapitel 85

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P e r c i v a l

„Ah!" „Mhm..." „Ahhh..." „A-Ares!" Ich kralle mich am Laken fest, als er immer und immer wieder von hinten in mich stößt. Mein Körper erbebt. Seufzend schließe ich die Augen, lehne meine Stirn auf die Matratze und genieße das einnehmende Gefühl, das Kribbeln, die endlose Befriedigung. Er keucht tief und so dunkel, dass Gänsehaut auf meinem Körper entsteht. Fest packen mich seine Hände an der Hüfte und halten mich in Position. „Fuck!", knurrt er, beschleunigt seine Stöße und lehnt sich zu mir vor. Er nimmt die Haut an meinem Rücken zwischen seine Zähne und der Schmerz durchzieht mich, lässt mich beben und gleichzeitig laut aufstöhnen. Seine Arme umschlingen mich und ziehen mich zusammen mit ihm nach oben. Er dreht meinen Kopf zu sich und keine Sekunde später nehmen seine Lippen die meinen in Beschlag. Ares' andere Hand wandert meinen Bauch hinab, ehe sie mein steifes Glied umfasst. Zusammen schaukeln wir uns immer und immer weiter in die völlige Ekstase.
Keuchend liegen wir auf dem Bett. Alles an ihm ist immer so intensiv, so einnehmend, so... erfüllend. Seine Arme umschlingen mich von der Seite, ziehen mich an seinen noch immer schwitzigen Körper, doch das stört mich kein bisschen. Es ist früh am Morgen und die ersten Sonnenstrahlen scheinen durchs Fenster. Er küsst meine Halsbeuge, mein Ohr, meinen Kiefer und mein Muttermal, ehe er sich noch fester an mich drückt und tief meinen Geruch in sich aufsaugt. Sanft fahre ich mit meiner Hand durch seine Haare und genieße einfach nur seine Nähe. „Ich würde heute gerne in die Stadt fahren...", murmle ich und spüre noch immer die Nachbeben des Orgasmus in mir. Sofort verspannt sich seine Haltung wieder und er richtet sich etwas auf, sodass wir uns ansehen können. „Mit wem?" Der missbilligende Ton ist ganz klar rauszuhören. Ich seufze. „Kann ich nicht alleine in die Stadt fahren?" „Nein", sagt er kalt und entschlossen. Genervt verdrehe ich die Augen. „Weshalb?" „Weil ich es sage." „Ares!", protestiere ich nun wirklich etwas wütend. Doch egal wie sehr ich mit den Augen klimpere, sein harter Blick bleibt derselbe. „Aber ich muss noch ein paar Sachen für die Schule kaufen." Ares zieht die Augenbrauen zusammen, mustert mich und das so intensiv, dass ich erschaudere. „Gut, dann begleite ich dich." Überrascht reiße ich die Augen auf. „Wirklich?!" Er nickt. Eigentlich hätte ich gedacht, dass er dazu überhaupt keine Zeit hat, immerhin muss er sich doch um ein ganzes Rudel kümmern. „Und... dafür hast du Zeit?", hake ich noch einmal nach. „Ein paar Stunden werde ich schon einrichten können", brummt er und zieht mich näher an seine Brust. „Dann können wir auch noch ein paar Pflanzen kaufen!", sage ich ganz aufgeregt. „Ich habe so viele Ideen, wo wir noch was im Haus hinstellen können, auch das Zimmer", ich deute um mich, „könnte noch ein paar gebrauchen." „Reicht nicht die eine, die du hier bereits hingestellt hast?", murrt er. Ich schüttle den Kopf. „Nein! Bitte lass mich noch ein paar hier hinstellen", flehend sehe ich zu ihm auf. Er verdreht die Augen, sagt nichts, verneint jedoch meine Bitte auch nicht. Breit grinsend kuschle ich mich noch etwas an seine Brust, denn in wenigen Minuten muss ich zurück in mein Zimmer.

~

Glücklich und völlig aufgeregt, springe ich durchs Haus. Hopsend komme ich in der Küche an und sehe Ares, wie er einen Kaffee trinkt. Sofort muss ich breit grinsen und instinktiv möchte ich mich an ihn drücken, seine Nähe spüren und ihn mit meiner Freude anstecken. „Guten Morgen", flöte ich, als hätten wir uns nicht erst vor einer Stunde gesehen. „Guten Morgen", brummt er, als hätte er mich heute Morgen ganz sicher nicht zum Orgasmus gebracht. Ich grinse, nehme mir einen Orangensaft aus dem Kühlschrank und lehne mich ihm gegenüber an die Theke. „Gut geschlafen?", frage ich ihn, obwohl außer uns kein weiterer in der Küche ist. Er verengt die Augen und nippt an seiner Tasse. „Ausgesprochen gut." Seine Stimme beschert mir eine Gänsehaut und die Erinnerung an heute Morgen lässt mich erröten. Seine Gedanken scheinen auch kurz zu vorhin abzuschweifen, denn für einen Moment flammen seine Augen rot auf. Ich liebe es. Langsam komme ich ihm näher, sehe mich noch einmal um, doch es ist wirklich keiner in unserer unmittelbaren Nähe. Er beobachtet mich und am liebsten würde ich mit ihm wieder im Schlafzimmer verschwinden. „Ich würde dich gerne küssen...", seufze ich ganz nahe vor ihm und betrachte seine feuchten Lippen. Seine Kiefer spannen sich an. Ich erschaudere. Vorsichtig lege ich meine freie Hand auf seinen Bauch und spüre seine glühende Wärme. „Percy", warnt er mich und ich verstehe es, doch alles in mir drängt mich immer und immer wieder ihn zu berühren. Alles in mir verlangt nach ihm und dabei spielt es absolut keine Rolle, ob wir uns heute Morgen erst geliebt haben. Ich will ihn immer und überall berühren können. Traurig seufze ich auf. Er nimmt meine Hand von seinem Bauch, doch anstatt sie loszulassen, hält er sie in seiner fest. Ganz leicht streicht er mit dem Daumen über meine Haut. Langsam blicke ich zu ihm auf. „Es tut mir leid..." Für einen Moment bin ich überrascht, diese Worte von ihm zu hören. Er ist eigentlich nicht der Typ dazu, weshalb sie noch mehr an Bedeutung gewinnen. Jedoch senke ich den Blick wieder und frage mich zum wiederholten Male, wann es für uns endlich leichter wird. Plötzlich verfestigt sich seine Hand um die meine. Er stellt seine Kaffeetasse weg und nimmt mir den Orangensaft aus der Hand, ehe er mich auch schon hinter sich herzieht. Überrascht stolpere ich beinahe über meine Füße und erkenne, dass er mich den Gang hinter zur Speisekammer zieht. Er öffnet kraftvoll die Tür, zieht mich rein und schließt sie wieder. Gerade als ich ihn fragen will, warum er das gemacht hat, nehmen seine Lippen auch schon meine ein. Ich keuche auf und frage mich kurz, was ihn dazu getrieben hat, doch keine Sekunde später vergesse ich alles um mich herum. Seine Lippen. Seine Nähe. Seine Wärme. Er. Das ist alles, was mich gerade interessiert. Genüsslich seufze ich auf, stelle mich auf die Zehenspitzen und schlinge meine Arme um seinen Hals. Ohne weiteres packt er mich an den Oberschenkeln und hebt mich hoch, so dass ich meine Beine um ihn schlingen kann. Ganz weit weg, außerhalb unserer Blase, spüre ich das Regal in meinem Rücken und höre etwas nach unten fallen. Seine Zunge nimmt von mir Besitz und ich heiße sie mit Wohlwollen willkommen. Stöhnend presse ich meinen pulsierenden Unterleib an seinen, der nicht weniger erregt ist. Fest kralle ich mich in sein Haar, was ihn knurren und mich schmunzeln lässt. Er lässt von meinen Lippen und küsst sich eine Spur an meinem Hals hinab. Seine Arme halten mich, drücken mich an ihn, geben mir das unbeschreibliche Gefühl der Geborgenheit, was nur er mir ganz alleine geben kann. Flatternd öffne ich meine Lider und sehe direkt in das erschrockene Gesicht von Hunter. Ich erstarre und wir sehen uns direkt in die Augen. Fest ziehe ich Ares' Kopf an seinen Haaren zurück und er sieht mich fragend an. „Habe ich was falsch gemacht?" Paradoxerweise ist das genau dasselbe, was Hunter damals Tate gefragt hat, als ich die beiden in einer ähnlich prekären Situation erwischt habe. Er scheint meinen panischen Blick Richtung Tür bemerkt zu haben. Genau wie ich, sieht er nun direkt in Hunters schneeweißes Gesicht. Das ist wohl dann auch der Moment, als er aus seiner Starre schreckt, die Tür zuschlägt und wahrscheinlich flüchtet. „Fuck!", knurrt Ares und lässt mich runter. Sofort lege ich beruhigend eine Hand auf seine Schulter. „Er wird nichts sagen", versichere ich ihm. „Warum bist du dir da so sicher?" „Du bist der Alpha. Er hat Respekt vor dir und...", ich zögere kurz, „ich habe ihn mal in einer ähnlichen Situation erwischt und geschwiegen. Das schuldet er mir." Eine Zeit lang mustert er mich und ich sehe ihn ehrlich zuversichtlich an. Er seufzt. „Lass uns jetzt zum Frühstück gehen."

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