Epilog

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A r e s

Fünf Jahre später.

Es ist der erste Tag seit einer langen Zeit, an dem ich meine Arbeit mal früher hinter mir lassen kann. Ich betrete das kleine Gebäude und treffe direkt auf eine jüngere Frau. Als sie mich entdeckt, weiten sich ihre Augen und sie verbeugt sich schnell. „Sie sind draußen, Alpha." Dankend nicke ich ihr zu, gehe zum Außengelände und trete um die Ecke herum. Das Geschrei kommt mir direkt entgegen. Es ist heute für Sommer und für die Verhältnisse hier relativ warm draußen. Einige weitere Mitarbeiter der Einrichtung entdecken mich und verbeugen sich kurz. Ich nicke ihnen ebenfalls zu und suche das Gelände ab. Es sind viele Kinder, die wild umhertollen und mit einigen Geräten spielen. Ich entdecke die langen schwarzen Haare zwischen ihnen und ein Lächeln stiehlt sich auf meine Züge. Sie ist sehr groß für ihr Alter. Eine Alpha, wie es im Buche steht. Wunderschön, ohne Zweifel, und so belebt wie kein anderer. Sie strahlt bis zu mir und führt, wie es scheint, eine ganze Gruppe Kinder bei irgendeinem Spiel an. Als sie mich entdeckt, kommt sie ohne zu zögern auf mich zugerannt. „Dad!!", ruft sie. Ich fange sie auf und hebe sie hoch. „Na Prinzessin, wie war dein Tag?" Und von da an gibt es kein Halten mehr. Sie redet und redet und ich höre ihr aufmerksam zu. „Darf ich noch etwas spielen?", will sie wissen und ich nicke. Vorsichtig lasse ich sie runter und sie rennt sofort wieder zu ihren Freunden. Ich lasse meinen Blick wieder schweifen und als ich den wilden Lockenkopf entdecke, gehe ich langsam auf ihn zu. Er sitzt alleine am Sandkasten und zeichnet mit einem Stock etwas in den Sand. „Hey, Großer." Sein Kopf hebt sich sofort und der etwas betrübte Blick in seinen haselnussbraunen Augen wechselt zu einem freudigen, den den ich am liebsten an ihm sehe. Seine Locken sind noch schlimmer als die von Percy und obwohl er genauso alt ist wie seine Schwester, ist er einen ganzen Kopf kleiner. „Dad", flüstert er und als ich in die Hocke gehe, schlingt er seine Arme um meinen Hals. Sein Geruch ist süßlich, ganz ähnlich wie der seines Papas. „Wie war dein Tag?", frage ich und gehe langsam mit ihm auf dem Arm wieder zurück. Er zuckt mit den Schultern. Eine seiner Erzieherinnen kommt auf mich zu und lächelt mich freundlich an. „War alles okay?", will ich von ihr wissen. „Bei Ruby war alles toll. Sie entwickelt sich hervorragend und ist bereits jetzt jedem in ihrer Gruppe überlegen." Mein Blick richtet sich auf meine Tochter, die mit ihren Freunden munter weiterspielt. „Doch Zachary redet leider noch immer nicht", meint sie und sieht liebevoll auf den Jungen in meinem Arm. Ich streiche über seinen Rücken und er scheint sich wenig für unser Gespräch zu interessieren, denn der Ärmel meines Shirts scheint viel interessanter. Verstehend nicke ich. „Doch sonst ist alles in Ordnung. Er hat heute in der Küche mitgeholfen." „Hast du das?", frage ich ihn und er nickt kräftig. „Er ist ein sehr lieber Junge." Dankend nicke ich ihr zu, ehe sie sich verabschiedet. „Ruby!", rufe ich und ihr Kopf ruckt auf. „Komm, wir gehen." Sie nickt schnell und kommt auf uns zugelaufen. Zachary streckt ihr seine Hand hin, in die sie einschlägt, ehe sie meine freie Hand nimmt und wir zum Auto gehen.
„Ist Papa zu Hause?", will Ruby wissen. „Weiß ich nicht", beantworte ich ihr ehrlich die Frage. Die beiden albern auf dem Rücksitz herum und Ruby erzählt ihm die ganze Zeit etwas, und ab und zu entkommt ihm auch ein Wort. Er kann reden, das kann er sogar sehr gut, doch der einzige, mit dem er wirklich redet, ist Percy und dann auch nur, wenn er denkt, mit ihm alleine zu sein. Anfangs war ich deswegen ehrlich gesagt sehr eifersüchtig, doch Percy erzählt mir davon jedes Detail und er lässt mich daran teilhaben. Ich parke das Auto vor unserem Haus. Es ist noch nicht alt, ich habe es erst vor ein paar Jahren neben dem anderen erbaut, damit wir etwas unsere Ruhe haben. Um einiges kleiner als das andere, doch perfekt für uns. Ruby schnallt sich bereits schnell ab, als ich die Tür öffne und steigt ebenfalls aus. Zachary wartet immer, bis ich bei ihm bin und seinen Gurt öffne. Er lässt mich ihn rausheben, ehe er seiner Schwester schnell zum Haus folgt. Ich gehe den beiden gemächlich hinterher und als ich die Tür öffne, riecht es schon lecker nach Essen. „Papa!", schreit Ruby durchs Haus und ich muss schmunzeln. Apollo begrüßt die beiden aufgeregt, ehe Geräusche aus der Küche erklingen und sie in die Küche flitzen. Als ich um die Ecke trete, kniet er vor ihnen und sie scheinen ihn beinahe zu zerquetschen. „Na ihr Zwei", begrüßt er sie und wie vorhin erzählt Ruby ihm alles, was heute passiert ist, während Zachary sich nicht von ihm löst. Er lächelt zu mir auf und ich lächle zurück, bevor ich mit meinen Lippen eine Begrüßung forme. All mein Glück ist direkt vor mir und selbst nach all den Jahren kann ich es noch immer nicht fassen. Meine ganzen Sorgen waren völlig unbegründet. Diese Kinder waren mit Abstand eines der besten Dinge, die mir jemals passiert sind. Doch das allerbeste war er, Percy. Ich weiß nicht einmal, ob man meine Liebe zu ihm noch so betiteln kann, denn ich denke, für das, was ich für ihn empfinde, wurde noch kein passendes Wort erfunden. Er steht mit Zachary im Arm auf und gibt mir einen Kuss. Er fragt mich, wie die Arbeit war, ich erzähle ihm davon, erzähle, wie Eze und Gabriela ihr erstes Kind erwarten und er sieht nicht sonderlich überrascht aus. Wir essen zusammen Mittag, verbringen den Nachmittag alle zusammen. Ich genieße die Zeit mit meiner Familie und kann nicht fassen, wie ich so etwas verdient habe. Kann nicht fassen, wie sich mein ganzes Leben so entwickelt hat. Wir bringen unsere Kinder ins Bett und ich lasse mir von ihnen sagen, dass sie mich lieb haben. Beide. Genieße den restlichen Abend mit meinem Gefährten und wenn ich auf alles zurückblicke, was wir erlebt haben, kann ich einfach nur dankbar sein. Für all die Dinge, die mir widerfahren sind, seit er in mein Leben getreten ist. Ich bin dankbar dafür, erfahren zu dürfen, wie es sich anfühlt geliebt zu werden. Ich bin dankbar eine Familie zu haben. Ich bin dankbar für dieses Leben. Ein Leben mit ihm, mit unseren Kindern und einem Rudel, das mich respektiert und schätzt. Ich bin dankbar für alles.




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Dieses Buch war für mich beinahe genau ein Jahr lang ein stetiger Begleiter. Meine Gedanken drehten sich nur um die nächsten Kapitel und neue Ideen.

Ich muss gestehen, dass dieses von meinen Büchern, mein Liebstes ist.
Die Charaktere sind mir so ans Herz gewachsen, dass es mir unglaublich schwer fällt, nun Abschied zu nehmen.
Ich hoffe ihr hattet ebenso viel Spaß am Lesen, wie ich am Schreiben.
Jedes Mal, habe ich es geliebt eure Kommentare zu lesen und mich über jeden einzelnen Vote gefreut.

Natürlich lässt das nächste Buch nicht lange auf sich warten und ich kann nur verraten, es wird königlich...

LG
Levi

Vergesst nicht zu Voten.
(Der kleine Stern unten links.)
DANKE (:

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